Was kann faszinierender sein, als die erstaunlich farbenfrohe Welt unter Wasser zu entdecken. Sich in einem ganz anderen Element zu bewegen, ist ein aufregendes Erlebnis – bedarf aber selbstverständlich auch einiger Vorbereitung. Denn bevor man auf richtige Tauchgänge geht braucht man natürlich die passende Ausrüstung und vor allem eine umfangreiche, professionelle Einschulung.
Auf diesem Gebiet kennt sich Michael Brauer, unser heutiger Interviewpartner, besonders gut aus: Der 47-Jährige wurde in Thüringen geboren und lebt seit 2001 in Stuttgart. Neben einer technischen Ausbildung zum Kfz.-Techniker hat er eine Weiterbildung zum technischen Betriebswirt abgeschlossen. Mit Mitte 30 beschloss Michael dann, berufsbegleitend ein Studium zum Sicherheitsingenieur zu absolvieren.
Das DiveCenter Stuttgart, welches seit 2017 existiert, betreut Michael nebenberuflich, hauptberuflich ist er als Sicherheitsingenieur tätig. In der Tauchschule wird er von etwa 10 Tauchlehrern, die ebenfalls alle nebenberuflich hier arbeiten, unterstützt. – Tauchlehrer war Michael schon länger gewesen, und als vor wenigen Jahren die Tauchschule geschlossen wurde, war für ihn klar, dass er seine Tätigkeit auf jeden Fall weiterverfolgen möchte. So entstand das Center und mittlerweile hat Michael schon zahlreiche Schüler ausgebildet und trifft viele bei weiteren Ausbildungen oder beim Spaßtauchen am Wochenende wieder!
Meinen ersten Tauchkurs zum Open Water Diver habe ich 2005 gemacht, das war damals im Urlaub in Ägypten und ein halbes Jahr später kam dann der AOWD, ebenfalls im Urlaub. Und dann war ich einige Jahre erstmal Urlaubstaucher, bevor ich mich 2013 entschieden habe, in den professionellen Bereich zu wechseln.
Am Tauchen begeistert mich natürlich die Unterwasserwelt, das Gefühl der Schwerelosigkeit und die Stille, die man während des Tauchganges hat. Was die Tauchlehrertätigkeit angeht, daran mag ich besonders die verschiedenen Leute und Typen, die man kennenlernt und natürlich ist es immer schön zu beobachten, mit welch breitem Grinsen die Schüler das erste Mal aus dem Pool oder auch aus dem See kommen, und auch wie sich die Tauchschüler während des Kurses weiterentwickeln.
Das DiveCenter Stuttgart bildet nach PADI Standards aus, der weltweit größten Tauchsportorganisation.
Bei uns in der Tauchschule können Tauchneulinge ein Schnuppertauchen absolvieren oder aber die Grundlagen des Gerätetauchens in einem der Einstiegstauchkurse erlernen. Natürlich können bei uns auch weiterführende Kurse wie der Advanced Open Water Diver und der Rescue Diver oder ergänzende Spezialkurse wie Trockentauchen, Tieftauchen, Wracktauchen etc. bei uns absolviert werden. Und alle, die ihre Begeisterung für das Gerätetauchen gerne an andere weitergeben möchten, können bei uns die Ausbildung zum Divemaster bzw. den Vorbereitungskurs zum Open Water Scuba Instructor bei uns machen.
Die Erde besteht ja zu 2/3 aus Wasser und mit dem Tauchen haben wir die Möglichkeit, diese Teile zu entdecken. Das geht natürlich besonders gut im Urlaub. Das Tauchen eignet sich super als gemeinsames Hobby. So haben wir oft Paare, die zusammen das Tauchen erlernen, aber auch als Eltern(teil)-Kind-Aktivität. Und da man als Taucher nie allein tauchen geht, sondern immer als Buddy-Team, ist es auch super für Singles geeignet. So lernt man im Urlaub immer Menschen kennen, mit denen man schon mal dieses eine Hobby teilt. Für mich ist es das schönste Hobby der Welt, irgendwie fühlt sich jeder Tauchgang an, als würde man etwas neues entdecken und erkunden.
Was man in den letzten Jahren beim Tauchen immer mehr feststellen kann, ist der rasante Rückgang an Fischen und die enorme Zunahme an Müll in den Meeren. Leider bekommen das viel zu wenig Leute mit, wie wir Menschen aktuell mit den Meeren und den Lebewesen darin umgehen. Der Schutz der Unterwasserwelt ist daher auch immer ein fester Bestandteil der Ausbildung.
Grundsätzlich besteht die Ausrüstung aus einem Jacket, an dem die Flasche befestigt wird. Des Weiteren braucht man einen Atemregler, aus dessen Mundstück wir atmen; außerdem einen Taucheranzug, eine Maske, einen Schnorchel und Flossen. Sobald man den Pool verlässt und im Freiwasser tauchen geht, braucht man noch einen Tauchcomputer. Ab einer gewissen Ausbildungsstufe wird die eigene Ausrüstung vorausgesetzt. Bei uns kann man grundsätzlich jedes Teil der Ausrüstung leihen oder aber käuflich erwerben.
Ich selbst besitze wahrscheinlich alles in mindestens zweifacher Ausführung, Anzüge für verschiedene Gewässer, Ersatzmasken sowie Flossen in unterschiedlichen Ausführungen. Mit der Zeit kommt da doch einiges zusammen, aber das ist wahrscheinlich bei jedem Hobby so.
Der beliebteste Einsteigerkurs ist der Open Water Diver, kurz OWD: Nach Abschluss dieses Kurses darf der Taucher bis zu 18 Metern tief tauchen und kann im Buddyteam tauchen. Der Scuba Diver ist nur ein Teil des OWD, dieser befähigt einen aber nur bis zu einer Tiefe von 12 Metern zu tauchen, und das auch nur in Begleitung eines professionellen Tauchers.
Ab einem Alter von 10 Jahren kann man diese Einsteigerkurse machen, wobei Kinder bis 14 Jahre noch in der Tiefe begrenzt sind. Die Ausbildung gliedert sich in drei Teile. Zum einen die Poolausbildung: Diese besteht aus insgesamt 5 Modulen, welche inhaltlich aufeinander aufbauen. Die zu absolvierenden Übungen werden dabei in Umfang und Schwierigkeitsgrad mit jedem Modul anspruchsvoller. Dann haben wir die Tauchtheorie, diese besteht aus einem Mix aus Selbststudium und Theorieunterricht und beinhaltet auch einen Abschlusstest. Zum Schluss ist da noch die Freiwasserausbildung: Diese findet an einem Wochenende statt und es sind insgesamt vier Tauchgänge zu absolvieren.
Die günstigste Variante für den Open Water Diver Kurs liegt bei 429 Euro. Hier werden alle Termine bei Beginn des Kurses fest ausgemacht. Möchte man sich den Kurs flexibel von Modul zu Modul gestalten und selbst entscheiden, wann man mit den einzelnen Modulen weitermacht, kostet dieser 459 Euro.
Seit seinem ersten Tauchgang in Ägypten hat sich bei Michael viel getan und das Tauchen ist zu seiner absoluten Leidenschaft geworden. Vom Schnupperkurs über den Advanced Open Water Diver bis zum Divemaster kann man in seiner Tauchschule alles ausprobieren und erlernen. Die Ausrüstung kann im Center ausgeliehen oder bei Bedarf auch erworben werden. Neben der praktischen und theoretischen Ausbildung liegt Michael besonders der Schutz der Gewässer und Meere am Herzen. Daher lernen die Schüler bei ihm auch, die Meere nachhaltig zu schützen und sorgsam mit der Natur umzugehen.