AIKIDO ist eine beliebte Sportart, welche von den unterschiedlichsten Menschen ausgeführt wird. Die japanische Kampfkunst beinhaltet zahlreiche Übungen und Techniken, welche für den Laien meist unbekannt sind. Weshalb AIKIDO für Brigitte Brück einen besonderen Stellenwert hat, haben wir im Gespräch mit ihr erfahren.
Die 63-jährige Brigitte Brück trainiert seit knapp 40 Jahren regelmäßig Aikido. Durch die ausdauerfördernde Sportart durfte die Unternehmerin bereits zahlreiche Freundschaften in verschiedenen Ländern der Erde knüpfen und fast überall auf der Welt mittrainieren.
Heute ist sie die Eigentümerin, Leiterin und Trainerin des Aikido-Dojo-Wildeshausen. Dort unterrichtet sie Aikido für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Ihre langjährigen SchülerInnen unterstützen sie zudem beim Training. Außerdem lädt sie regelmäßig Aikido-LehrerInnen zu Lehrgängen ein und nimmt selbst an Wochenend- und Wochenlehrgängen teil. Manche Menschen kennt sie aus diesen Kontexten seit mehr als dreißig Jahren.
Aikido bedeutet Ai=Harmonie, Ki=Energie, Do=Weg. Aikido ist der Weg sich harmonisch miteinander zu bewegen. Die Energie der anderen Trainierenden wird aufgenommen, auf eine Kreisbahn gebracht und umgewendet. Es geht nicht um ein gegeneinander sondern unter Aufnahme der Perspektive der anderen um ein miteinander Weiterbewegen.
Aikido bedeutet für mich Freude an Bewegung, Lebendigkeit und Leichtigkeit in meinen Alltag und den meiner SchülerInnen zu bringen. Aikido hat keine Wettkämpfe, Kyu (weiße SchülerInnengurte) und Dan (Schwarzgurte) Grade können erworben werden, um den eigenen Kenntnisstand zu überprüfen. Viele Erwachsene und auch Jugendliche suchen eine Kampfkunst ohne Wettkämpfe und da ist Aikido oft genau das Richtige.
Zu Beginn benötigt man in der Regel ein T-Shirt, eine Jogginghose und Flip-Flops, später einen Aikido-Anzug. Zu meiner Ausstattung gehört für das Dojo eine 80 Quadratmeter große Matte, für mich ein weißer Aikido-Anzug, ein schwarzer Gürtel, ein Hakama (ein schwarzer oder blauer japanischer Hosenrock), Zoris (japanische Sandalen), Meditationskissen, japanischer Holzstock (Jo), Holzschwert (Boken) und Holzmesser (Tanto). Jo, Boken und Tanto verweisen auf den japanischen Ursprung der Kampfkunst, zu der die Schwertkunst der Samurai gehört. Keinesfalls verzichten kann ich auf meinen Aikido-Anzug. Das schlichte Weiß beruhigt das Gemüt.
Aikido beginnt in der Regel mit einem kurzen stillen Sitzen im Kniesitz. Dann folgt eine Atem- und Dehnphase. Dabei kommt mir meine Ausbildung als Shiatsu-Prakterin (Shiatsu- japanische Übungen zur Aktivierung von Energielinien) zugute. Zentrierung, Aufrichtung, Geschmeidiges miteinander Bewegen prägen Aikido. Anschließend zeige ich in der Regel einen Angriff und eine Technik mit einem Schüler oder einer Schülerin. Er oder sie greift an, ich zeige die Bewegung. Im Folgenden zeige ich den Angriff. Dann üben alle Teilnehmenden zu zweit.
Ich beginne in der Regel mit Haltetechniken, später in der Stunde folgen Wurftechniken, die für die Angreifenden Vorwärts- oder Rückwärtsrollen über die Schulter bedeuten. Am Ende üben wir oft eine Kata, festgelegte Bewegungsabläufe, mit dem Stock oder Schwert. Diese kann alleine oder zu zweit erfolgen. Viele Bewegungen können auch mit dem Holzmesser ausgeführt werden. Das Ende der Stunde ist wieder von einem kurzen stillen Sitzen im Kniesitz geprägt. Aikido ist für Menschen fast jeden Alters geeignet. Kinder ab etwa 5 Jahren können spielerisch Aikido lernen. Je nach Vorerfahrung und Fitness der Teilnehmenden gestaltet und variiere ich das Training. Aikido kann schnell, langsam, meditativ, mit und ohne Rollen vonstatten gehen, je nach Zielgruppe.
Dank der Erfahrung und dem Wissen von Brigitte Brück, trägt sie maßgeblich zur Erhaltung der japanischen Kampfkunst bei. Sie überliefert ihr Know-how an die nächste Generation und bewahrt damit eine jahrelange und traditionelle Kampfkunst. Wir danken ihr für den Einblick in diese Welt und wünschen ihr nur das Beste auf ihrem Weg.