Kunst ist dazu da, bewundert zu werden. Bilder können tiefgreifende Emotionen auslösen und zum Nachdenken anregen. Hinter deren Entstehung steckt viel Kreativität, Arbeit und Mühe – und diese sollen belohnt werden durch das Staunen der Betrachter. Damit ein Kunstwerk allerdings richtig wirken kann, braucht es einen passenden Rahmen, der es abrundet und unterstreicht. Dies ist eine große Herausforderung: Soll der Rahmen zierlich oder wuchtig sein? Aus welchem Material soll er hergestellt werden? Welche Farbe soll er haben? Glücklicherweise gibt es Experten, die bei der Suche nach dem perfekten Rahmen behilflich sind, damit am Ende das Kunstwerk in seiner ganzen Pracht erstrahlen kann.
Björn Lewalter ist 50 Jahre alt und Kunsthistoriker (Universität Frankfurt/Main). Nach seinem Studium der Kunstgeschichte arbeitete er in den Museen Städel und Liebieghaus in Frankfurt. Er ist Autor von Kunstpublikationen wie zum Beispiel “Raum. Kunst: Skulptur in Wiesbaden seit 1955”. 1998 stieg er ins elterliche Unternehmen Kunst-Schaefer ein. In den folgenden Jahren setzte er einen inhaltlichen und räumlichen Umbau in eine moderne Galerie für zeitgenössische Kunst um. Zudem baute er die hauseigene Spezialwerkstatt für Bilderrahmung und Restaurierung weiter aus. Nebenbei ist er als selbständiger Kurator für Kunstausstellungen tätig.
Er beschäftigt je nach Auftragslage etwa acht Mitarbeiter. Alleine wäre ein solches Unternehmen, das für viele Privatleute, Sammlungen und Museen arbeitet, nicht zu stemmen. Kunst-Schaefer ist eine Galerie für junge zeitgenössische Kunst aus den Bereichen Malerei, Objektkunst und Skulptur. Zudem sind sie eine Spezialwerkstatt für Gemälde und Rahmen-Restaurierung sowie Einrahmungen von Kunst aller Art.
Ich bin in eine Familie geboren, in der Kunst immer eine große Rolle gespielt hat. Allerdings habe ich nie den inneren Drang verspürt, selbst Kunst zu fertigen. Viel mehr interessiert mich, sie zu verstehen und zu vermitteln. Daher auch mein Kunstgeschichtsstudium.
Ich bevorzuge Rahmen, die das zu präsentierende Objekt am Besten zur Geltung bringen. Das kann harmonisch und stilistisch perfekt auf das Kunstwerk abgestimmt oder ein bewusst gesetzter Kontrapunkt sein.
Natürlich gibt es auch Trends, so ist ein Kunstwerk und mit ihm der Rahmen Teil einer zeitgemäßen Inneneinrichtung. Wir versuchen aber nicht zu modisch zu rahmen, sondern so, dass das Kunstwerk auch in vielen Jahren noch wirkt. Teilweise haben unsere Kunden aber auch ganz individuelle Wünsche, die wir versuchen, perfekt umzusetzen. Jede Arbeit auf Papier, wie Zeichnungen und Grafiken benötigen natürlich einen Rahmen mit Glas, um es zu schützen. Entscheidend dabei ist auch, dass alterungsbeständige, säurefreie Materialien und UV-schützende Bildergläser und kein Fensterglas verwendet werden. Gemälde auf Leinwand brauchen nicht zwingend einen Rahmen, aber gehen Sie einmal bewusst in ein Museum, dort sind aus gutem ästhetischen Grund praktisch alle Bilder zumindest mit einer Schattenfugenleiste gerahmt. Diese Schattenfugenrahmen liegen zur Zeit auch für Privathaushalte im Trend, da eine nicht gefasste Leinwand auf der Wand doch recht armselig aussehen kann. Besonders gefragt sind zur Zeit dezente dunkle Farben und Naturtöne. Alleine von dieser Ausführung haben wir über hundert Leisten auf Lager.
Die Technik der Einrahmung richtet sich immer nach dem zu rahmenden Objekt. Grundsätzlich können wir alles rahmen und haben auch schon die speziellsten Anforderungen gemeistert. Entscheidend ist für uns immer, dass wir konservierend rahmen, also so, dass das Kunstwerk auch nach Jahren unversehrt ist und möglichst nicht altert.
Neben der ästhetischen Wirkung muss die Rahmung natürlich „funktionieren“. Daher rate ich einem Kunden zum Beispiel von einem zu schmalen Rahmen ab, wenn ich vermute, dass er das Gewicht des Kunstwerks samt Glas nicht auf die Dauer hält. Die Kosten für eine Einrahmung richten sich nach dem Aufwand. So ist ein Schattenfugenrahmen für ein Gemälde mittlerer Größe schon unter 100 Euro zu bekommen. Werden für Papierarbeiten dicke säurefreie Passepartouts und Museumsgläser verwendet, kann es auch ein Vielfaches mehr sein. Ein guter Rahmen unterstützt das Kunstwerk dabei, die gewünschte Wirkung zu entfalten, der Einrahmer erkennt dabei Besonderheiten und bringt sie zur Geltung – vergleichbar mit einer guten Frisur.
Bilder benötigen aus zwei Gründen einen Rahmen. Zum einen sind Rahmen in ästhetischer Hinsicht sehr wirkungsvoll, um ein Gemälde perfekt zur Geltung zu bringen. Zum anderen werden die Kunstwerke so auch konserviert und bleiben über die Jahre hinweg unversehrt. Allerdings muss der gewünschte Rahmen auch umsetzbar sein und das Gewicht des Bildes halten können. Björn Lewalter ist Experte auf diesem Gebiet und weiß, auf welche Details es zu achten gilt. Trotz verschiedener Trends versucht er die Rahmen zeitlos zu gestalten, damit sie auch nach mehreren Jahren noch wirken. Die Kosten für die Einrahmung variieren je nach Auftrag und Material, welches benötigt wird.