Beim Begriff Clown hat man sofort das Bild eines bunt gekleideten Erwachsenen mit roter Nase im Kopf, der Späße macht und einen zum Lachen bringt. Doch in den Shows geht es um viel mehr. Als Clown nimmt man sich selbst als Künstler wahr. Man möchte die Menschen berühren und bestimmte Emotionen in ihnen auslösen, indem man eine Beziehung zu ihnen aufbaut und über die Auftritte wichtige Themen transportiert. Vor allem bei einem jungen Publikum fungiert der Clown neben dem Unterhaltungsfaktor auch als Lehrer. Ohne zu belehren, zeigt er den kleinen Zuschauern die Welt, versetzt sie in Staunen und baut dabei trotzdem immer wieder einen Witz ein, der die Kinder zum Lachen bringt – denn letztlich macht dies doch irgendwo einen Clown aus.
Corina Ramona Ratzel ist 38 Jahre alt und wurde in München geboren. Mit 16 stellte sie sich die Frage, „was man denn das ganze Leben lang macht“. Sofort kam „arbeiten“ und in ihr Bewusstsein schoss die Antwort: Ich arbeite nicht. So folgte sie schon immer ihrer Berufung, das Arbeiten zu ihrem Leben werden zu lassen. Zuerst studierte sie Sport an der TU München, doch erfüllte dieser Job sie nicht wirklich. Sie lernte jedoch ihr Feingefühl sehr gut kennen, denn brachte sie den schwierigsten Fällen ihre gewünschte Sportart bei, nur indem sie sich in den Menschen hineinversetzte, Fehler erkannte, diese vormachte, und dann in verständlicher Sprache sagen konnte, wie man sich verbessern konnte. Skifahren war hier sehr extrem oder auch Schwimmschüler. Animation und Witz war ebenso schon immer ihre Stärke.
Sie traf in sehr schwierigen Zeiten einen Schauspieler. Dieser sagte zu ihr „Du musst auf die Bühne, du bist so kreativ. Kuck doch mal nach Clown“ – da erinnerte sie sich, dass man ihr schon mit fünf Jahren sagte “Corina wird mal ein Clown“. Was damals jedoch keiner wusste, dass dieses Wirklichkeit werden wird. Nach der Aussage des Schauspielers begegneten ihr nur noch Clowns. Sei es, dass sie eine Zeitung aufschlug oder im Laden eine Zirkuskarte mit einem Clown darauf fand, bis sie schließlich im Internet eine Schule suchte, auf die sie dann ging: Die Schule für Clowns, damals war sie in Mainz. Drei Jahre hatte sie täglich Unterricht und studierte den Clown – und damit auch sich selbst. Beim Finanzamt ist sie nun mit Diplom Clown Schauspielerin gemeldet. Ein zusätzliches Jahr studierte sie die Clownpädagogik. Aber wo sie den Clown am meisten studierte, war beim Spielen selbst und im Leben.
Sie fing bei Kindern an und spielt nun auch auf Galas und diversen Veranstaltungen. Der Clown war jedoch „nur“ der Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn, die nun mit zahlreichen anderen Figuren, Stelzenperformances, Auftragsarbeiten für Firmen, künstlerischen Rahmenprogrammen, sowie Coachings, Workshops und Regiearbeit noch lange kein Ende gefunden hat. Sie liebt die Abwechslung und setzt ihr Tun ein, um der Welt Lebensfreude zu bringen. Außerdem dient sie als Schamanin als Vermittler zwischen den Welten. Spannend ist, dass unter allen schamanischen Traditionen der Clown als einer der stärksten Heilkräfte seine Bedeutung findet, da er im Moment sofort transformierend tätig ist. Auch in den Lehren von Qi Gong fand sie Ähnlichkeiten zum Clown. Viele Themen, die die Umwelt und die Kommunikation betreffen und meist als Vortrag eher trocken rüber kommen, setzt sie künstlerisch um und ist an Schulen oder bei diversen Veranstaltungen tätig, um auf diese Themen – ohne den Finger zu heben – aufmerksam zu machen.
In ihrer Arbeit würde sie sich ein richtiges festes Team wünschen. Dennoch ist es sehr schwierig für viele zu erkennen, wie sie arbeitet, geschweige denn damit zurecht zu kommen. Zum Beispiel arbeitet sie sehr allumfassend. Raum, Ort und Publikum sind Faktoren, die in ihren Auftritten mit eine Rolle spielen, wie und was sie darbietet. Nie gleicht ein Auftritt dem anderen. Sie arbeitet viel mit Musik und es kann zum Beispiel vorkommen, dass sie kurz vor einem Auftritt plötzlich alles umwirft und die Musikabläufe ändert. Damit müsste ihr Team erstmal klar kommen. Jedoch ist alles ein Spiel mit Energien, um vor allem den Moment zu schaffen, wo der Clown wirken kann.
Viele verwechseln ihr Handeln dabei mit „es geht nach Deiner Nase“ – aber ihr geht es mehr um das, was sie für ihr Publikum kreieren möchte. Es ist ein Moment, in dem Menschen berührt werden. In das Hier und Jetzt geleitet werden. Es ist ein Miterleben, das die Menschen mit nach Hause nehmen und sehr schwierig zu beschreiben ist. So hat sie nur ein paar Leute um sich, die ihr helfen, wofür sie sehr dankbar ist. Und eine Kollegin, die ihr Tun verstanden hat. Sie sind mittlerweile so eingespielt, dass, wenn Corina einen Stand up Clownerie Auftritt hat, also ein Spiel ohne jeglicher Vorbereitung aus dem Stegreif heraus, die Kollegin sich so gut einfühlen kann, dass sie während des Spielens genau weiß, welcher Song wo passt. Das ist fantastisch und für ihre Geduld dankt Corina ihr sehr.
Zusammengefasst ist Corina somit hauptberuflich als Performance Künstlerin und Diplom Clown Schauspielerin unterwegs. Sie gibt Seminare, Workshops und Einzelcoaching zum Thema Clownerie, Pantomime und Humor in der Kommunikation oder auch Schauspielkurse für Kinder. Ihr Anliegen ist es, Menschen zu sich selbst zu bringen und unter dem Motto „Gefühle wollen gelebt werden“ über die darstellende Kunst zu befreien. Worte wie „hör doch auf Dein Bauchgefühl“ oder „Immer der Nase nach“ lässt sie die Leute erfühlen. Man kann sagen, dass all ihre Workshops auch einen tieferen Sinn haben und auch therapeutisch sind.
Sie spielt auf diversen Veranstaltungen, hat feste Bühnenprogramme, die gebucht werden und spielt aber auch auf Kleinkunstbühnen, aktuell in ganz Deutschland mit „Der gespielte Krimi“. All ihre Auftritte tragen gewisse Spirits in sich, sie haben einen tieferen Sinn. Ihre Kunst liefert ihr die Möglichkeit, gewisse Energien zu transportieren, sei es die Energie des Vogels in Enaya Dayeh Stelzenperformance oder die Energie des Clowns in ihren Clown Figuren. Ihr Hauptanliegen ist es, Menschen in ihrer Seele zu berühren. Sie ist der Meinung, wenn Menschen sich selbst fühlen, ihre Liebe fühlen und sich selbst in Heilung bringen – dann würde es kein Mensch mehr nötig haben, einem anderen Menschen weh zu tun. Sie möchte mit ihrer Berufung einen Beitrag auf Erden leisten, für ein gesundes Miteinander zwischen Mensch und Lebensraum Erde. Die Lebensfreude ist hierbei ein sehr großer Teil.
Ich denke, ich bin schon als Verwandlungskünstlerin geboren. Schon als Kleinkind spielte ich so lange, bis meine Mama mich schlafend von meinen Spielsachen ins Bett tragen musste. Auch verwandelte ich mich schon immer gerne von einer Rolle in die nächste. Man sagte mir mit fünf Jahren nach, dass ich mal ein Clown werde – da glaubte man noch nicht, dass ich tatsächlich einer wurde und damit meinen Lebensunterhalt verdiene.
Welche Show ich am liebsten aufführe, kann ich so nicht sagen, ich liebe alles. Jede Nummer hat ihren speziellen Reiz und trägt unterschiedliche Spirits mit sich. Ich liebe alles, was ich tue. Die Arbeit mit Kindern macht mir besonders viel Spaß. Sie sind es, die später auf Erden nach mir weiter leben. Ihnen zu helfen, „sie selbst“ zu werden und im Kindesalter einen Beitrag leisten zu können für deren Entfaltungsmöglichkeit und damit auch Bewusstsein für unseren Lebensraum, bereitet mir sehr viel Freude. Vor allem ihnen den echten Clown zu schenken, also zum Beispiel der erste Clown im Leben für ein Kind zu sein, ist wahrlich immer etwas Besonderes, was ich sehr schätze. Der Clown ist meiner Meinung nach der beste und größte Lehrer, den Kinder haben können. Denn er lehrt, ohne zu belehren. Nur mit Freude und auf Augenhöhe mit den Kindern zeigt er ihnen die Welt. Er ist ehrlich, zeigt die Freude, aber auch das Scheitern. Ja ein Clown zeigt den Kindern die Welt, den „Spielplatz Erde“. Dies ist, was ich mir wünsche, das mehr Anerkennung in der Gesellschaft findet.
Meine Themenkreise sind alle beliebt. Sie verbergen alle eine Gemeinsamkeit und doch sind es unterschiedliche – wie soll ich sagen – Themen. Für das Umweltamt ist eher interessant, etwas für die Umwelt zu spielen. Meine Qigong Teilnehmer finden ihren Zugang eher über ruhige Bewegungen – die, die sehr tief in sich blicken wollen, buchen meine Clownkurse. Diese sind einmal natürlich, um selbst auf der Bühne zu stehen, andererseits ist der Clown auch eine tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst und hat viel auch mit Kommunikation zu tun. Richtig frei kann man nur spielen, wenn man selbst frei ist. Das mache ich in meinen Clown-Kursen. Das Spielen kommt dann von ganz alleine.
Kinder lieben natürlich den Clown. Ganz klar. Faxen machen und am besten mitmachen. Lachen und lernen zugleich. Meine Auftritte regen immer zum Mitspielen an und das ist für die Kinder – gerade zur heutigen Zeit mit Laptop und Co – sowas von notwendig. Kinder erfahren sich und die Welt über das Spielen. So komme ich als Clown und es wird gespielt.
Das wichtigste Utensil ist in allererster Linie mein Körper. Diesen mit meinem Geist zu verbinden, ihn zu kennen und eine Einheit werden zu lassen, verbunden mit meinem Feingefühl. Ganz ehrlich: Mehr brauche ich nicht. Alles andere, wie Einsatz von Musik, ist Zusatzmittel, die wir in der heutigen Zeit, die laut ist und in der die Shows nur noch mit Lichteffekten und Lasertechnik sowie lauter Musik überflutet sind, benötigen. Ja, man muss sich etwas an diese Zeit anpassen. Ich versuche, die Leute dort abzuholen, wo sie sind – um ihnen dann den Ursprung zu zeigen und sie ein Stück weit in die Einfachheit zurück zu bringen. Früher blieb man wegen eines Clowns auf der Straße stehen oder ging in den Zirkus. Heute gehen viele dran vorbei und wollen Supertalent im Fernsehen gucken. Bei Kindern werde ich oft gefragt „Bist Du berühmt? Wieviele Follower hast du auf Facebook – Instagram? Bist Du nicht bei Linkedin?“ Ehrlich – Ist das nicht der Wahnsinn? Würde ich diese ganzen Internetplattformen nutzen, hätte ich keine Zeit mehr zu spielen. Aber für Kinder ist man nur berühmt, wenn man so und so viele Follower hat. Wie oft man in der Zeitung steht, interessiert gar nicht. Schon eine sehr irre Zeit.
Deshalb ist es mir wichtig, den Kindern und Menschen überhaupt das Wesentliche vom Leben wieder zu geben. Und das ist: Fühlen. Miteinander sein. Darin liegt doch das Wahrhaftige. Ehrlichkeit zu sich selbst. Dazu kommt man nicht daran vorbei, an sich selbst zu arbeiten.
Und weil ich fühle und bei meinen Auftritten im Sein bin – deshalb kann ich auch spontan auf Publikumsreaktionen reagieren. Keine Utensilien machen das, sondern nur ich ganz alleine verbunden mit mir und meiner Umgebung.
Spiele ich keine klassische Pantomime, habe ich trotzdem ein paar Utensilien dabei, weil es einfach Spaß macht. Immer unterschiedliche, denn Spielen kann „Clown” mit allem.
Meine Clown Workshops lehren die Philosophie des Clowns. Über viel Körper- und Energiearbeit erfahren meine Teilnehmer das Gefühl, ein Clown zu sein. Nicht den Clown zu spielen – sondern Clown zu sein. Das ist ein großer Unterschied. Jeder besitzt seinen eigenen Clown. Ich arbeite in meinen Kursen sehr individuell mit den Teilnehmern. Schnell erkenne ich, wer welche Fähigkeiten hat und erarbeite diese heraus. Meist erstmal nicht so, dass ich groß darüber erzähle, sondern indem wir einfach machen. Meine Kurse sind an alle Personen gerichtet. An Privatpersonen, die den Clown kennen lernen möchten, an Menschen die ihn beruflich einsetzen möchten und vor allem auch für Therapeuten und Coaches, die an sich arbeiten möchten und ihre Methoden erweitern möchten.
Meine Kurse sind dabei immer ganzheitlich. Man lernt den Clown und gleichzeitig sehr viel für das Leben selbst. Zum Beispiel den Umgang mit Problemen. Der Clown transformiert alles sofort. So sind alle Kurse neben dem großen Spaß, den wir haben, auch sehr befreiend.
Die Dauer ist unterschiedlich. Der kürzeste Kurs ist drei Tage lang. Zwei Tage sind wir im Kursraum, am dritten Tag gehen wir direkt spielen in einer sozialen Einrichtung. Preislich liegen wir bei 250-300€ für die drei Tage, je nachdem ob ich noch Raummiete bezahlen muss, oder wie ich hoffe, bald endlich eigene Räume finde. In diesen Räumen würde ich gerne den Tiefgang des Clowns mal eine Woche lang am Stück lehren – mit Abschlussbühne, denn dann kommt man so richtig ins Clowns-Glücksgefühl. Vielleicht gebe ich dann auch über mehrere Wochenenden mal Kurse, aber erstmal muss ich einen Raum finden. Sie sehen, ich bin sehr flexibel – bin eben ein Clown – auch im Leben selbst. Buchen kann man mich allerdings auch mit meinen Workshop für zum Beispiel einen Tag Schnupperkurs, für Kinder und Erwachsene.
Das hörte Corina Ramona Ratzel bereits im Alter von fünf Jahren – und es sollte Realität werden. Sie bietet viele verschiedene Programme als Clown an, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Sie sieht sich als Lehrerin und Künstlerin und möchte ihren Beitrag für ein harmonisches Miteinander in der Welt leisten. Je nach Publikum passt sie ihre Auftritte an, um die richtigen Themen anzusprechen. Bei Kindern geht es vor allem ums Mitmachen und den Spaßfaktor. Neben ihren Shows auf verschiedensten Events bietet sie auch Clown Workshops an, in denen jeder Teilnehmer selbst Clown sein kann. In drei Tagen lernen Privatpersonen, beruflich Interessierte oder Coaches den Clown und sich selbst besser kennen.