Die Liebe „greifbar” zu machen, sie in Worte zu fassen und einen „Fingerabdruck im Herzen” zu hinterlassen, ist die Aufgabe eines Hochzeitsredners, wenn er oder sie ein Brautpaar an ihrem ganz großen Tag begleitet und sie emotional unterstützt.
– Genau das ist die Ansicht von Nicole Decker-Paxton, die „Frau, die traut”, die an die Liebe glaubt, sie verehrt, sich sogar „tief vor ihr verneigt”. Im Herzen der Kurpfalz 1970 in Speyer geboren und in Reilingen aufgewachsen, veranstaltet die glücklich verheiratete Mutter von zwei Kindern freie Trauungen, Baby-Willkommenszeremonien oder Eheerneuerungen. Ihre Familie sei dabei ihr Team, meint Nicole, ihr Mann trage nicht nur ihr Herz, sondern auch die Kabel für die Soundeinlagen, und ihre Kinder, Ailiyah und der kleiner Luis, sind eifrig mitten im Geschehen, verteilen Taschentücher und hüpfen durch die Reihen.
Ihre Muttersprache liegt Nicole besonders am Herzen, daher studierte sie Germanistik, Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie Politische Wissenschaften an der Universität Mannheim. Bis heute ist sie seit über 20 Jahren erfolgreich als Texterin in der Kommunikations- und Marketingbranche tätig. Nach ihrer Elternzeit war sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen. – „Und nein”, meint sie, „ich bin nicht wie so viele durch ein zweitägiges Turbo-(Trau-)Redner-Seminar gehuscht, sondern habe das Schreiben, Reden und Präsentieren in einem Public-Relations-Volontariat noch richtig gelernt.” Sie habe einfach nur herausfinden wollen, ob sie als freie Rednerin durchstarten könne und dazu kann Nicole heute sagen: „Nun, inzwischen habe ich über 230 Zeremonien durchgeführt. Ich denke, es ist (mir) gelungen …”
Darauf gibt es nur eine Antwort: Weil er die schönste und gleichzeitig individuellste Form zelebriert, um „Ja“ zueinander zu sagen – eine freie Trauung!
Sie ist – zumindest bei mir – keine Standardzeremonie, keine „das macht man aber so“-Traurede. Jede Zeremonie, jede Traurede ist genauso, wie das Brautpaar ist – gefühlvoll, lustig, sensibel, frech, leise oder manchmal auch richtig laut.
Ich verwende keine Gedichte oder Liedtexte, außer jemand plant eine Mottohochzeit. Ansonsten kreiere und schreibe ich alles selbst und wenn ich zitiere, dann nur meine Brautpaare. Daraus entstehen magische Momente, die im Herzen bleiben.
Nein, eine freie Trauung hat einen symbolischen Charakter und „ersetzt“ sozusagen die klassische Zeremonie in der Kirche, nur eben ohne kirchlichen Hintergrund. Dafür allerdings deutlich persönlicher, denn sie wird eigens für jedes Brautpaar geschrieben. Man muss auch nicht zwingend vorher zum Standesamt. Wer allerdings auch „vor dem Gesetz“ verheiratet sein will, der kommt um den Behördengang nicht herum …
Das bestimmt nur einer, und das ist das Brautpaar – nichts muss, aber (fast) alles geht. Natürlich sind klassische Elemente wie Jawort, Ringtausch oder ein Eheversprechen auch Bestandteile einer freien Trauung. Der schöne Unterschied dabei: Sie sind stets individuell. Dazu kommt meistens noch ein freies Trauritual, das die Persönlichkeit und die Vorlieben des Brautpaares zelebriert und in das man auch sehr schön Gäste einbinden kann. Ich liebe Traurituale und ich kann hier verraten: Es gibt so viel mehr und so viel kreativere Möglichkeiten als die schon ziemlich abgeliebte Traukerze oder das „olle“ Sandritual …
Überall, wo Sie es möchten. Ganz entspannt im Garten der Eltern, idyllisch mitten im Wald oder sehr edel in einem Schloss. Sie suchen sich den Ort, der Ihnen am besten gefällt und ich kreiere Ihnen die Zeremonie, die dazu passt!
Ja, allerdings sind das in der Regel Kapellen bzw. Kirchen im Privatbesitz oder sie gehören den Gemeinden. Informieren Sie sich vorher, ob dort eine freie Trauung möglich ist.
Sie kann auch einen religiösen Charakter haben. Allerdings sollte man dafür einen freien Theologen engagieren. In meinen Zeremonien dreht sich alles nur um meine Brautpaare. Alles andere würde sich für mich auch „verlogen“ anfühlen.
Auch das richtet sich nach den Vorlieben des Brautpaares. Natürlich „feiert“ auch das Auge mit und so spielt eine liebevolle Deko auch optisch eine Rolle. Gerade Traubögen im Naturlook aus Birkenholz oder aus Kupfer im Industrial Style sind momentan sehr beliebt, dazu eine Vintage Bank und ein Teppich aus Blumen und das Hochzeits-Kopfkino rattert schon, oder?
Ja, unbedingt, und zwar die Liebe! Sie sollte sich immer ganz eng an das Brautpaar kuscheln und uns in Form von Freudentränen zwischendurch mal zuzwinkern … Und ein lautes, gefühlvolles und glückstrunkenes JA wäre schön! Alles andere wird dann zur herzigen Nebensache!
Da ich keine „künstlichen Füllmaterialien“ benutze, dauern meine einsprachigen Zeremonien ca. 30 bis 45 Minuten, je nachdem wie viele Lieder gespielt werden bzw. wie umfangreich das Trauritual ist. Zweisprachige Trauungen können dann durchaus auch mal eine Stunde umfassen.
Sehr gerne! Musik ist ein wichtiger emotionaler Bestandteil der freien Trauung und Livemusik ist die schönste Form davon. Das können Lieblingserinnerungen sein, die man feiert – der Song beim ersten Date, die Filmmusik beim Kuss im Kino oder das Lied zum Heiratsantrag … Je individueller, desto schöner!
Unbedingt und ich motiviere und unterstütze meine Brautpaare, so gut ich kann! Ich helfe ihnen bei der Formulierung, biete ihnen emotional gestaltete Kärtchen zum Beschriften und Vorlesen und bringe das Eheversprechen auch gerne mit, damit sie es „aus dem Kopf“ haben und nur im Herzen mitbringen müssen …
„Frei” bedeutet für Nicole vor allem individuell: Zeremonien sollen bei ihr keinen Standard erfüllen, sondern in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Brautpaar vorab und ganz nach ihren persönlichen Wünschen gestaltet werden. Rituale können dabei kreativ und innovativ ausfallen oder verschiedene Traditionen aufgreifen. Diese können überall, auch nach Absprache in Kirchen stattfinden und von Theologen begleitet werden – für Nicole ist es allein wichtig, dass sich alles um Braut und Bräutigam dreht, die ihre Liebe feiern.