Objektleuchten – Lichtskulpturen – Lichtobjekte – Lampen und Leuchten, moderne Lüster und Kronleuchter – bei all diesen Objekten geht es um einen kreativen und gefühlvollen Umgang mit dem Medium Licht. Licht, das eine besondere Wohlfühl-Atmosphäre erzeugen kann. Licht ist ein immaterieller Baustoff, der nur durch Reflexion sichtbar wird. Und Licht steuert unseren Biorhythmus und trägt in besonderer Weise zu unserer Gesundheit bei.
Bruno Kiesel ist geborener Schweinfurter und kennt aus seiner Kinderzeit in den 60-iger Jahren noch Glühlampen mit alten Schraubfassungen sowie Lampenschirme aus Stoff. Während in den privaten Räumen in lichtgebende Objekte wie Kronleuchter und Schwanhalsleuchten noch innenarchitektonische Fantasie investiert wurde, mussten die Büros mit nüchternen Blechkästen auskommen, die nur eine Funktion hatten: Helligkeit zu erzeugen.
Erst mit Beginn der 90-iger Jahre wurde Lichtkunst und Lichtdesign ein Begriff, der weitere Kreise erfasste. Seit sich Bruno Kiesel 1985 selbständig machte, arbeitet er meist allein als freiberuflicher Glas- und Lichtkünstler. Bei Bedarf und für größere Projekte werden Fachfirmen oder freie Mitarbeiter hinzugezogen. Nach einer Zwischenstation beim Fernsehen ist er dauerhaft bei der Innenarchitektur gelandet.
Nebst einer Lehre zum Elektriker in den späten 70iger Jahren habe ich mich immer nach den Erfordernissen die ich brauchte ausgebildet. Sozusagen autodidaktisch – learning by doing. Egal ob es Metallbearbeitung wie das Schweißen, die Bedienung einer Drehbank oder Umgang mit neuer Lichttechnik war. Mein Konzept ist: Wenn es eine Idee gibt die es zu verwirklichen gilt, müssen Wege und Mittel gefunden werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen. Dieser „innere Motor“ treibt mich seit über 30 Jahren an und es läßt sich immer noch ganz gut damit fahren.
Konzeptionen sind so vielseitig wie die Wünsche der Kunden. Zuerst gilt es die Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen und in Verbindung mit der lokalen Gegebenheit zu setzen. Im zweiten Schritt eine optimale Lösung zu entwickeln die zum Geldbeutel, dem Geschmack und den Erfordernissen vor Ort passen. Das ist manchmal schwierig aber mit kreativen Ideen meistens machbar.
Natürlich ist mir mein langjähriger Erfahrungsschatz dabei eine sehr große Hilfe, denn nur, wenn ich weiß, wie ich etwas einsetzen und am besten kombinieren kann, um eine gewisse Lichtatmosphäre im Raum zu erreichen, erhalte ich ein optimales und zufriedenstellendes Ergebnis. Die Lichtinstallation im Freien ist oft eine heikle Sache, weil Feuchtigkeit immer irgendwo kondensiert und Materialien schneller altern lässt. Zudem sind elektronische Bauteile durch die Temperaturschwankungen höheren Belastungen ausgesetzt als im Innenbereich.
Das geht alles auf Kosten der Lebensdauer und Störanfälligkeit. Prinzipiell ist natürlich eine Lichtinstallation im Freien nicht viel anders als die im Innenbereich. Man benötigt nur Bauteile, die entsprechend dafür ausgelegt sind. Dafür gibt es Prüfverfahren und gesetzliche Vorgaben. Alles wo z.B IP65 und höher drauf steht, ist definitiv gut für den Außenbereich geeignet.
Ein Elektriker der alten Schule sagte mir einmal, dass alles, wo ein kleines Miniloch unten drin ist, gut für einen störungsfreien Betrieb geeignet ist, weil die Feuchtigkeit entweichen kann und sich das Innenleben immer der Außentemperatur anpasst, ohne zu kondensieren. Im Prinzip hatte er recht, aber vorschriftsmäßig ist das natürlich nicht. Insofern ist es oft am besten, Elektronik und Transformatoren im Innenbereich zu installieren und nur mit der Versorgungsspannung der Verbraucher ins Freie zu fahren. Nicht immer möglich, aber definitiv am nachhaltigsten.
Meine Lieblingswerkzeuge wechseln sich irgendwie ab. Vor vielen Jahren, als ich mich in meiner archaischen Stahlphase befand, war es der Plasmaschneider, mit dem ich funkensprühend in voller Ledermontur dickes Metall zerschneiden konnte und damit
totemartige Skuplturen schnitze. Jahre später war es der Fotoshop mit dem ich Visualisierungen kreieren konnte und somit Ideen besser darzustellen waren. Ständige Begleiter sind neben dem Bleistift und dem Papier natürlich die metallbearbeitenden Maschinen wie Ständerbohrmaschine, Drehbank, Schweißgerät und natürlich diverse Handmaschinen wie z.B Winkelschleifer oder Handkreissäge. Zur Zeit wieder ganz aktuell: eine Satiniermaschine für die Oberflächenbehandlung von Metallteilen der Lichtwandbilder.Die ist von der Marke FLEX und eine top Handmaschine. Generell gilt natürlich auch hier: gute qualitative Marken sind teurer,
dafür aber robust, langlebig und somit nachhaltig. Ich halte nicht allzuviel von Billigprodukten, die nach kurzer Lebensdauer in den Müll wandern, weil ein Kondensator kaputt ist, den man nicht austauschen kann, nur weil ein Kunststoffteil geklebt anstatt geschraubt ist.Dafür sind mir die Ressourcen zu wertvoll. Für mich wird eine Maschine auch erst ausgemustert, wenn ich sie nicht mehr reparieren kann.Dafür setze ich mich auch mal gerne eine Stunde länger hin. Nebeneffekt – man lernt immer dazu !
Definitiv geht alles im Bereich des Lichtes in Richtung SMARTHOME / SMARTCITY. Ende der 90iger Jahre kam die LED auf den Markt. Erst als regelrechte kaltweiße Funzel die ein furchtbares Licht machte, mittlerweile als vollwertiger Ersatz zur Halogen- und Glühlampe. Mit der Dimmbarkeit hapert es oft noch, aber auch diese werden die Hersteller in den Griff bekommen.Problematisch sehe ich nach wie vor die Inkompabilität einzelner Komponenten und die Unübersichtlichkeit der Angebote.Der Normalverbraucher, der im Baumarkt seine LED Retrofits kaufen möchte, steht oft im Wald und weiß gar nicht mehr, auf was er bei den Angaben nun achten soll.
Früher war es einfach – unter der Wattangabe konnte man sich vorstellen wie hell das Leuchtmittel war. Heute steht in der Regel Watt / Lumen und Kelvin drauf. Wer da nicht weiß was das bedeutet, kauft doppelt, weil er sich oft was Anderes vorgestellt hat. Ganz komplex wird es beim Bau von Beleuchtungsanlagen mit Lichtsteuerungen. Da geht ohne Fachmann gar nichts mehr. Generell läßt sich sagen: Der Hype um die LED ist fast vorbei – sie haben sich gut etabliert und jeder hat sie im mittlerweile im Einsatz.
Sie werden in den nächsten Jahren sicher noch effizienter , aber revolutionäre Erfindungen wie den Wechsel vom Wolframdraht auf die LED Technik wird es meiner Meinung nach erstmal nicht geben. Der Trend der nächsten Jahre lässt sich auf das Zauberwort „Smart“ fokussieren. Da ist noch viel Potential nach oben. Ob es um die Lichtsteuerung in den Städten geht, die mit einer Reduzierung der Lichtverschmutzung und dem Sterben von Insekten in Verbindung steht oder der Lichtsteuerung für Arbeitsplätze und Räume zuhause unter dem Aspekt von HCL – HumanCentricLighting, also dem Thema Licht und Gesundheit: wie wirkt künstliches Licht
auf den Menschen. Da kommen dann Fragen auf, ab wann ein Arbeitgeber Lichtdoping in der Nachtschicht betreibt und wann es nur Unterstützung des Biorhythmus ist. Kann aber natürlich früher oder später alles ganz „SMART“ geregelt werden. :))
Solange der Strom läuft und die Erde mitspielt. Ein Tipp zum Schluss für ein ganz natürliches gemütliches Licht : Ich zünde mir ganz gerne ein paar Kerzen an – für mich als Lichtkünstler ein wunderbares Licht mit Eigenleben.
Zu leicht wird vergessen, dass hinter den beeindruckenden Lichtkunstwerken in Hotels, Firmenlobbies und Theatersälen kreative Köpfe stecken, die sich den heute sehr umfangreichen Möglichkeiten widmen, Licht effektvoll in Szene zu setzen. “Licht zieht die Menschen an” wußte schon der Zirkusgründer Sarrasani. Wenn dann Licht noch mit edlen Metallen und Gläsern kombiniert wird, entstehen fantasievolle Gebilde, die den Betrachter staunen lassen und immer wieder aufs neue entzücken.