Andreas Neuer, 47 Jahre, geboren in Oldenburg, hat sich eigentlich zum Bürokaufmann ausbilden lassen. Heute allerdings arbeitet er in der Ofenbau-Branche. Tatsächlich kam er eher durch Zufall zu diesem Handwerk. Nachdem Andreas Neuer nämlich die Lehre zum Bürokaufmann abgeschlossen hatte, musste er sich noch etwas gedulden, bis er seine Zivildienststelle antreten konnte.
Also entschied er sich, irgendwo zu arbeiten, um ein bisschen Geld zu verdienen. So kam es, dass er bei einem Ofenbauer landete. Die Arbeit gefiel ihm so sehr, dass er direkt nach dem Zivildienst im Jahr
1999 die Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer abschloss.. 2004 hat er dann die Meisterprüfung als Ofen- und Luftheizungsbauer bestanden.
Bereits 1999 startete Andreas Neuer als Einzelhandel für Kaminöfen mit einer kleinen Ausstellung. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Meisterkurses hat er 2004 eine neue Ausstellung mit über 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche eröffnet. Bis heute bietet der 47-Jährige fertige Kaminöfen zum Verkauf an und erstellt auf Wunsch auch individuelle Heizkamine und Kachelöfen. Sein Handel heißt «Kaminwelt Neuer» und ist in Lüdinghausen.
In unserer Ausstellung präsentieren wir sowohl freistehende Kaminöfen – auch häufig Schwedenofen genannt – als auch individuell gefertigte Heizkamine oder Ähnliches. Der freistehende Kaminofen ist die schnellste Heizung überhaupt. Innerhalb kürzester Zeit heizt der Ofen den Aufstellraum auf, er ist daher eine Raumheizung.
Ab etwa 2000 Euro erhält man Kaminöfen, die so gut konstruiert sind, dass sie sich gut regulieren lassen. Im Prinzip besteht die Kunst darin einen großen Feuerraum mit wenig Holz sauber zu betreiben. Für eine Empfehlung ist es wichtig, den Wärmebedarf des Aufstellraumes, die Wünsche des Kunden und das geplante Heizverhalten zu kennen.
Die Heizkamine – ich nutze das mal als Sammelbegriff für zum Beispiel Kachelofen, Putzofen, Grundofen, Architekturkamin und so weiter – werden immer individuell geplant. Auch hier fließen bei der Planung der Wärmebedarf, die Erwartungen an das Heizverhalten und die optischen Wünsche der Kunden mit ein. Die Planung wird vom Ofenbaumeister mittels CAD-Programm erstellt, sodass sich der Kunde dann Bilder seines geplanten Kamins fotorealistisch ansehen kann.
Mit den fast unzähligen Möglichkeiten ist der Beratungs- und Planungsbedarf im Vorfeld bei den Heizkaminen noch um ein Vielfaches größer als beim Kaminofen.
Die fertigen Kaminöfen beziehen wir von Herstellern aus Deutschland, Österreich und Dänemark. Diese werden dann vor Ort von unseren Ofenbauern an den Schornstein angeschlossen und mit dem Endkunden in Betrieb genommen.
Die individuellen Anlagen werden ebenfalls durch unsere Ofenbauer vor Ort erstellt. Die Brennstelle wird an an den Schornstein angeschlossen und dann mit Speichermaterial verkleidet. Darüber hinaus sind Abstände für die Luftzirkulation, eine Dämmung der Anbauwände und vieles mehr bei der Erstellung zu beachten.
Uns ist durchaus bewusst, das wir sozusagen «mit dem Feuer spielen», weshalb es umso wichtiger ist, verantwortungsvoll damit umzugehen.
In unserer Ausstellung zeigen wir sowohl fertige Kaminöfen als auch Beispiele für individuell erstellte Kaminanlagen. 14 Stück davon kann man sogar in Betrieb erleben. Darüber hinaus haben wir auf unserer Webseite www.kaminwelt.com unter dem Menü Referenzen eine sehr große Auswahl an Kaminanlagen, die von uns geplant und realisiert wurden.
Im Prinzip besteht ein individuell gestalteter Kamin aus einer Brennzelle, einem Speichermaterial als Hülle – meistens Schamotte –, aus einem Verkleidungselement bestehend aus Keramik, Naturstein oder Beton und/oder einem Feuertisch, aus der Dämmung für die Anbauwände sowie speziellen Putzen und Klebern. Dazu kommen noch Luftgitter, Revisionsöffnungen, Luftklappen, Gewebe für den Putz und vieles mehr.
In der Regel dauert es von der Planung bis zur Fertigstellung etwa acht bis zehn Wochen. Das hängt aber vor allem davon ab, wie schnell sich die Kunden in der Planung wiederfinden, da wir solange planen, bis der Kunde seinen Traumofen auf Papier hat. In Extremfällen kann das auch mal – mit Planungs- und Gedankenpausen – ein bis zwei Jahre dauern.
Da wir in unterschiedlichste Häuser kommen – das können denkmalgeschützte Häuser sein zum Beispiel oder Passivhäuser –, gibt es auch die unterschiedlichsten Dinge zu beachten.
Als erstes ist der Wärmebedarf wichtig, damit der Raum nicht überhitzt wird und die Heizleistung des Ofens angemessen ist. Dann benötigt jeder Kamin für die Verbrennung Luft. Bei modernen Häusern sollte diese Luft über einen Verbrennungskanal von außen zugeführt werden, da über die dichten Fenster und Türen zu wenig Luft nachströmt.
Alle Geräte, die Luft aus dem Haus saugen, wie zum Beispiel eine Abluft-Dunstabzugshaube, ein Ablufttrockner, kontrollierte Wohnraumlüftungen oder Ähnliches müssen berücksichtigt werden und – falls erforderlich – muss eine Sicherheitseinrichtung verhindern, dass diese Geräte Qualm aus dem Ofen in den Aufstellraum saugen.
Natürlich müssen Öfen auch die aktuellen Verordnungen wie die aktuelle zweite Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung, kurz BImSchV erfüllen. Allerdings erhält man im Fachhandel nichts anderes als Geräte, die die Verordnung erfüllen. Anders kann es bei Kaminen sein, die man aus dem Ausland beschafft. Ich kann hier nur raten, sich im Vorfeld im Fachhandel beraten zu lassen, da dieser auch Schornstein- und Verbrennungsluftbedarsberechnungen durchführen kann.
In eine aufwendig gestalteten Ausstellung präsentiert Andreas Neuer unterschiedlichste Kaminöfen, Heizkamine, Kachelöfen, Stilkamine und dergleichen. Jedes Heizgerät – egal, ob Kachel- oder Kaminofen – hat eine eigene Stellfläche und wird in einem wohnlichen Ambiente gezeigt, damit sich die Besucher vorstellen können, wie der Ofen in ihren Räumen aussehen könnte. 2018 wurde die Ausstellung noch einmal um fast 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche erweitert und ein größeres Lager gebaut. 2017 wurde das Unternehmen mit dem Ofen-Design-Preis Ofenflamme ausgezeichnet.