Ballett begeistert nach wie vor zahlreiche Menschen und weckt bei vielen kleinen Kindern den Wunsch, selbst so elegant tanzen zu können. Um professionell Ballett tanzen zu können, ist es wichtig, früh mit der Ausbildung zu beginnen, damit man in den Tanz hineinwächst und immer besser wird. Aus diesem Grund ist bereits eine tänzerische Früherziehung für Vorschulkinder anzuraten, damit sie in diesem Alter schon erste Erfahrungen mit Körperbewegungen und dem Rhythmus der Musik machen können. In Tanzschulen werden den Kindern spielerisch erste Kompetenzen vermittelt und sie können sich langsam mit der Welt des Balletts vertraut machen.
Birgit Nitsch ist 55 Jahre alt und wurde in Frankfurt geboren. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit und dem Stolz, seit drei Jahren Großmutter zu sein, faszinieren sie Vögel und ihre Gärten. Sie hat eine abgeschlossene Berufsausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und erlangte über den zweiten Bildungsweg die fachgebundene Hochschulreife mit anschließenden Grundstudien in Sozialpädagogik und Lehramt. Zudem nahm sie langjährig täglichen Unterricht in Ballett und zeitgenössischem Tanz bei Dipl. Bühnentanzpädagoge Ramon Rivera. Außerdem besuchte sie das offene Training von Ballett Mainz unter Martin Schläpfer.
Wenn aus Liebe zum Hobby Leidenschaft wird, kommt Profession dabei heraus und sie gründete eine eigene Tanzschule. Davor arbeitete sie als Erzieherin, stellvertretende Kitaleitung und Kitaleitung bei der Stadt Frankfurt. Seit 2012 ist sie beim staatlichen Schulamt für die berufliche Vorausbildung anerkannt, was für die Qualität ihrer Arbeit spricht. Langjährige Berufserfahrung und das Heranführen mehrerer Schülerinnen zu einer Tänzerinnenausbildung machten dies möglich. Birgit Nitsch ist freischaffend, wobei in ihrem Auftrag zurzeit sechs freie Mitarbeiter mit je geringen Unterrichtsanteilen tätig sind. Weiters beschäftigt sie eine geringfügig angestellte Reinigungskraft und ihr Mann unterstützt sie in Geschäftsführung, Werbung und unterrichtet zwei Erwachsenen-Klassen und Krankheitsvertretungen.
Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Tanz nimmt selbstverständlich zeitlich und emotional einen hohen Stellenwert in meinem Leben ein. In emotionaler Hinsicht sehe ich in Bewegung durch Musik eine Sprache und starke Ausdrucksmöglichkeit, um sich mitzuteilen. Das Handwerk gehört dazu und dies ist der Unterricht, in dem Bewegungssprache vermittelt wird. Zu sehen, wie sich dabei eine Schülerschaft entwickelt, ist ein spannender Prozess. Über das Unterrichten hinaus macht es besonders viel Spaß, Tanz in Choreografien und Projekten zu erstellen, wobei Schülerinnen und Schüler mit eingebunden werden können.
Kinder im Vorschulalter haben keine Vorstellung, was Ballett eigentlich ist. Ein Klischee der Kinder von einem schönen Tanzkleid Tutu aufzugreifen und einem guten frühtänzerischen Unterricht gerecht zu werden, ist ein Ziel. Dabei werden die kognitiven Fähigkeiten der Kinder durch Verknüpfung von gezielter Bewegung und Musik frühzeitig gefordert und gefördert. Dabei geht es im Unterricht der Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren sehr spielerisch zu. Rhythmik, Tanzspiele, Körperkoordination und kreativer Umgang mit Musik und der eigenen Bewegung sind vorrangig Inhalte des frühtänzerischen Unterrichts. Die Vorbereitung zum richtigen Ballett beginne ich bei Kindern mit der Einschulung in die Regelschule.
Eigentlich braucht man, um am Ballettunterricht teilzunehmen, erstaunlich wenig. Ballettschläppchen, aber keine Gymnastikschläppchen, da diese in der Sohle anders aufgebaut sind und ein eng anliegendes Trikot. Kinder ab zwölf Jahren, die mehrmals wöchentlich trainieren und auch wollen, für die braucht es dann noch Spitzenschuhe. Da Füße so unterschiedlich sind, kann ich keine Ballettschuhmarke empfehlen. Die einzige Empfehlung zum Schuhkauf ist, auch wenn dies hier in einem Internetblog steht, Schuhe im Fachhandel zu kaufen und nicht über einen Online-Shop zu beziehen. In einer Ballettschule sollten ein vernünftiger Boden, Ballettstangen und eine große Spiegelfläche vorhanden sein.
In den großen Ballettschulen haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Ausbildungsmethoden entwickelt und etabliert. Die gängigsten sind dabei die russische Methode nach „Agrippina Waganova“ und die englische „Royal Acadamy“. Die Methoden unterscheiden sich in der Unterrichtsdidaktik, aber auch in der Kopf- und Armhaltung, Arm- und Beinpositionen und unterschiedlicher Ausführung der Übungen. Trotzdem bleibt bei aller unterschiedlicher Methodik ein Plie ein Plie. Für mich war und ist die russische Methode sehr eingängig. Somit habe ich diese von jeher bevorzugt und mir danach meine Lehrer ausgesucht.
Durch frühtänzerischen Unterricht lernen Kinder bereits in jungen Jahren, was Ballett eigentlich ist. Auf spielerische Art und Weise können sie Konzepte wie Rhythmik oder Körperkoordination erlernen, was den Grundstein für eine Ballettausbildung legt. Mit richtigem Ballett kommen sich erst im Schulalter in Berührung und beginnen ab diesem Zeitpunkt, sich immer weiter zu entwickeln und mit dem Tanz groß zu werden. Ab circa dem 12. Lebensjahr kommen Spitzenschuhe zum Einsatz, was eine weitere Entwicklungsstufe in der Ballettausbildung darstellt. Dabei ist es wichtig, individuell passende Schuhe für die Kinder zu wählen. Im Laufe der Zeit werden sie auch mit diesen Schuhen immer besser tanzen können und vielleicht irgendwann professionelle Tänzer werden.