Konditor ist nicht einfach ein Beruf, es ist ein Handwerk, welches viel Fingerspitzengefühl und Fantasie erfordert. Doch man muss nicht unbedingt immer ausgebildeter Konditor sein, um in dem Bereich zu arbeiten. Wir befragten Elena Riexinger, die ein eigenes Backatelier leitet. Im Interview erzählt sie uns, wie sie zu ihrem Beruf gekommen ist und woher ihre Ideen und Inspirationen kommen.
Die fast 30-jährige Elena Riexinger begann erst vor drei Jahren mit dem Backen. Eigentlich ist sie Kauffrau im Einzelhandel für Uhren und Schmuck und hat ihren Diamantgutachter in der Tasche. Als sie 2016 mit ihrer Tochter schwanger war, musste sie leider viel liegen, was ihr gar nicht gefiel, das sie ein sehr aktiver Mensch ist. Zum 30. Geburtstag einer Freundin wollte sie ihr dann doch wenigstens eine Torte backen und bestellte schnurstracks alle Utensilien. Ab dann hörte sie mit dem Backen nicht mehr auf. Elena Riexinger fing an, Rezepte zu schreiben und zu verfeinern, bereits im Januar 2017 erschien ihr erster Blogbeitrag. Schnell erreichte sie viel Reichweite auf Instagram und wurde im Frühjahr 2018 dazu eingeladen, Backmichglücklich auf der Speis und Trank Messe zu präsentieren. Sofort sagte sie zu.
Leider wurde sie im Sommer 2018 gehackt, doch das hielt sie nicht davon an, weiterzumachen. Monatelang informierte sie sich bei Handelskammer und dem Lebensmittelüberwachungsamt. Das Ergebnis ist ihr eigenes Backatelier, für welches sie eine leerstehende Wohnung eigens umbaute. Seit Dezember 2018 entstehen hier super schöne Torten, Macarons, Cupcakes und Cakepops von ihren Kursteilnehmern, denn sie gibt auch Backworkshops für groß und klein. In ihrem Online Shop verkauft Elena Riexinger auch selbst produzierte Gastgeschenke wie Kekse, Baiserdrops oder ihr Highlight, Lollies. Unterstützt wird Elena Riexinger von ihrem Mann.
Dass es wirklich zum Beruf wurde, habe ich meinem Schwiegerpapa zu verdanken. In dem Elternhaus meines Mannes wurde eine Wohnung frei und mein Schwiegerpapa meinte: „Bau dir doch eine Küche da rein und verkaufe Torten“. Ich musste ihm dann sagen, dass dies gar nicht erlaubt ist in Deutschland, da der Beruf Konditor durch das Handwerk geschützt ist. Ich habe dankend abgelehnt. Nach ein paar Tagen hatte ich DIE Idee.
Ich habe sofort alle Ämter angerufen und alles abgeklärt. Und nun habe ich MEIN Unternehmen. Ich gebe Backkurse, habe einen kleinen Online Shop und mache auf Anfragen Gastgeschenke (keine Konditorware).
Ja genau, die Backkurse sind sogar super beliebt. Denn aktuell steht das Backen in der Allgemeinheit wieder total im Trend.
Es kann wirklich jeder teilnehmen. Männlein, Weiblein, sowohl Kinder als auch sehr erfahrene Hausfrauen.
Am beliebtesten ist der Naked Cake Kurs und der Macaron Kurs unter den Erwachsenen. Die Kinder stehen total auf Einhörner. Hier habe ich einen Einhorn-Torten-Kurs und Cakepops. Selbstverständlich biete ich noch weitere Kurse an oder gestalte sie ganz nach Wunsch auf Anfrage.
Oh ja definitiv, meine Waage und mein Teigschaber. Es gibt sicher noch einige mehr, die man wirklich benötigt, aber die zwei Dinge will ich nicht vermissen.
In meinem Atelier gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Von der Kitchen Aid bis hin zum Thermometer, über die Teigrolle und die Tortensäge hinaus.
P.S.: unbedingt mal die Tortensäge googeln ;-).
Meine neuen Ideen entstehen oft einfach so auf dem Spielplatz oder wenn ich Bilder sehe. Ich stell mir vor, wie ich dieses Bild auf eine Torte bringe (farblich).
Welche Seiten aber auch unheimlich inspirierend sind, sind Instagram und Pinterest.
Elena Riexinger ist nicht den klassischen Weg des Konditors gegangen. Stattdessen ist sie auf Umwegen bei ihrem Beruf gelandet, den sie mit viel Leidenschaft ausübt. Wir bedanken uns für das aufschlussreiche Interview und wünschen Frau Riexinger weiterhin viel Erfolg mit ihrem Backatelier.