Marina Dzhigauri, 43 Jahre alt, verheiratet und dreifache Mutter, stammt eigentlich aus Georgien. So wurde sie in Tbilisi, in der Hauptstadt von Georgien, geboren. Das sie ein Flair für Musk hat, erkannten ihre Eltern bereits früh, weshalb sie ihr im Alter von sieben Jahren erlaubten, Klavierunterricht in einer Musikschule zu nehmen. Mit zehn Jahren begann sie zudem Ballettunterricht zu nehmen.
Ihre Ballettausbildung an der Vakhtang Chabukiani Ballet Art State School dauerte von 1985 bis 1993. 1993 begann sie schließlich mit ihrer Solotänzerin-Karriere in der Tbilisi Opera and Ballet State Theatre. Danach folgten Jahre in verschiedenen Tanzkompanien wie der «Moscow Festival Ballet», der «Ballett Moskau» und der «La Classique». 1998 bis 2008 tanzte sie außerdem am Cairo Opera House (Ägypten).
Nach der Beendigung ihrer Tanzkarriere 2008 zog sie mit ihrem dreijährigen Sohn zu ihrem Mann nach Deutschland, der zu der Zeit an der Bayerischen Staatsoper tanzte. In Deutschland begann sie 2013 als Balletttanzlehrerin zu arbeiten und half am Ballettstudio Rotraud Hantke aus. Im September 2016 durfte sie das Ballettstudio komplett übernehmen. Heute ist sie Leiterin der Ballett-Schule Duisburg.
Im Alter von sieben Jahren ging ich zum Klavierunterricht und habe an Konzerten teilgenommen. Mit zehn Jahren habe ich mit dem Ballettunterricht an einer Ballettschule angefangen. Ich hatte Unterricht bei Tamara Vikhotzeva,Natalia Zolotova und Ninel Silvanovich.
Die Musikschule musste ich leider verlassen, jedoch fand der Klavierunterricht auch an der Ballettschule statt. Für zukünftige professionelle Balletttänzer war es ein Pflichtfach. Musikunterricht war genauso wichtig wie der klassische Tanz, die Folklore, der historische Tanz, der Pas de deux und der georgische Tanz.
In den Theatern, in denen ich getanzt habe, war ich Solistin. Mein Repertoire war größtenteils klassisch – schätzungsweise um die 80 Prozent.
Als Tänzerin habe ich manchmal auch Unterricht erteilt wie eine Ballettpädagogin. Das hat mich schon immer interessiert. Vielleicht kommt es von meiner Mutter. Sie war Erzieherin im Kindergarten.
Es war demnach kein Entscheid, mit Kindern zu arbeiten: Ich war sozusagen immer bereit dazu.
Der Tanz – vor allem das klassische Ballett – ist die Schönheit der Bewegung, der Emotionen und Gefühle. Der Tanz ist mit Musik verbunden und Musik wiederum gibt alle irdischen und vielleicht auch alle außerirdischen Emotionen wieder. Durch den Tanz bringt der Tänzer seine Freude, Trauer, Wut und Hoffnung zum Ausdruck. Manchen Menschen fällt es schwer, Emotionen mit Worten auszudrücken. Der Tanz ermöglicht diesen Menschen ihre Emotionen mit Bewegungen hervorzuheben. Durch den Tanz kann man Geschichten erzählen – ohne auch nur ein Wort zu sagen.
Für Kinder sind sehr viele Tanzarten geeignet. Das wichtigste ist, dass sie sich wohl fühlen. Dabei spielt das Alter des Kindes eine Rolle. Denn Kinder brauchen von Anfang an Bewegung, um die Kraft und Ausdauer zu stärken, und dafür ist der Tanz eine ausgezeichnete Wahl. Außerdem: Manche Kinder sind schüchtern – ihnen hilft der Tanz, um Kommunikationsbarrieren abzubauen. Und klassische Musik erweitert den eigenen Horizont.
Das klassische Ballett ist die Basis aller Tanzkunst. Mit der klassischen Tanzbasis kann ein Kind leicht andere Tanzstile erlernen. Darüber hinaus ist Ballett nicht nur ein Vergnügen, sondern auch Bildung: Schließlich lernt man dadurch auch Traditionen kennen.
Wenn ich bei der ersten Ballettstunde gefragt werde, was meine Kursteilnehmer anziehen sollen, sage ich, dass – wenn sie über keine Ballettkleidung verfügen – sie sich bequem anziehen sollen. Die Bewegungen sollten während des Unterrichts nicht gehemmt werden. Sportliche Bekleidung eignet sich deshalb sehr gut.
Wenn man sich nach der Probestunde dazu entscheidet, bei uns zu tanzen, dann muss man sich Balletttrikot, eine Ballettstrumpfhose und Ballettschläppchen anschaffen. Ab dem 10. Lebensjahr tasten wir uns langsam an die Spitzenschuhe heran, wenn die Füße schon dazu bereit sind.
Sobald die Füße bereit sind, bekommen die Kinder Spitzenschuh-Unterricht erteilt: Der eine mehr, der andere weniger.
Für die Anfänger ist es wichtig, Ballettgymnastik auf dem Boden auf einer Matte zu machen. Dadurch beginnen sie zu spüren, wie sich ihre Muskeln entwickeln, wie sie die Beine richtig dehnen und die Bauch- und Rückenmuskulatur stärken – was im Ballett äußerst wichtig ist.
Ballett ist in Deutschland sehr weit verbreitet. Es gibt viele Theater, die verschiedene Tanzrichtungen repräsentieren, es gibt auch mehrere staatliche Ballettschulen.
In Georgien gibt es nur eine staatliche Tanzschule, die aber ein hohes Niveau aufweist. In meiner Kindheit wurden im Theater in Tbilisi hauptsächlich klassische Ballette angeboten. Heutzutage weist das Repertoire ein breites Spektrum an Tanzarten auf. Neben dem klassischen Ballett und den Choreografien von George Balanchin gibt es auch Ballette von August Bournonvill, Frederick Ashton, Jiri Kylian und anderen.
Die Welt des Tanzens breitet sich überall aus, findet überall Anhänger*innen und verbindet Menschen, Nationen und Länder.
Ein Traum wird wahr
An der Ballett-Schule Duisburg wird klassisches Ballett für alle Interessierten ab vier Jahren unterrichtet. Marina Dzhigauri erteilt in allen Klassen selbst Unterricht – nur für die Kinder zwischen vier und fünf Jahren hat sie eine Helferin. Tatsächlich hat die 43-Jährige schon immer davon geträumt Ballettlehrerin zu werden. Ihr Team besteht aus ihrem Ehemann und ihrem ältesten Sohn, die sie immer mit Rat und Tat unterstützen.