Taekwon-Do, Kickboxen, Kung Fu, Eskrima, Judo… Die Auswahl an kämpferischen Sportarten ist enorm – doch jeder Kampfstil ist anders. Grob unterteilen kann man sie zum Beispiel in Kampfkünste und Kampfsport, sowie Selbstverteidigungssysteme. Letzteres ist bereits durch den Namen klar definiert – es wird darauf abgezielt, sich selbst verteidigen zu können. Beim Kampfsport stehen der Körper und dessen Einsatz in Wettkämpfen im Vordergrund, bei welchen man einen Gegner besiegen will. Kampfkünste dagegen haben einen traditioneller Charakter. Sie sind philosophischer und darauf ausgelegt, neben dem Körper auch den Geist zu schulen und so den Mensch in seiner Gesamtheit zu trainieren.
Maximilian Dengel ist 32 Jahre alt und stammt aus Mainz. Er absolvierte ein Lehramtsstudium an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und schloss mit dem Master of Education ab. Bereits als Dreijähriger begann er mit dem Training im Black Belt Center in Mainz. Mit 16 Jahren fing er seine Ausbildung zum Co-Trainer an. Fünf Jahre später übernahm er seine erste eigene Gruppe am Standort Nieder-Olm – etwa zur selben Zeit, als er sein Studium begann.
Im Alter von 25 Jahren eröffnete er seine eigene Schule BBC Nackenheim. Seit zwei Jahren unterrichtet er nun auch Taekwon-Do an der Grundschule in Lörzweiler. Sein Team besteht neben Maximilian Dengel selbst noch aus dem Großmeister Gero Peter – Schulleiter und Gründer des Black Belt Center Mainz. Des Weiteren haben sie ambitionierte Schüler, die derzeit in der Trainerausbildung sind und sie unterstützen. Das Black Belt Center ist verschiedenen Verbänden angeschlossen und stellt eine Kampfkunstschule mit mehreren Standorten dar. Die Schule hat viele erfolgreiche Kampfkünstler hervorgebracht, die ebenfalls Kampfkunstschulen leiten und Großmeister Gero Peter als Oberhaupt ansehen.
Ja, ich leite mehrere Standorte und trainiere und unterrichte Taekwon-Do, Kickboxen und Eskrima. Im traditionellen Taekwon-Do gibt es 9 Schülergrade und 9 Meistergrade – ich selbst habe jetzt den vierten Meistergrad. Diesen zu erlangen hat circa 20 Jahre gedauert. Im Kickboxen den ersten Dan und im Eskrima bin ich Basic Instructor.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kampfsportarten zu unterscheiden. Zunächst kann man zwischen Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigungssystemen differenzieren. Traditionelles Taekwondo wäre demnach eine Kampfkunst. Ziel ist es, Körper und Geist zu perfektionieren. Alle Techniken haben eine traditionellen Hintergrund. Kickboxen lässt sich in die Kategorie Kampfsport einordnen. Im Vordergrund steht die körperliche Fitness und der Wettkampf. Eskrima könnte man vor allem den Selbstverteidigungssystemen zuordnen. Der Unterricht konzentriert sich auf effektive Übungen, die bei der Selbstverteidigung helfen sollen.
Eine andere Möglichkeit, die Kampfsportarten zu unterscheiden ist in Softstyle und Hardstyle. Beim Hardstyle wie im Karate oder Taekwon-Do werden die Techniken am Ende ihrer Ausführung arretiert. Kung Fu oder Eskrima gehören zum Softstyle – hier haben die Techniken in der Regel einen fließenden Übergang. Aber auch Hardstyle Stile unterscheiden sich voneinander. Nimmt man Taekwon-Do und Karate, haben sie zwar ziemlich ähnliche Techniken, doch liegt der Fokus im Taekwon-Do auf den Beinen. Schon recht früh lernt man recht anspruchsvolle Kicks, die im Karate erst viel später gelernt werden.
Am Anfang braucht man nicht viel außer gute Laune und Motivation, sich zu verausgaben. Für den späteren Unterricht im Taekwon-Do braucht man dann unbedingt einen Trainingsanzug namens Dobok. Im Kickboxen schützt man sich mit einer entsprechenden Schutzausrüstung und im Eskrima sind Stöcke und Messer gefragt.
Ich glaube, es ist für die Schüler sehr motivierend, wenn sie sehen können, was sie irgendwann mit harter Arbeit erreichen können. Deswegen mache ich sehr viel im Unterricht mit und trainiere selbst sechsmal in der Woche. Mein bester Ratschlag ist es, niemals aufzugeben. Daher auch unser Slogan auch “a black belt is a white belt who never quit”. Wenn eine Prüfung ansteht, üben wir im Unterricht verstärkt das Prüfungsprogramm. Außerdem können die Schüler während der Zeit länger bleiben und an ihren Defiziten arbeiten.
Bei den Kampfsportarten ist es sehr geläufig, dass in verschiedene Leistungsgrade unterteilt wird. Fängt man als Schüler an, kann man sich mit der Zeit immer weiter steigern, bis man sich Meister nennen darf. Der Weg dahin ist allerdings sehr anstrengend und nimmt viele Jahre in Anspruch. In einer Kampfsportschule kann man verschiedene Stile ausprobieren und von erfahrenen Trainern lernen, wie man sich verbessern kann. Man nimmt diese als Vorbild, um zu sehen, was man selbst mit hartem Training erreichen kann. Durch besondere Trainingseinheiten vor Prüfungen wird darauf geachtet, dass die Schüler optimal vorbereitet sind, um dem Traum vom Meistergrad ein Stückchen näher zu kommen.