Wir alle lieben unsere Hunde und für die meisten zählen die Vierbeiner einfach zur Familie dazu. Daher ist die Tierfotografie auch bei so vielen Menschen beliebt. Quirlig wie sie sind, ist es oft gar nicht so leicht, diese selbst mit dem Handy oder einer eigenen Kamera zu fotografieren. Hat man dann einmal ein halbwegs gelungenes Bild, merkt man aber oft schnell, dass etwa die Auflösung noch sehr zu wünschen übrig lässt.
Wer wirklich ein tolles Bild seines Lieblings auf der Fotowand möchte, wendet sich daher besser an Profis wie Katharina Steffens: Die 25-Jährige kommt aus Friedrichsdorf, studiert derzeit noch BWL und betreibt die professionelle Fotografie als Nebengewerbe. Hierbei ist sie auf ganz sich alleine gestellt und erledigt alle anfallenden Aufgaben persönlich.
Ihr Einzelunternehmen hat Katharina 2017 gegründet, als sie wieder einmal ihre Spiegelreflexkamera hervorholte und eine Leidenschaft wiederentdeckte, der sie bereits früher nachgegangen war. Neben dem Fotografieren von Hunden und Welpen seien auch schon mal Pferde vor ihrer Linse gewesen, erzählt uns Katharina im Interview weiter, im Ganzen sei das jedoch eher selten.
Die Leidenschaft zur Fotografie habe ich schon 2010 entdeckt. Damals kaufte ich mir meine erste Spiegelreflexkamera und zog dann mit meiner besten Freundin um die Häuser. Ich fotografierte nicht nur sie, sondern auch Landschaften, Flora und Fauna. 2012 habe ich dann ein Internat in England besucht und hatte dort Fotografie als Nebenfach – ein Traum für mich. Dort habe ich alles rund um die Fotografie gelernt, da wir analog fotografierten und die Bilder anschließend in der eigenen Dunkelkammer selbst entwickelten. Danach lag meine Kamera für ein paar Jahre im Schrank.
Erst als meine Schwiegereltern sich einen Hund kauften, holte ich die Kamera wieder heraus. An dieser ganz anderen Art der Fotografie habe ich schnell Gefallen gefunden, denn ein Hund hält selten still oder macht genau das was man ihm sagt. Es ist deutlich schwieriger, seine Ideen mit Hunden umzusetzen wie mit Menschen, da man mit dem Hund anders kommunizieren muss. Also habe ich regelmäßig viel geübt und mir recht schnell auch neues Equipment gekauft. Irgendwann kam der Gedanke auf, dass es sicherlich viele Menschen gibt, die gerne schöne Fotos von ihrem Hund haben möchten. Also habe ich mich dazu entschieden, mein Gewerbe anzumelden.
An der Hundefotografie gefällt mir am meisten die Herausforderung, dass man nie weiß, wie das nächste Shooting wird. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, auf den ich mich jedes Mal neu einstellen muss. Dabei muss man sich immer wieder neue Tricks und Kniffe überlegen, wie man den Hund begeistern kann. Außerdem mag ich es auch, die Beziehung zwischen Hund und Besitzer zu erleben, vor allem wenn beide vor der Kamera stehen und ich intime Momente einfangen kann.
In der Regel werde ich über meine Homepage kontaktiert und führe dann ein Erstgespräch mit dem Besitzer. Dabei ist mir besonders wichtig herauszufinden, was der Hund für einen Charakter hat: Rennt er für sein Leben gerne oder ist er eher einer von der entspannten Sorte? Hat er irgendwelche Ängste, auf die ich mich einstellen muss? Hat der Hund Grundgehorsam und kann vielleicht sogar Tricks? Hat der Besitzer bestimmte Wünsche oder Vorstellungen?
Anhand dieser Informationen suche ich dann eine geeignete Location heraus, wo wir uns dann zum Fotoshooting treffen. Wenn der Hund ein Problem mit dem Autofahren hat, lasse ich auch gerne den Besitzer eine Location vorschlagen. In der Regel hat jeder eine Wiese oder einen Wald in der Umgebung. Im Vordergrund steht immer der Spaß und eine entspannte Atmosphäre. Meistens findet das Shooting in der Natur statt, eher selten in der Stadt. Dabei gibt es eigentlich nur eine Sache zu beachten: Gras und Büsche muss es haben. Das reicht, um stimmungsvolle Bilder zu erzeugen.
Das Shooting findet übrigens immer zwei Stunden nach Sonnenaufgang oder zwei Stunden vor Sonnenuntergang statt, denn dann steht die Sonne tiefer und zaubert eine schöne Lichtstimmung. Ein Shooting dauert in der Regel ein bis zwei Stunden. Es kommt immer auf die Konzentration des Hundes und auf das Wetter an. Die meisten Hunde sind aber nach einer Stunde müde.
Am liebsten fotografiere ich in der Natur, da es einfach so viele unzählige Möglichkeiten zum Fotografieren gibt. Oft muss ich meine Position nur um ein paar Zentimeter verändern und bekomme dadurch einen ganz anderen Bildlook.
Zum Fotografieren benutze ich am liebsten meine Canon 5d Mark IV und das Canon 135 mm 2.0 L. Das Objektiv ist nicht allzu schwer und dadurch sehr handlich. Das kommt mir sehr entgegen, da alleine meine Kamera schon recht schwer ist. Außerdem zaubert es durch seine große Blende eine wunderschönes Bokeh. Mit meiner Kamera kann ich sehr gut Bewegungsbilder machen und auch bei schlechtem Licht liefert sie noch gute Ergebnisse. Das ist vor allem immer dann hilfreich, wenn die Abenddämmerung doch schneller beginnt als erwartet oder schwarze Wolken aufziehen.
Welche Kamera die besten Bilder macht, kann ich gar nicht sagen, denn man kann auch mit Einsteigermodellen tolle Ergebnisse bekommen. Wichtiger als die Kamera ist tatsächlich das Objektiv. Für die Tierfotografie würde ich immer eine lange Brennweite und eine möglichst große Blende empfehlen. Dadurch bekommt man eine schöne Schärfentiefe im Bild.
Tatsächlich bin ich mittlerweile sehr zufrieden mit meiner Ausrüstung und habe alle Objektive, die ich gerne hätte. Aber wenn ich mir eine Kamera aussuchen könnte, dann wäre es definitiv die Canon 1d Mark III. Sie ist der Ferrari unter den Kameramodellen – zumindest was die Marke Canon angeht. Dieses Modell hat einen noch besseren Dynamikumfang und macht unglaubliche 20 Bilder pro Sekunde. Aber Fakt ist auch, dass die Bilder dadurch nicht unbedingt besser werden. Qualitativ sind sie auf jeden Fall, aber die Bildgestaltung hat immer noch der Fotograf in der Hand.
Schon früh hegte Katharina eine Leidenschaft für die Fotografie und liebt es vor allem, eine Beziehung zu Hunden aufzubauen und ihre Begeisterung zu wecken. Zudem ist es schön, Hund und Besitzer in intimen Momenten zu erleben und diese festzuhalten. Damit das Shooting problemlos abläuft, kontaktiert Katharina die Kunden zunächst einmal für ein Erstgespräch, um etwas über den Charakter des Hundes oder über eine bevorzugte Location herauszufinden. Persönlich fotografiert Katharina am liebsten in der Natur, da es hier viele Möglichkeiten gibt, tolle Bilder zu machen und mit dem natürlichen Licht zu spielen.