Individuelle Zeremonien dank Rednerinnen

Veröffentlicht am 18 November 2019 von Verena Arnold
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Ein guter Sprecher kann der Grund sein, wieso eine Veranstaltung im Nachhinein als gelungen angesehen wird. Besonders bei Hochzeiten, Trauerfeiern und Jubiläen sehen wir es traditionell als notwendig an, dass jemand spricht. Lange Zeit war das Sprechen bei diesen Gelegenheiten allerdings Geistlichen vorbehalten. Dank der Etablierung der freien Trauung und des generellen Abwendens der Gesellschaft von der Kirche ist es inzwischen aber auch ohne Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft möglich, Redner zu bestellen, die diese Aufgaben übernehmen. Mit einer dieser Rednerinnen haben wir uns hier zum Interview getroffen.

Brigitte Eifert wurde 1978 geboren und lebt seit mehr als 20 Jahren in Augsburg, wohin sie aufgrund ihres Studiums gezogen ist. Sie ist verheiratet und Mutter einer Tochter. Sie studierte Deutsch und evangelische Theologie für das Lehramt an Realschulen. Nach dem Referendariat beschloss sie allerdings, nicht in den Schuldienst einzutreten, sondern sich als freie Theologin selbstständig zu machen.

Heute arbeitet sie als freie Theologin und Rednerin unter dem Titel “Individuelle Zeremonien – Brigitte Eifert” und wird bei Bedarf von ihrem Mann Ben, der Musiker ist, unterstützt. Sie selbst ist die Hauptattraktion und grundsätzlich alles, was sie zum Abhalten der Zeremonien benötigt. Jedoch können ihr Mann Ben Eifert mit der Sängerin Ute Wintermayr hinzugebucht werden.

 

Unsere Interviewpartnerin ist Traurednderin Brigitte Eifert

 

Brigitte, deinen Weg zur freien Theologin hast du über dein Lehramtsstudium für die Realschule gefunden. Weshalb hast du dich damals dazu entschlossen, dich auf das Fach Evangelische Religionslehre zu spezialisieren? Seit wann organisierst du individuelle Zeremonien für besondere Anlässe? Was macht dir an deiner Beschäftigung besonders Spaß?

Als Kind schon habe ich gerne Pfarrerin gespielt. Nach meiner eigenen Trauung durch eine evangelische Pfarrerin war ich dann total begeistert von diesem Beruf, doch als ich mich näher über das Theologiestudium für die kirchliche Laufbahn informiert hatte und auch über den Weg nach dem Studium, war ich weniger begeistert. Das Studium dauert recht lang und beinhaltet Latein, Griechisch und Hebräisch. Das waren mir einfach zu viele Sprachen. Im Realschullehramt sah ich eine einfachere Variante dazu. Theologische Fragen interessieren mich seit meiner Jugend, als Kind hat mich das Zeremonielle an kirchlichen Gottesdiensten fasziniert.
Als der Bruder meines Mannes  seiner Frau das JA-Wort in einer freien Trauung gab, begegnete mir dieser Beruf zum ersten Mal, und ich war sofort wieder angesteckt von der Idee der „Pfarrerin“. Was für eine tolle Alternative! Vor allem beschränkt sich die Tätigkeit beim Beruf der freien Theologin allein auf die Zeremonie. Aber genau das ist es, was ich eigentlich nur machen wollte und weswegen der Beruf der Pfarrerin mir nicht zugesagt hatte.
2012 legte ich also los.
Besonders Spaß machen mir die Vorgespräche und die Durchführung der Zeremonie. Es ist einfach ein schönes Gefühl, die Arbeit präsentieren zu können und die Energie aufzunehmen, die während der Zeremonie im Raum entsteht.

 

Wie hat sich die Einstellung vieler gegenüber der Kirche in den letzten Jahren nach deiner Erfahrung geändert? Weshalb entscheiden sich immer mehr Paare für eine freie Trauung? Welche Details dürfen bei einer gelungenen Trauung keinesfalls fehlen? Wie läuft die Planung für die Trauung ab? Wie häufig triffst du dich mit den Paaren und wie setzt du deren Vorstellungen um?

Viele sind von der Kirche als Institution enttäuscht. Andere gehen kaum in die Kirche, fühlen sich ihr nicht verbunden und empfinden es daher als scheinheilig, sich dort dann aber trauen zu lassen. Die Paare, die sich für eine freie Trauung entscheiden, sind also nicht nur diejenigen, die in der Kirche nicht heiraten könnten, sondern auch die, die die freie Trauung als persönlicher als die kirchliche Trauung empfinden.
Bei einer gelungenen Trauung kommen mehrere Emotionen auf. Es wird gelacht, geweint, interessiert zugehört und die Stimmung genossen.
Für die Planung einer Trauung ist das Vorgespräch mit dem Brautpaar Voraussetzung. In der Regel reicht ein Treffen. Kleinigkeiten können auch telefonisch oder per E-Mail geklärt werden. Für das Gespräch nehme ich mir jedoch viel Zeit. Ich lasse das Brautpaar erzählen, nehme ihre Wünsche auf, achte auf ihre Äußerungen und spitze meine Ohren wirklich gut, um die individuellen Bedürfnisse herauszuhören.

 

Welche Utensilien bringst du zur Trauung mit? Was gehört zur Grundausstattung einer Traurednerin? An welchen Locations finden die Trauungen häufig statt? Welche Trausymbole und welche Musik baust du in die Zeremonien ein?

Das Allerwichtigste ist natürlich die Rede. Da schau ich immer zweimal nach, bevor ich abfahre, ob ich sie auch eingepackt habe. Ansonsten nehme ich auch immer eine Anlage mit zwei Lautsprechern und mein Mikrofon mit. Ich kümmere mich also um die Technik. Die Trauungen sind oft im Freien. Manchmal ganz in der Natur, oft aber im Bereich einer Gaststätte oder eines Hotels.
In jeder freien Trauung findet der Ringtausch statt. Häufige Symbole darüber hinaus sind die Ringsegnung durch die Gäste und das Sandgießen. Andere entstehen durch die Geschichte des Brautpaares. Die sind dann sehr individuell und kommen in anderen Trauungen nicht vor. Viele Brautpaare möchten jedoch auch gar keine Symbole über den Ringtausch hinaus.
Die Musik gestalten entweder Musiker, wenn sie gebucht werden, oder ich über einen mp3-Player. Die Auswahl der Lieder trifft das Brautpaar. Natürlich stehe ich beratend zur Seite, mische mich aber nicht zu sehr ein.
Wenn ich allerdings mit meinem Mann und seiner Partnerin zusammenarbeite, gehen Musik und Rede mehr Hand in Hand und sie steht nicht nur neben der Rede.

 

Welche weiteren Veranstaltungen begleitest du? Was passiert bei einer Feier zur Namensgebung? Mit welchen Herausforderungen wirst du bei Trauerfeiern konfrontiert und wie meisterst du diese?

Meine Zeremonien beschränken sich auf die Alternativen zur Kirche, also freie Trauung, Namensgebungsfeier, Ehejubiläum und Trauerfeier.
Bei der Namensgebungsfeier/Willkommensfeier halte ich eine Rede aus den Inhalten, die sich aus dem Vorgespräch mit den Eltern ergeben hat. Da Kinder noch sinnlicher sind als Erwachsene, denke ich mir mit den Eltern immer eine symbolische Handlung aus, damit das Kind auch was zu schauen hat. Musik wird auch hier integriert. Es geht letztlich um die Aufnahme des Kindes in die Familie und die Freude über den Nachwuchs. Hier ist also das Ziel, diese Freude in die Zeremonie zu bringen.
Eigentlich geht es mir bei allen Zeremonien um das Gleiche: Ich möchte über die Menschen in besonderer Weise reden. Also versuche ich bei der Trauerfeier, schöne Erinnerungen hervorzulocken. Dabei fließen natürlich auch Tränen, aber das dürfen sie ja. Auch diese Feier ist jedoch gelungen, wenn auch gelacht wird.
Die Herausforderung ist für mich also, mehrere Stimmungen hervorzurufen und den Menschen so darzustellen, wie er war. Dazu spreche ich, wenn es geht, mit mehreren Familienangehörigen, damit ich ein umfassendes Bild vom Verstorbenen bekomme.

Viele sind von der Kirche als Institution enttäuscht

 

Freie Zeremonien als Alternative zur Kirche

Da immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren, ist der Bedarf für Redner in allen möglichen Situationen immer größer. Sie übernehmen die verantwortungsvolle Aufgabe, eine gewisse Stimmung zu erzeugen, bestimmte Emotionen hervorzurufen und – vor allem – die vor ihnen liegende Aufgabe zu meistern. Sie gehen das Ganze mit der gleichen Routine an, wie Geistliche sie an den Tag legen und können für Menschen, die sich mit der Kirche nicht mehr verbunden fühlen, eine wichtige und ganzheitliche Alternative bieten.

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