Wir halten besondere Augenblicke gerne mit der Kamera fest. Heutzutage kann das ein jeder mit seinem Smartphone. Doch nicht jeder Hobbyfotograf kann sich als Profi bezeichnen, denn dazu gehört einiges mehr. Im Interview sprechen wir mit Uwe Simon de Lima aus Mainz über seine Leidenschaft zur Fotografie, wieso Panoramafotos eigentlich so wirkungsvoll sind und welches Equipment ein Profi braucht.
Uwe Simon de Lima lebt seit 3 Jahren wieder in seiner Heimatstadt Mainz, nachdem er vorher mit seiner Frau im deutschstämmigen Blumenau in Südbrasilien gelebt hat. Schon dort arbeitete er selbstständig als Hotelfotograf. Doch seine Leidenschaft für den Beruf entdeckte der 57-Jährige bereits in jungen Jahren. Schon als Schüler fing er an, tiefer in das Thema einzusteigen und sogar Fotos in seiner eigenen Dunkelkammer zu entwickeln. Zunächst verschlug es ihn jedoch an die Uni, wo er sich 4 Semester lang in Bauingenieurwesen versuchte.
Letztendlich brach er das Studium jedoch ab und absolvierte eine Ausbildung zum Fotografen in Frankfurt. Die ersten Jahre war er als freiberuflicher Bildjournalist und Fotograf für einige Verlage tätig. Durch Seminare und Bücher haben sich seine fotografischen Schwerpunkte über die Jahre erweitert.
Heute hat er in seiner Wohnung in Mainz ein eigenes kleines Fotostudio, von dem er Auftragsarbeiten erledigt. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen dabei in der Produktfotografie sowie der Eventfotografie. Im Rhein-Main-Gebiet wird er dafür meistens von Firmen direkt über seine Homepage gebucht.
Reportagefotografie oder Eventfotografie heißt für mich, innerhalb kürzester Zeit – manchmal sogar nur einem Bruchteil einer Sekunde – den Moment fotografisch festzuhalten, der eine klare Aussage über das Geschehene trifft. Nicht selten werden dabei positive, aber auch negative Emotionen eingefangen, die beim Ansehen genau diese Situation noch einmal wiederkehren lassen. Dafür ist das fotografische Auge und Erfahrung gefragt. Vielleicht unterscheide ich mich etwas von anderen Fotografen, dass ich oft als Teil der Veranstaltung gesehen werde, ich versuche sehr dezent und unauffällig zu fotografieren.
Panoramafotografie und 360° Touren können das Ambiente für die Betrachter erlebbar visualisieren. Mithilfe dieser Technik lassen sich Hotels, Arztpraxen, Verkaufsräume, die Gastronomie, Immobilien und andere Orte in ihrer Gesamtheit darstellen. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig.
Üblicherweise werden Panoramabilder aus vielen Einzelaufnahmen mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms so zusammengesetzt, dass ein nahtloses Panoramafoto entsteht. Die teuersten aber qualitativ besten Ergebnisse erhielt man mit speziellen Panoramakameras. Heute reicht eine Digitalkamera, ein gutes Stativ und ein Nodalpunktadapter. Er dient dazu, eine Kamera so auf einem Stativ zu drehen, dass mit Überlappung aufgenommene Einzelbilder zu einem Panorama zusammengefügt werden können. Für meine Arbeiten setze ich modernste Studio (Hensel) und Kameratechnik (Nikon) ein. Durch den ständigen Gebrauch sind diese Geräte für mich einfach zuverlässiger in ihrer Funktion. Für die Bildbearbeitung benutze ich das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop CC.
In der Regel muss ich nach einem Konzept oder Layout fotografieren, dass schon vorliegt. Die Vorgaben für eine Firmenpräsentation für das Internet oder eine Imagebroschüre werden meistens von einer Werbeagentur vorgegeben. Der Unterschied zwischen klassischen Bewerbungsfotos und Geschäftsfotos ist, dass der fotografische Spielraum bei letzteren größer ist. Bewerbungsfotos werden fast ausschließlich im Studio gemacht. Businessfotos wirken durch ihre Vielseitigkeit an verschiedenen Aufnahmewinkeln und -orten authentischer und professioneller.
Der Beruf des Fotografen ist durchaus komplexer, als man zunächst meint. Es gehört nicht nur technisches Know-how dazu, sondern auch ein Verständnis für Licht, Raum und auch die Bedürfnisse der Kunden. Auch die Bildbearbeitung ist ein erheblicher Teil des Jobs, der laut Uwe Simon de Lima vom Fotografen selbst durchgeführt werden sollte.
Wir bedanken uns für das interessante Interview und wünschen Herr de Lima weiterhin viel Glück mit seiner Unternehmung.