Unter Bäumen fühlt man sich an einem heißen Sommertag gleich viel besser, und bei Regen hält ein großer Baum den Großteil der Tropfen von einem ab. Bäume spielen einfach eine wichtige Rolle nicht nur als Schattenspender, Regendach und Sauerstofflieferanten, sondern auch als gestalterisches Element in vielen Gärten und in Parks.
Damit sie aber niemanden gefährden, ist es ab und zu nötig, einzelne Teile als Gartenabfall zu entsorgen oder ganze Bäume zu fällen. Das ist jedoch aufgrund ihrer Größe nichts für den Heimwerker. Zu hoch ist die Gefahr, sich selbst und andere zu verletzen oder Gegenstände zu beschädigen. Deshalb ist es unumgänglich, zur Pflege und zum Fällen einen professionellen Baumpfleger wie Carl F. Henn zu engagieren. Sein Unternehmen Sawfisch bietet unter anderem auch die Sicherung von Baumkronen mittels Seilen und die Entsorgung von Baumteilen oder ganzen Bäumen an.
Der Allrounder hat sich schon in vielen Berufen bewährt, vereint nun aber seine Liebe zu Bäumen mit seiner Leidenschaft fürs Klettern, denn die Seilklettertechnik im Baum ist seine Spezialität.
Ich habe Kurse für Seilklettertechnik besucht und habe natürlich den Motorsägenschein. In punkto Fachwissen gibt es ebenso sehr gute Fachliteratur. Der gesunde Menschenverstand gehört aber im großen Maße ebenso dazu wie körperliche Ausdauer und Leistungsfähigkeit. Ich arbeite seit über 30 Jahren mit der Wünschelrute, was bei Bäumen auch sehr hilfreich ist. Sawfisch habe ich vor 2 Jahren gegründet, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen und biete meine Dienstleistungen im größeren Umkreis an.
Ich biete den gesamten Bereich der Baumpflege von Totholzentnahme, Zuschnitt aller Arten von Bäumen, Problemfällungen, normale Fällungen, Entsorgung des Schnittgutes, Kronenpflege und Kronensicherung sowie Obstbaumschnitte an. Bei der Kronensicherung und Kronenpflege arbeite ich mit der Seilklettertechnik direkt im Baum.
Forstarbeiten fallen für mich eher selten an. Mehr sind es Problemfällungen und die Entnahme von störenden oder abgestorbenen Ästen. Unter einer Problemfällung versteht man, wenn man den Baum nicht einfach umsägen / fällen kann, da der Platz rund um den Baum nicht ausreicht oder man durch die normale Fällung Dinge beschädigen würde. Man trägt in so einem Fall dann den Baum von oben nach unten mittels Rigging ab (abgeschnittene Teile werden quasi abgeseilt) oder wirft die abgesägten Stammteile gerade nach unten.
Die Werkzeuge, die man bei der Baumpflege mittels Seilklettertechnik benötigt, sind im allgemeinen sehr scharfe Sägen, Motorsägen, Seile, Klettergurt, Rigging-Poller, Helm, Schutzkleidung und jede Menge an Karabinern und Schlingen. Generell sollte, wenn es geht, auf die Hebebühnen oder den Kran zugegriffen werden, da die Seilklettertechnik sehr anstrengend und nicht ungefährlich ist. Ich selbst arbeite aber fast ausschließlich und am liebsten mit Seilen im Baum. Hier ist der Kontakt zum Baum am größten, und ich bin in meinem Element. Der Kran ist halt auch immer eine Preisfrage für den Kunden, da hier zusätzliche Kosten anfallen.
Der Baum stellt für mich das High-End-Produkt in der Welt der Pflanzen dar. Meiner Meinung nach wird den Bäumen und Wäldern gegenüber immer noch viel zu rücksichtslos und respektlos gehandelt. Neueste Studien belegen, dass Bäume untereinander kommunizieren, sich austauschen und sogar vor Schädlingen warnen. Sie sorgen unermüdlich für Sauerstoff und reinigen die Luft. Schon allein vor diesem Hintergrund gebührt den Bäumen unser Respekt.
Natürlich ist manchmal eine Fällung auch von alten Bäumen notwendig, wenn sie krank sind oder es wirtschaftlich für den Besitzer nicht mehr tragbar ist. Fehler in der Baumpflege an und für sich werden meiner Meinung nach nicht so viele gemacht – darum heißt es ja Pflege.
Im Bereich Forstarbeit ballen sich meiner Meinung nach die Fehler und der Raubbau. Mit schwerstem Geräte wird z.B. der Boden nachhaltig für mehr als 150 Jahre zerstört. Gesunden Bäumen wird durch diese Schneisen oftmals das Wurzelwerk derartig verletzt, dass diese dem nächsten Sturm nicht mehr standhalten oder anfällig für Krankheiten werden. Gesunde Mischwälder sind eher rar. Ich finde es sehr schade, dass aus bereits gemachten Fehlern nicht gelernt wird. Und man kann lernen was z.B. die Leitung des Sequoia Nationalparks in Kalifornien beweist, die Fehler der Vergangenheit offen kommuniziert und jetzt bewusst ihr Handeln ändert.
Die meisten Menschen haben zu Bäumen eine besondere Beziehung, denn unwillkürlich empfinden wir vor diesen Pflanzen, die so groß und so alt werden können, einen tiefen Respekt. Und das mit Recht, schlummern doch trotz der vielen neuen Erkenntnisse noch viele Geheimnisse in den Kronen und Wurzeln dieser Erdbewohner. Sie zu unterstützen muss im Interesse aller oberste Priorität haben, schließlich sind wir auf sie angewiesen, wenn die Erde weiter bewohnbar bleiben soll.