Eine Wohlfühl-Pause für zwischendurch 

Veröffentlicht am 20 März 2020 von Verena Arnold
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Das Thema Entspannung wird immer wichtiger in unserem stressigen Berufsalltag. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten und machen Überstunden, um den Berg an Arbeit bewältigen zu können. Dabei vergessen wir uns selbst und die Notwendigkeit der Entspannung, damit wir gesund und funktionsfähig bleiben. Da es in einem Vollzeitjob allerdings so schwer ist, Zeit dafür zu finden, bieten immer mehr Unternehmen ihren Angestellten Möglichkeiten der Entspannung am Arbeitsplatz an. Ein Beispiel dafür sind Yogaeinheiten während der Mittagspause oder nach Dienstschluss.

Marlies Zwarnig ist ein Kind der Achtziger und wurde in Niederösterreich geboren, wo sie auch aufwuchs. Nach dem Gymnasium studierte sie Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Das bescherte ihr mehrere längere Auslandsaufenthalte wie ein Erasmus-Semester in Irland. Sie und weitere Studenten durften dort in einem Holiday Apartment direkt am Meer wohnen. Seitdem fehlt es ihr und sie versucht immer wieder, eine Reise ans Meer zu machen.

Direkt nach ihrem Studium begann sie, als Controllerin zu arbeiten und merkte schnell, dass sie die schlechte Energie im Büro runterzog. Die meisten jammerten, es liefen immer wieder ein paar Intrigen und unterm Strich schien niemand gerne zu arbeiten. Deshalb sah Marlies Zwarnig ihren Beruf immer mehr als vergeudete Lebenszeit. Nach vier Jahren nahm sie eine Auszeit in Indien. Für sechs Monate supplierte sie ehrenamtlich an der High School Englisch und unterrichtete am College Marketing. In den Ferien sah sie sich weitere Teile Indiens an. Eine Freundin aus Wien besuchte sie und schleppte sie in eine Yogaeinheit, obwohl sie gar kein Interesse hatte. Dann war es um sie geschehen. Sie fühlte sich derart beseelt, dass ein Yogakurs das Erste war, worum sie sich nach ihrer Rückkehr nach Wien gekümmert hat.

Der Plan war, einen 9-5 Job zu finden, der sie emotional nicht belastet. Das ging für drei Wochen gut. Es kam im Unternehmen zu Jobrochaden und ehe sie es sich versah, saß sie schon wieder im Flieger nach Indien, um ihr 8-köpfiges Team dort kennenzulernen. Bei ihren Besuchen in Bangalore hatte sie in ihrer Freizeit ihren persönlichen Yogalehrer, von dem sie viel mitnehmen durfte. Der Job wurde immer stressiger, die Verantwortung und das Chaos im Konzern immer größer, sodass sie gesundheitlich massiv zu kämpfen hatte. Als sie dann eines Tages im Büro kollabierte und mit der Rettung ins Spital musste, wusste sie, dass sie nicht mehr so weitermachen konnte. Sie spürte, dass sie einen inneren Kampf zwischen einem gesellschaftskonformen Leben mit einem angesehenen Beruf und ihrem inneren Selbst, das immer weniger Sinn in der Arbeit fand, führte. Der war sehr kräfteraubend.

Yoga half ihr dabei sehr. Sie bekam Klarheit und gesundheitlich ging es wieder bergauf. Die Yogalehrerausbildung begann sie zunächst nur für sich. Sie wollte möglichst alles über diese Jahrtausende alte Weisheit lernen. Im Rahmen der Ausbildung mussten sie auch Yoga unterrichten und zu ihrer eigenen Überraschung erfüllte sie das mit Freude. Für ein paar Monate unterrichtete sie neben ihrem Teilzeitjob als Betriebswirtin an den Abenden Yoga und hatte den direkten Vergleich. Im Büro verkrampfte sich ihr Bauch komplett und egal, wie müde sie ins Yogastudio rein ging, sie kam beschwingt raus. Ihr Körper zeigte ihr so klar, wo es lang geht, obwohl sie vom Kopf her lieber noch ein „sicheres Angestelltenverhältnis“ gehabt hätte. 2013 begann ihre Selbstständigkeit als Yogalehrerin.

Der Kreis schloss sich wieder, weil sie nun im Rahmen von Business Yoga in Firmen Yoga mit stressgeplagten Mitarbeitern macht, die eine kurze Auszeit von ihrem Alltag genießen dürfen. Sie weiß von ihrer Büroerfahrung genau, wie sich diese Menschen fühlen und was sie brauchen. Als 1-Personen-Unternehmen ist Marlies Zwarnig eine mobile Yogalehrerin und führt kein eigenes Yogastudio, sondern kommt unter der Woche zu den Unternehmen, um in der Mittagspause oder nach Dienstschluss mit den Leuten Yoga zu machen. Am Wochenende ist sie für Kurse oder Workshops eingemietet oder veranstaltet auch Yogawochenenden in der Natur. 

Unsere Interviewpartnerin und Yogalehrerin Marlies Zwarnig

 

Marlies, du bist diplomierte Yogalehrerin und zertifizierte Tiefenentspannungstrainerin. Du warst davor Betriebswirtin. Was hat dich dazu gebracht, dich mit dem Yoga zu beschäftigen? Was genießt du daran besonders? Welchen Einfluss hat Yoga auf dich?

Yoga hat mir in einer Phase, als ich gesundheitlich massive Probleme hatte und mit dem Stress in der Arbeit nur schwer umgehen konnte, Kraft gegeben. Es hat mich emotional wieder nach oben katapultiert. Das hat dann so eine Eigendynamik gewonnen, dass ich schließlich die Yogalehrerausbildung gemacht habe.
An Yoga schätze ich, dass ich zu mir kommen kann. Wenn sich im Leben alles immer schneller bewegt, braucht man einen Anker, der einen zur Ruhe kommen lässt. Yoga schafft das über den Weg des Körpers ganzheitlich.

 

Welche verschiedenen Kurse im Yoga bietest du an? Auf welche Art des Yogas hast du dich spezialisiert? Was ist Business-Yoga und wozu dient dieser Kurs?

Von meiner Ausbildung her bin ich auf Rückenyoga spezialisiert. Das ist eine sehr sanfte Form, die sich vor allem bei Menschen, die viel sitzen und verkürzt sind, hervorragend eignet. Damit gehe ich in Unternehmen, wo es in eigenen Bewegungs- oder Besprechungsräumen unter „Business Yoga“ angeboten wird.
Entspannung ist für mich ein wichtiges Element, weil Verspannungen ja nicht nur von der sitzenden Bildschirmarbeit, sondern auch von Druck und Stress kommen.
„Wohlfühlpause mit Yoga“ gibt es auch als Videokurs, sodass man gleich loslegen kann, egal wo man ist. 

 

Welche Ausstattung benötigt man zum Yoga? Arbeitest du mit Yogablöcken oder -gurten? Was gehört beim Yoga zu deiner persönlichen Grundausstattung? Worauf kannst du keinesfalls verzichten?

Im Prinzip braucht es eine Matte. Man kann sehr, sehr viele Übungen, die dem Rücken und der Gesundheit dienen, ausführen. Wenn man natürlich Utensilien zur Verfügung hat, stehen einem noch mehr Türen offen, aber es ist keine Voraussetzung.
Aus hygienischen Gründen würde ich nie auf mein Towel – ein waschbares Auflagetuch auf der Matte – verzichten.

 

Was sollte man als Anfänger im Yoga beachten? Welcher deiner Kurse ist speziell für Anfänger geeignet? Welche Tipps gibst du denjenigen, die neu hinzukommen?

Für mich ist das Wichtigste, dass jeder achtsam praktiziert. Damit meine ich, dass man hinspürt, wie weit es gut tut. Yoga ist, so wie ich es verstehe und lehre, ohne Leistungsanspruch. Ich will niemanden, der sich in eine Dehnung rein quält und noch mehr forciert und danach eine Bänder- oder Sehnenverletzung hat. Alles mit Maß und Ziel.
Mein indischer Yogalehrer hat frei übersetzt gemeint, wenn man zu lasch praktiziert, wird man müde. Wenn man es übertreibt und sich auspowert, ist man danach auch komplett erschöpft. Energie gewinnt man, wenn sich im Feld dazwischen bewegt: gut fordern, aber nicht überfordern.
In den Unternehmen und auch online biete ich anfängerfreundliche Kurse an. Jene, die schon länger praktizieren bekommen Variationen angeboten. Manche Unternehmen buchen gleich mehrere Kurse hintereinander, sodass die Mitarbeiter die Wahl zwischen sanfter Anfängerklasse und Yoga medium haben.  

Im Prinzip braucht man eine Matte

 

Yoga-Genuss in der Mittagspause

Marlies Zwarnig kennt aus ihrem früheren Bürojob, wie anstrengend und belastet diese Arbeit sein kann. Mit ihrem Business-Yoga geht sie als mobile Yogalehrerin in Unternehmen und bietet dort in der Mittagspause oder nach Dienstschluss Kurse für die Mitarbeiter an. Spezialisiert ist sie dabei auf Rückenyoga und weiß´genau, wie wichtig es ist, diese Körperpartie als Angestellter zu dehnen und zu entlasten. Ihre Kurse sind anfängerfreundlich, doch können auch fortgeschrittene Übungen gebucht werden. Niemand soll überfordert werden, sondern nur so weit gehen, wie es für ihn angenehm ist.

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