En garde!

Veröffentlicht am 15 November 2019 von Verena Arnold
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Mit diesem bekannten Ausruf werden Fechter aufgefordert, sich für den Kampf bereit zu machen. Andere Aktionen wie Finte, Cavation, Fleche oder Riposte sind mit ihren Begriffen weniger bekannt, gehören aber zum unerlässlichen Repertoire eines Fechters. Denn man greift nicht einfach nur an – man setzt seine Waffe taktisch geschickt ein, um den Gegner zu besiegen. Das macht den Sport besonders spannend, da man nicht nur körperlich trainiert sein muss, sondern auch geistig fit, um schnell zu erkennen, welche Bewegungen oder Angriffstaktiken man verwenden muss, um einen Vorteil gegenüber dem anderen Fechter zu erlangen. 

Dominik Behr ist 38 Jahre alt und wurde in Würzburg geboren. Aufgewachsen ist er in Tauberbischofsheim. Fechten wurde ihm quasi in die Wiege gelegt, da sein Vater ehemaliger Weltklassefechter und Olympiasieger ist. Durch ihn kam auch der Sohn zum Fechten und begann im Alter von sechs Jahren in Tauberbischofsheim. Dominik Behr übte den Sport dann 25 Jahre lang in der Jugend und im Leistungssport aus. Nach dem Abitur im Jahr 2000 und 12 Monaten bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr studierte er BWL in Würzburg und schloss das Studium 2007 ab. Die Abschlussarbeit im Rahmen seines Studiums schrieb er bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Die Firma Würth ist Namensgeber und Premiumsponsor des Fecht-Clubs Würth Künzelsau und der größte Sponsor. Der Verein, bei dem zu diesem Zeitpunkt nur Dominik Behrs Kollege Michael Gäbelein hauptamtlich beschäftigt war, sollte leistungssportlicher ausgerichtet werden und zusätzliche Personen einstellen. Dominik Behr wurde gefragt, ob er die sportliche Leitung übernehmen möchte. Seitdem arbeite ich mit viel Spaß und Herzblut für den Verein und bei der Firma Würth.

Gegründet wurde der Verein im Jahr 1999 von Emil Beck – der Fechtlegende aus Tauberbischofsheim – in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold Würth von der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Anfangs war das Ziel, einen Nachwuchsverein für das Säbelfechten zu installieren. Mittlerweile hat sich der Verein zu einem Spitzenverein in Deutschland entwickelt. Aktuell sind zwei Fechterinnen in der Nationalmannschaft der Aktiven und drei der Fechterinnen sind 2019 Europameister und Vizeweltmeister in der Altersklasse U20 geworden. Beim Fecht-Club Würth Künzelsau arbeiten insgesamt vier Personen, zwei davon hauptamtlich. Ein Kollege und Dominik Behr selbst haben eine 75%ige Stelle. Sie betreuen aktuell über 70 Sportlerinnen und Sportler im Alter von 7 bis 20 Jahren. Der Verein ist leistungssportlich ausgerichtet. Sie bieten täglich Training an und besuchen jährlich circa 30-40 Turniere und Lehrgänge im In- und Ausland.

Unser Interviewpartner Dominik Behr beschäftigt sich mit dem Fechten

 

Wie hast du die Fechtkunst erlernt? Warum willst du es nun anderen Interessenten beibringen?

Fechten wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater ist ehemaliger Weltklassefechter und Olympiasieger. Durch ihn bin ich zum Fechten gekommen und habe im Alter von sechs Jahren begonnen. Es hat mir von Anfang an sehr viel Spaß gemacht. Am Fechten fasziniert mich, dass es sowohl den Körper als auch den Kopf beansprucht und sehr vielseitig ist – es werden zum Beispiel Schnelligkeit, Koordination und Taktik geschult. Das Säbelfechten ist für mich Schach im Formel1-Tempo. Den Kindern das beizubringen, sie technisch, taktisch und auch persönlich weiterzubringen, macht mir einfach Spaß. Wenn dann noch Erfolge bei Turnieren hinzukommen, umso besser. Zudem arbeite ich sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen.

 

In welchen Schritten wird Schülern das Fechten nähergebracht? Ab wann beginnen sie Übungsduelle auszufechten?

In den Anfängerkursen werden zuerst die Fechtschritte und die Grundregeln erlernt. Dies passiert häufig spielerisch. Zudem werden viele allgemeinsportliche und koordinative Übungen eingebaut. Man kann aber schon nach ein paar Wochen die ersten Gefechte gegeneinander absolvieren. Die Schutzausrüstung wird zu Beginn vom Verein gestellt. Für ganz junge Mädchen und Jungs haben wir zudem Ausrüstungen aus Plastik. Mit zunehmendem Alter steigern wir dann sowohl die Trainingszeit als auch den fechtspezifischen Anteil.

 

Welche Ausrüstungsgegenstände sind auch im Training unerlässlich? Welche davon muss man als Schüler selbst erwerben?

Sowohl beim Training als auch bei Turnieren wird folgende Schutzausrüstung benötigt: Fechthose, Unterziehjacke (Plastron), Fechtjacke, Elektrojacke und Maske. Jedes Kleidungsstück hat einen besonderen Schutz von mindestens 800 Newton.
Zu Beginn wird die komplette Ausrüstung vom Verein gestellt und kann für einen jährlichen Betrag ausgeliehen werden. Später erwerben die Eltern die Sachen nach und nach selbst. Mit diesem Prozedere haben wir gute Erfahrungen gemacht.

 

Welche Fähigkeiten fördert das Fechten vor allem? Inwiefern kann es als vollwertiges Training betrachtet werden?

Fechten schult sowohl den Körper als auch den Kopf und kann sehr anstrengend sein. Es ist definitiv ein vollwertiges Training.
Folgende Dinge sind beim Fechten von hoher Bedeutung und werden den Kindern vermittelt:
Schnelligkeit, Koordination, Taktik/Strategie, Disziplin, Fleiß, Dynamik, Gruppenverhalten und Teamfähigkeit.

In den Anfängerkursen werden zuerst die Fechtschritte und die Grundregeln erlernt

 

Schach im Formel1-Tempo

Diesem Vergleich wird der Fechtsport ohne Zweifel gerecht. Wie beim Schach braucht man ein Gefühl für Strategie und Taktik, um die richtigen Bewegungsabläufe auszuführen. Allerdings läuft das Fechten deutlich schneller ab als Schach, da man in Sekunden auf den Gegner und dessen Angriffe reagieren muss. An diesen anspruchsvollen und vielseitigen Sport kann man bereits in jungen Jahren herangeführt werden. Es gibt die Möglichkeit, die umfangreiche Schutzausrüstung erst einmal auszuleihen, um das Fechten kennenzulernen und sich dann mit der Zeit die einzelnen Teile selbst zuzulegen. Vor allem Kinder profitieren davon, wenn sie in Kontakt mit dem Fechtsport kommen, da sie Disziplin, Koordination, Fleiß und Teamfähigkeit erlernen – Kompetenzen, die ihnen auch im späteren Leben zugute kommen.

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