Hin und wieder sieht man sie in Parks: Tai Ji Quan Praktizierende. Die Bewegungen sind fließend, der Blick nach innen gerichtet. Für den aufmerksamen Beobachter, ein wundersames Schauspiel, erinnert es doch in gewisser Weise an die anmutigen Bewegungen eines Kranichs. Tatsächlich kann mit Tai Ji Quan und Qi Gong Kraft für den Tag getankt und vielleicht sogar so manche Grenze überschritten werden. Wir haben mit Andreas W Friedrich gesprochen und einiges über Tai Ji Quan und Qi Gong erfahren.
Andreas W Friedrich wurde 1954 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur 1973 begann er Philosophie, Wissenschaftstheorie und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität zu studieren. Seit 1984 ist Tai Ji Quan seine Erfüllung: physisch, emotional und mental. Mit Tai Ji überwand er seine Rückenbeschwerden und gleichzeitig fand er seine Berufung. Als Lehrer des Tai Ji Quan und Qi Gong (seit 1986) gehört er zu den Pionieren in Deutschland.
Der Unterricht seiner Schüler/Schülerinnen bereitet ihm sehr viel Freude. Er versteht es seine Schüler/Schülerinnen zu begeistern und mitzureißen. Körperliche und geistige Grenzen lösen sich auf und der Weg zur eigenen Kreativität und Persönlichkeit wird frei.
Seit seinem 16. Lebensjahr fotografiert er auch leidenschaftlich und verwirklicht sich kunstmalerisch (AWF-art).
Einen Einblick in sein Schaffen findet der interessierte Leser/die interessierte Leserin auf seiner Website www.awf-taiji.de.
Tai Ji Quan ist eine ganzheitliche Bewusstseinserweiterung in den Körper. Kein „Auspowern“, sondern „Einpowern“ und schenkt neue Energie! „Qi in“!
Tai Ji ist das Leben und damit mein Leben! Die Welt, das Leben ist Tai Ji! Die Pole leben, Yin und Yang! Wachen und Schlafen, Ruhe und Bewegung, Aufnehmen, Ableiten und Pushen…
Ich bin Tai Ji und Qi Gong und Lehrer, Vermittler des Tai Ji, des harmonisierenden Ausgleichs von Yin und Yang, und ich liebe es, dieses universale Prinzip mit anderen zu teilen, weil ich überzeugt bin, dass es nicht nur persönlich, sondern auch gesellschaftlich und sogar global zum Besseren wirkt.
Ich unterrichtete seit 1986. Bis 1993 den „alten, authentischen Yang Stil“ als Lehrbeauftragter der ITCCA in München, ab dann den „Integralen AWF-Yang-Stil“ selbstständig im eigenen Institut in München. Vier Säulen habe ich in meinem Leben, die mich tragen: Tai Ji Quan – Qi Gong – Experimentelle Zen-Künste und AWF-art.
In Zusammenarbeit mit TCM-Ärzten und Orthopäden entwickelte ich rücken- hüft- und knie-schonende Übungen, die durch die tägliche Praxis tief wirken können. Die langsamen, ganzheitlichen und meditativen Bewegungen wirken nach neuesten Erkenntnissen positiv auf die Gelenke, den Rücken, auf das Gehirn und die Psyche. Neben dem Gruppenunterricht erarbeite ich in Einzelstunden auch ein persönliches Übungsprogramm zu bestimmten Krankheitsbildern für eine umfassendere Gesundheit.
Auch biete ich Ausbildungen an, die bis dato von fast 100 Teilnehmern wahrgenommen wurden.
Im DAO, DemAnderenOrt, in meinem Institut in der Sendlingerstraße 21 in München lässt man den Alltag hinter sich, findet sich bei einem Tee und fühlt sich als Teilnehmer individuell gesehen und korrigiert. Das gemeinsame Üben lässt ein positives Gruppengefühl entstehen. Trotz der wunderbaren Komplexität der Übungen wird viel gelacht und es wird alles „angenehm & natürlich“, gleichsam zur zweiten Natur, die dann in den Alltag beim Stehen, Sitzen und sich Bewegen hineinwirken kann.
Neben mir gibt es ein gut ausgebildetes Team, das mich in meiner Arbeit unterstützt.
Die Bewegungen sind langsam und ruhig, ausgewogen, Yin-Yang-balanciert. Im Tai Ji Quan bewegt man sich in einer fortlaufenden Choreografie, genannt die Form. In den Schiebenden Händen, den Push Hands, übt man das Wechselspiel von Yin und Yang. Im Qi Gong sind es einzelne Übungsreihen oder gar wie im Chan Mi Gong ein sanftes, freies Bewegen der Wirbelsäule. Die gewonnene Stabilität, vor allem durch das Verwurzeln erzeugt die sogenannte Innere Kraft.
Als Kampfkunst gilt im Tai Ji: stets erst Yin, dann Yang! Erst Aufnehmen, Neutralisieren,“ Erden“, dann “ Himmeln“, Abgebendes- Explodieren! Die wahre „Innere Kraft“ wird vor allem durch den Geist, mit der Vorstellungskraft entwickelt! Durch die zum Teil schnell ausgeführten Tai Ji Waffenformen (Schwert, Säbel, Stock und Speer) werden die Wandlungsphasen Wasser, Metall, Holz und Feuer ausgeglichen. In den drei Kurzen Waffenformen Gehstock, Doppelkeule und Fächer kommen auch die anderen Inneren Kampfkünste Ba Gua Zhang und Xing Yi Quan zum tragen.
Tai Ji ist ein Weg, den es zu beschreiten gilt, um ganzheitlich zu entspannen, mental, emotional und psychisch. Nur so kann Qi ungehindert fließen.
Egal von wo man kommt, jede Bewegungsschulung, jede Kampfkunst ist von Wert! Alle sind beim Tai Ji und Qi Gong willkommen, um die Harmonie von Yin und Yang, das Qi, die Lebensenergie, die Innere Kraft zu vermehren!
Auch bei zuvor geübten, „harten“ Kampfkünsten und gerade nach Verletzungen, findet man den Kampfkunstaspekt auch im Tai Ji Quan.
Gerade für Menschen, die nach einem tieferen Sinn im Leben suchen, kann Tai Ji und Qi Gong genau das Richtige sein. Vielfach sind es innere Blockaden, die uns an uns verzweifeln lassen. Hier braucht es eine besondere Zuwendung zu sich selbst, damit man zu den eigentlichen Ressourcen gelangt, die in einem schlummern. An dieser Stelle kann Tai Ji und Qi Gong helfen, um ganzheitlich zu entspannen und das Qi zum Fließen zu bringen. Bei Andreas W Friedrich ist jeder willkommen, der eine Veränderung in diesem Sinne anstrebt.