Es gibt zahlreiche Berufswege, welche uns Menschen zur Auswahl stehen. So führt es uns meist auf Umwegen zu unserem Traumberuf und wir probieren verschiedene Bereiche aus. In diesem Interview haben wir uns mit einer Unternehmerin unterhalten, die einen außergewöhnlichen Berufsweg eingeschlagen hat. Die selbstständige Janine Schweitzer arbeitet als Tatortreinigerin und kümmert sich um Messie Entrümpelungen und ähnliche Anfragen. Wie die 39-jährige mit psychisch, belastenden Situationen umgeht und wie der Alltag in diesem Beruf aussieht, hat sie uns in diesem Interview verraten.
Die 39-jährige Janine Schweitzer besitzt einen besonders außergewöhnlichen Beruf. So hat sich die Unternehmerin auf Umwegen zur Desinfektorin weitergebildet.
Nach einem Schicksalsschlag machte sie sich als Schädlingsbekämpferin selbstständig und erhielt Anfragen für Messie Entrümpelungen und Tatortreinigungen (Zusammenhang = Schädlingsbefall /Nager und Insekten). Hier kristallisierte sich dann ihre Berufung heraus.
So führt sie heute ein kleines und junges Tatortreinigung-Unternehmen und arbeitet mit bis zu drei Mitarbeiter zusammen. Bei kleineren Arbeiten ist sie allein unterwegs, bei größeren Objekten greift sie gerne auf die Unterstützung ihres Teams zurück. Ihr Arbeitsalltag ist abwechslungsreich, spannend und stets eine neue Herausforderung.
Jetzt muss ich dich enttäuschen. Dieses Genre hat mich noch nie gepackt! Klar hab ich schon mal mit angeschaut, denn mein Mann ist ein Liebhaber dessen. Aber mich fesseln generell Psycho Thriller und richtig gute Blockbuster oder Fantasy Dramen.
Oft heißt hier sowohl als auch. Ich finde generell Blutlachen und Körperflüssigkeiten am Fundort selber vor. Von 30 cm2 bis hin zu etlichen m2. Großflächig ist meistens der Bodenbelag, auf dem, der oder die Betroffene dann verstorben ist und lag. Wenn das Ganze auf der Couch oder im Bett passiert ist, dann hält es sich noch in Grenzen, da hier viel aufgesogen wird.
Mit psychisch stark belasteten Situationen gehe ich locker um. Der Tod gehört einfach zum Leben mit dazu und es ist ok. Dramatisch für mich als Mama wären die Spuren eines Kindes, aber das ist in meiner Praxis, Gott sei Dank, noch nicht vorgekommen.
Das A und O ist die PSA, also persönliche Schutzausrüstung. Unabdingbar ist der Atemschutz. Halbmaske, Vollmaske, Atemschutzgebläse (je nach Umfeld) mit entsprechenden Atemschutzfiltern wie z. B. Kombifilter PM A2B2E2K2-P3 oder Kombifilter A2B2E2K2 Hg CO NO P3 zum Schutz vor Mikroorganismen und Chemikalien (z. B. H2O2). Dann einen flüssigkeitsdichten Einweg-Overall, Einweg-Überziehschuhe und natürlich die entsprechenden Handschuhe und das Hände Desinfektionsmittel, bzw. Flächendesinfektion für die Schuhsohlen.
Meine Arbeitszeiten sind human, ich kann es mir ja so legen, dass es passt. Zwar haben wir schon auf Montage gearbeitet und waren auch erst sehr spät zu Hause. Durch unseren kleinen Mann Zuhause ist das aber alles entsprechend nicht mehr umsetzbar. Auch bin ich persönlich nachts noch nicht raus geklingelt worden. Eine Abweichung der „normalen“ Arbeitszeiten gab es quasi nur von einem Zuganbieter, wo sich Menschen das Leben durch einen Zug haben nehmen lassen. Da muss man natürlich, so schnell es geht, reagieren, denn Zugausfall bedeutet Kosten.
Die Arbeit von Janine Schweitzer ist eher ungewöhnlich und gehört zu den seltenen Berufszweigen. So ist diese Arbeit äußerst wichtig und ein wesentlicher Beitrag für die Gesellschaft. Die Arbeit verlangt sowohl körperlich als auch psychisch einiges ab und dennoch ist die Hingabe der Tatortreinigerin deutlich zu spüren;man merkt, sie hat ihren Traumberuf gefunden.