Es gibt stationäre Schlaflabore in Kliniken, und solche teilstationär bzw. “ambulant” abeiten. Das Schlaflabor Breisgau hat (Schlaflabore haben) sich darauf spezialisiert, es Patienten mit Schlafproblemen zu ermöglichen, ihren gewohnten Tagesablauf fortzusetzen, indem sie lediglich für die Nacht aufgenommen werden. Am Morgen können sie ihrer Arbeit wie gewohnt nachgehen oder auch im schönen Breisgau einen Urlaubstag einlegen. Auf diese Weise werden die Vorteile von ambulanter und stationärer Behandlung vereint.
Der 64-jährige Wolfgang Randelshofer ist Traunsteiner, lebt aber inzwischen in Bad Krozingen. Nachdem Wolfgang nach seinem Abitur zunächst in der Pflege gearbeitet hatte, begann er 1979 sein Medizinstudium in Erlangen, das er nach einer Reihe von (Fortbildungen) Weiterbildungen 1994 mit dem Facharzt für Innere Medizin abschloss. In seiner knapp bemessenen Freizeit widmet er sich der Rock- und Bluesmusik und nimmt auch selbst gelegentlich die Gitarre in die Hand: Außerdem fotografiert er gerne und fährt Motorrad.
Sein Schlaflabor beschäftigt einen weiteren Facharzt und etwa zehn Mitarbeiter. In der Praxis unterstützen Wolfgang Randelshofer fünf medizinische Fachangestellte und eine Bürokraft. Sein Schlaflabor erfreut sich so starken Zuspruchs, dass Patienten mit längeren Wartezeiten bei Untersuchungen rechnen müssen. Das Schlaflabor war bei seiner Gründung 1995 ein Vorreiter auf dem Gebiet der teilstationären Fachkliniken.
Ich habe das Schlaflabor Breisgau 1995 zusammen mit meiner Frau und damals noch wenigen Mitarbeitern als Inhaber und ärztlicher Leiter gegründet. Meine Aufgabe ist die ärztliche Tätigkeit, also Untersuchung und Befragung der Patienten, Bewerten der Schlafmessungen und Entscheidung über die jeweils sinnvolle Therapie. Dabei teile ich mir die Arbeit mit meinem fachärztlichen Kollegen.
Schlafmedizin ist, wie die Pneumologie, ein sehr breit gefächertes Fach. Es geht um verschiedenste Probleme und Erkrankungen, die unterschiedliche Diagnosemethoden und Behandlungen erfordern. Das macht die Tätigkeit recht abwechslungsreich und spannend.
Ein erheblicher Teil unserer Patienten leidet an Schlafapnoe, also Atempausen im Schlaf. Nach vorausgehender ambulanter Diagnostik werden die Patienten nachts sehr ausführlich untersucht. Wir messen im Rahmen dieser Polysomnografie genannten Untersuchung Atmung, Sauerstoff, Schlaftiefe, Herztätigkeit, Blutdruck, Bewegungen und mehr. Alle Messdaten werden digital gespeichert und am nächsten Morgen von meinem Kollegen oder mir begutachtet und mit den Patienten besprochen.
In vielen Fällen wird im Schlaflabor eine Behandlung der nächtlichen Atempausen eingeleitet, meist mit Atemtherapiegeräten. Diese halten mit leichtem Überdruck über eine kleine Nasenmaske den Rachenraum offen und verhindern so die gefährlichen Atempausen zuverlässig.
Wie untersuchen und behandeln aber auch Menschen mit allen anderen Arten von Störungen des Schlafs: Ein- und Durchschlafstörungen mit oder ohne körperliche Ursache, Restless-Legs-Syndrom („unruhige Beine“), Narkolepsie („Schlafkrankheit“), Schlafstörungen bei Schichtarbeit, Schlafwandeln usw.
Unsere Patienten bleiben in der Regel zunächst eine Nacht, wenn eine Behandlung zum Beispiel von Atempausen notwendig ist, wird diese in einer weiteren Nacht, in bestimmten Fällen aber auch schon in der zweiten Nachthälfte eingeleitet.
Wie beschrieben nennt sich die nächtliche Untersuchung Polysomnografie. Diese erfordert einen hohen technischen und personellen Aufwand. Die diversen Mess-Sensoren werden abends am Patienten befestigt und per Funk auf einen Zentralrechner übertragen. Die Patienten können sich dadurch nachts weitgehend frei bewegen. Von der umfangreichen Messelektronik sehen sie nicht viel, so dass ihr Schlaf dadurch nicht unnötig beeinträchtigt wird.
Bei der häufigsten hier untersuchten Erkrankung Schlafapnoe wird, wie schon erwähnt, meist eine Behandlung mit einer kleinen Nasenmaske begonnen. Diese stört die Patienten in der Regel zu deren Überraschung kaum. Die Ergebnisse der Nachtmessungen werden morgens mit den Patienten besprochen. Diese bekommen die Messdaten und die nächtlichen Aufzeichnungen der Infrarotkameras am Monitor gezeigt und können so die Zusammenhänge optimal verstehen. Bei Maskenbehandlung von Schlafapnoe macht man nach der Einleitung meist wenige Wochen später eine weitere Kontrollnacht im Schlaflabor zur Feinabstimmung. Danach sind Kontrollmessungen ambulant oder im Schlaflabor in etwa jährlichen Abständen üblich.
Ein beängstigend hoher Prozentsatz der zivilisierten Menschheit leidet unter Schlafstörungen. Die gefährlichste Störung ist die Schlafapnoe, bei der im Schlaf der Atem aussetzt. Was nicht heisst, dass die anderen zahlreichen Schlafstörungen ungefährlich wären. Wenn der Schlaf über längere Perioden erheblich eingeschränkt wird und der Mensch nicht durchschlafen kann, kommt es unweigerlich zu gesundheitlichen Einschränkungen. Insofern ist es ratsam, sich bei andauernden Beeinträchtigungen des Schlafes in Behandlung zu begeben.