Torten bezaubern uns, nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch ihr Aussehen. Sie runden jedes Fest ab. Und die Leute, die solche Torten kreieren, sind echt Künstler. Um mehr über den Beruf der Konditorin zu erfahren, sprachen wir mit Martina Huber, die das Tortenatelier Harrecker betreibt. Im Interview erzählt sie uns, auf welche Kreationen sie besonders stolz ist, welche Küchengeräte bei ihrer Arbeit unerlässlich sind und was man, außer einer Ausbildung, noch zum Tortenbacken braucht.
Martina Huber, geboren Harrecker, kommt aus Traunstein und ist verheiratet mit 2 kleinen Kindern. Die 36-Jährige hatte schon immer den Traum, irgendwann eine eigene Konditorei zu haben. Bereits in jungen Jahren backte sie gerne und viel viel mit Mama und Oma, der Job der Konditorin entwickelte sich schnell zum Traumberuf, obwohl sie nicht wusste, was alles zur Konditorin dazu zählt, von Gebäck über Kuchen und Hochzeitstorten bis hin zu Pralinen, Desserts und Eis. Das lernte sie dann alles während ihrer Konditorlehre im im Café Oswald in Waging, nach der sie verschiedene weitere Stationen als Konditorin oder Patissiere beging und schließlich auch die Meisterschule für Konditoren in München besuchte.
Einige Zeit lang hatte Martina Huber neben ihrer Arbeit ein Kleingewerbe angemeldet und Torten auf Bestellung gemacht. Ihre eigentliche Freizeit verbrachte sie dann in dieser „Backstube“ im Keller des elterlichen Bauernhofes. Langsam wurde es immer mehr und sie wollte es ganz mit der Selbständigkeit probieren. Ihr Mann und sie haben ein Haus gebaut und sie wollte dort eine kleine Backstube für sich haben, um neben den Kindern noch etwas machen zu können. Geplant war dass sie alles alleine macht, die Backstube also am Vormittag betreibt und nachmittags noch einen Laden, beziehungsweise ein Café. Das Geschäft nahm so Fahrt auf, dass es alleine nicht zu bewältigen war. So beschäftigt Martina Huber heute einen Auszubildenden, eine Teilzeitkraft, und zwei Verkäuferinnen auf 450 € Basis. Mama und Tante helfen sehr viel mit den Kindern und privat.
Natürlich gibt es ein paar Projekte, auf die man besonders stolz ist. Das ist zum einen natürlich die Bestellung von offiziellen Stellen wie von der Stadt Traunstein für ein Geburtstagsgeschenk an Papst Benedikt mit Pralinen von uns, vom Landratsamt die Pralinenbestellungen für den Landrat Sigfried Walch welche er als Präsente vergibt. Und zum Anderen natürlich die Auftritte im bayerischen Fernsehen in der Sendung „Wir in Bayern“, in der ich etwa alle 6 Wochen eine Torte backen darf.
Ich würde sagen das wichtigste ist die Leidenschaft und der Hang zum Perfektionismus für diesen Beruf. Dazu natürlich eine gewisse Portion Selbstkritik, um sich ständig zu hinterfragen und versuchen auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Also wenn Sie mit Küche meine Backstube meinen dann sind unerlässliche Geräte natürlich mein großer Backofen, meine Rühr- und Knetmaschinen, der Pürierstab und die Spülmaschine.
Bei den Zutaten verwenden wir am liebsten qualitativ hochwertige, wenn möglich regionale, Produkte wie z. B.
Wichtig ist mir die traditionelle Herstellung der Produkte. Das heißt, wir verwenden keine Fertigmischungen, Sahnestandmittel oder Aromen aus der Packung. Wo Vanille drauf steht, ist auch Vanille drinnen (kein künstlich hergestelltes Vanillin), genauso wie bei Pistazien, Nüssen, Früchten, Likören und so weiter!
Das ist sehr unterschiedlich. Generell gilt, je früher, desto lieber. Es ist bei uns möglich Torten von heute auf morgen zu bestellen, wenn wir diese im Laden auch da haben. Spezielle Torten am liebsten 3 Monate im Voraus. Es kann natürlich sein, dass wir zu bestimmten Terminen einfach schon ausgebucht sind. Denn es ist schon sehr zeitaufwändig an einem Tag die Torten fertig zu dekorieren und zu liefern, da muss einfach ein bisschen Zeit eingeplant werden!
Das Gespräch mit Martina Huber war sehr aufschlussreich. Eine Konditorlehre reicht nicht aus, um gute Torten zu backen. Leidenschaft, eine gute Portion Selbstkritik und Freude an der Arbeit sind die Zutaten für eine leckere, wunderschöne Torte.
Wir bedanken uns bei Frau Huber für das interessante Interview und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg mit ihrem Unternehmen.