Wenn Alexander Sens sich hinter die Kamera begibt, dann muss alles perfekt sein. 1980 in Leipzig geboren darf sich Alex – wie er sich seinen Kunden einfachheitshalber immer vorstellt – nicht nur über eine glückliche Ehe freuen, sondern auch über eine 7-jährige Tochter. Die Fotografie, die nicht seine einzige berufliche Tätigkeit ist, hat er sich selbst beigebracht.
Alex arbeitet alleine in seinem Fotostudio, denn als Teamplayer sieht er sich nicht gerade: Für ihn wichtig sind einfach absolute Ehrlichkeit, Loyalität, Flexibilität und Zuverlässigkeit, und die ist nun einmal schwer zu finden. – Bei Alex fällt nie ein Fototermin aus und wenn es sein muss, dann fotografiere er auch mit einem Hexenschuss, erzählt er uns von einem Vorfall aus der Vergangenheit.
Vor der Fotografie war Alex Musikproduzent und im Bereich Schlager tätig. Er hatte sogar sein eigenes Label und produzierte Künstler wie Swetlana. Da man in dieser Branche weniger mit Eigenkompositionen, sondern lediglich mit Covers vorankommt, gab er es schließlich auf. Das Fotografieren begann er zunächst mit Frauen aus Modelkarteien. Bald begann er aber mit der Paarfotografie, wo er stets bemüht ist, leidenschaftliche Bilder zu machen und die Hingabe zueinander einzufangen.
Mein Stil ist leidenschaftlich. Ich mache Bilder für die Pärchen und „nicht für Opa und Oma“, wie ich immer zu sagen pflege. Es soll das Feuer rüberkommen. Gleichzeitig ist mir auch ein schöner Hintergrund wichtig, der im optimalen Fall eine Story ergibt.
Emotionen einzufangen macht viel mehr Spaß, als einfach nur schöne Menschen zu fotografieren: wenn die Pärchen sich vor meiner Kamera nach meiner Anweisung lieben und wir auch sehr viel lachen dabei. Ich sehe mich da gleichzeitig auch als Entertainer. Ich will, dass die Pärchen eine schöne Zeit haben – die Bilder sind quasi nur der i-Tüpfelchen.
Ich bespreche alles im Vorfeld. Die Pärchen sollen mir ihre Outfits schicken und ich überlege mir, wo es passen könnte. Je nach Witterung, Shootingthema und „Freiwilligkeit“ gehen wir ins Studio oder an einen öffentlichen Ort. Sexy zu sein und sich gehen zu lassen kann z.B. nicht jeder in der Innenstadt.
Ich sage den Pärchen alles, was sie machen sollen, bis ins kleinste Detail – wenn es notwendig sein sollte. Den meisten muss ich erklären, wie sie sich küssen müssen, damit es schön aussieht. Jedes Pärchen küsst auch anders, was ich immer faszinierend finde.
Die Locations überlege ich mir immer, wobei ich darauf achte, dass es auch erlaubt ist. Lost Places fällt damit aus. Kurzum, am besten ist es, wenn man mit mir viel redet. Hat nebenbei den Vorteil, dass man mich kennenlernt und Vertrauen fasst.
Ich habe mit Panasonic angefangen. Mit der GH2. Mit der hatte ich auch meine ersten Musikvideos gedreht, als ich noch im Musikbusiness war. Dann bin ich auf die GH3 umgestiegen, weil ich FullHD wollte. Für die Fotografie war mir die aber nicht ausreichend, also bin ich auf die GX8 umgestiegen. Mit der habe ich viel gemacht. Dann habe ich mir das Nachfolgemodell, die G9 zugelegt, weil die viele Verbesserungen hatte.
Inzwischen arbeite ich aber mit deiner Sony A7III. Zwar vermisse ich das Schwenkdisplay, dafür ist der Augen-Autofokus viel besser und das Verhalten bei wenig Licht. Gerade wenn man Hochzeitspartys fotografieren muss, sind das entscheidende Pluspunkte.
Ich versuche alle Momente festzuhalten, die ich selber als wichtig erachte. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, dem bei einer guten Trauung selber die Tränen in die Augen steigen (gute Reden sind wie Horoskope – so allgemein, dass sich jeder darin wiederfindet).
Weiters ist mir auch wichtig, dass die Paare genügend Zeit für das Hochzeitsshooting einplanen, sodass ich selber kreativ werden kann.
Später fotografiere ich alles und jedem. Paare mögen sowohl schöne getroffene Momente, inszenierte, kreative Bilder als auch Schnappschüsse. Deshalb sortiere ich Bilder auch nicht aus, sondern stelle alle gemachten Fotos dem Brautpaar zur Verfügung. Es kam schon so oft vor, dass ich ein Bild rausgeworfen hätte, weil ich es schlecht fand – dem Pärchen hat es aber umwerfend gefallen. Kunst ist halt Geschmacksache. Ein Brautpaar, welches mich letztens auf den Weihnachtsmarkt zum Glühwein eingeladen hatte und deren Hochzeit im Sommer war, sagte: Wir waren froh, dass du die ganze Zeit dabei warst! Wir haben irgendwann nichts mehr mitbekommen, weil zu viele Eindrücke an dem Tag waren. Du hast aber alles eingefangen, sodass wir wundervolle Erinnerungen habe. Und das Beste: Jeder dachte, du gehörst zu den Gästen, weil du so unauffällig und charmant warst.
Damit sich die Pärchen wohlfühlen, ist eins natürlich wichtig: Kommunikation. Alex legt großen Wert darauf, dass das Outfit und die Umgebung stimmig sind. Wesentlich ist natürlich auch, dass die Kunden sich entspannen können, Vertrauen aufbauen und sich ganz aufeinander konzentrieren können. Besonders gerne ist Alex auf Hochzeiten unterwegs. Auch hier versucht er, jeden emotionalen Moment einzufangen und fügt sich mit Leichtigkeit in die Hochzeitsgesellschaft ein, damit die Gäste ungestört feiern können.
Weitere Infos unter: love-you-photography.de