Ein gutes Foto beinhaltet viele Komponenten. Da muss das Licht stimmen, die Ausrüstung technisch top sein und der Fotograf ein Profi. Doch auch das beste Equipment kann nicht verhindern, dass ein Foto gestellt oder gekünstelt aussieht. Sandra und Patrick haben gestellten Aufnahmen den Kampf angesagt. Ein Fotokurs im Alter von 16 Jahren brachten beide auf den Geschmack.
Nach viel Training, Workshops und vielen Jahren Erfahrung, war es dann auch Zeit für sein eigenes Studio, welches 2008 eröffnet wurde. Seitdem war das Paar auf bereits 227 Hochzeiten auf der Jagd nach authentischen Fotos. Davor übten sie sich auf verschiedenen Feiern von Freunden und Familie als inoffizielle Fotografen daran, unauffällig aus dem Hintergrund heraus Menschen abzulichten. Heute fotografieren sie Menschen von ihrer schönsten Seite – der authentischen.
Die 48-jährige Sandra aus Köln leitete vorher ihre eigene Werbeagentur, wo sie bereits viel mit eigenem und fremdem Bildmaterial arbeitete. Der Weg des 50-jährigen Patrick, ebenfalls aus Köln, ist zwar lustiger, bleibt aber ein Betriebsgeheimnis. Das Paar ist auf Hochzeiten stets zusammen unterwegs, Shootings im Studio macht Sandra alleine. Auch kooperieren Sandra und Patrick mit Dienstleistern rund um Hochzeitsthemen, die sie im Bedarfsfall an Paare vermitteln. Im Interview verraten die Schnappschützen uns welche Motive sie am liebsten haben und was eigentlich die Erlebnisfotografie ist.
Der Name „Schnappschützen“ steht für „professionelle Schnappschuss-Fotografie auf hohem kreativem Niveau“. Klingt „ui“, und jetzt verraten wir euch auch, was das heißt. Es bedeutet, dass wir die Geschichten hinter den echten Momenten erfassen und einfangen und das ganze so kreativ und professionell wie eben möglich. Wir beobachten mit wachen Augen, antizipieren, was wohl geschehen wird und richten dann blitzschnell die Kameras aus. Am liebsten sind uns emotionale Motive und das wiederum umfasst alles, was lebt.
Indem wir Leichtigkeit und Natürlichkeit einfach zulassen und uns dann heimlich unsere Motive herausfischen. Hochzeitspaare lassen wir buchstäblich frei laufen und ihr Ding machen, sie denken, sie hätten gerade einen Moment für sich, bevor es losgeht. Tatsächlich sind die Bilder in dem Moment bereits im Kasten.
Bei Personen im Studio funktioniert das auch, nur eben anders. Ich, Sandra, verwickle sie in ein Gespräch, bringe sie zum Lachen, oder zum Nachdenken und während diese Menschen dann ganz real erzählen, lachen oder nachdenken, wird ihre Mimik und Gestik automatisch authentisch. Ich stehe dann da, höre zu, die Kameras scheinbar tatenlos auf dem Arm ruhen lassend, während ich in Wirklichkeit die Kamera bereits ausgerichtet habe und auf den perfekten Moment lauere.
Und ganz grundsätzlich kann man festhalten: Wenn es sich bewegt und sei es nur ein bisschen, ist es authentischer.
Am liebsten fotografieren wir mit leichtem Gepäck, das heißt nur mit unseren Kameras. Ohne Blitz, ohne Schnickschnack. Das macht uns nämlich schnell und flexibel. Aber es gibt natürlich auch Themen-Shootings, da greifen wir dann in die Asservatenkammer und kramen alles hervor, was wir für ein gelungenes Shooting Ergebnis brauchen: Das kann die Blitzanlage sein, oder Reflektoren, Nebelmaschine, Ventilator, Hintergründe, sowie diverse Requisiten und Accessoires. Unsere Kameras sind von Canon und Fuji, unser derzeitiges Lieblingsobjektiv ist ein lichtstarkes Ultraweitwinkelzoom von Sigma Art und unsere Blitzanlage ist von Profoto.
Wo wir fotografieren hängt von der Art des Shootings ab. Die Locations reichen von Schrottplatz bis Festsaal, von Wald bis Matschpfütze.
Der Begriff „Erlebnisfotografie“ ist unsere Erfindung, die dem Foto-Ergebnis ein wertvolles Foto-Erlebnis mitgibt. Ein Bild zeigt immer mehr als nur das Motiv, es schließt auch das jeweilige Gefühl während der Aufnahme ein. Es ist die psychologische Komponente im Bild, die in diesen Paketen sehr viel Raum bekommt. Das Bild soll ein echtes Lebensgefühl konservieren.
Deshalb gibt es Pakete wie „Ein Tag deines Lebens“, „Akt Deluxe“, „Photographers choice“, „Hobbybox“ und viele weitere Pakete (die ständig um neue Ideen erweitert werden), die den Menschen in den Fokus setzen und ihn in seinem Tun visualisieren.
Durch eben diese psychologische Komponente unterscheidet sich die „Erlebnisfotografie“ von den „normalen Shootings“, bei denen es primär um ein bestimmtes Ergebnis geht.
Wer solche Pakete bucht? Menschen, die sich selbst entdecken wollen. Menschen, die ein Lebensgefühl zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens visuell festhalten wollen (zum Beispiel die Geburt ihres Kindes), Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys und Interessen. Und Menschen, die einem für sie wertvollen Menschen ein sehr wertvolles Geschenk machen möchten. Denn die Pakete sind alles andere als günstig. Sie beinhalten viel Zeit für für die zu fotografierende Person und eine aufwendige Vorbereitung – natürlich mit angemessenem Handout.
Wir bedanken uns herzlich für das interessante und sympathische Interview. Die besten Fotos gelingen doch mit Leidenschaft, Herzblut und einer Menge Spaß. Sandra und Patrick sind sehr darauf bedacht ihre Fotomodelle so authentisch wie möglich darzustellen. Mit ihrer eigens erfundenen Erlebnisfotografie gehen sie sogar noch einen Schritt weiter. Wir wünschen den Schnappschützen weiterhin viel Erfolg und auch Spaß.