Karate kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Über die Jahrhunderte entwickelte es sich zu einem optimalen System körperlicher Betätigung – für Jung und Alt gleichermaßen eine effektive Sportart. Es schult nicht nur die körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sondern auch die Charakterbildung. Für Volker Daiminger gute Gründe mit dem Karatetraining zu beginnen. Wir haben mit ihm gesprochen und einiges über Karate erfahren.
Der 53-jährige Münchner ist seit 1982 aktiver Karateka und seit 2014 Träger des 5. Dan. Aus der jugendlichen Begeisterung für Kampfsport und Wettkampf entwickelte sich eine tiefe Leidenschaft. Karate ist zu seinem Lebensinhalt geworden, den er mit möglichst vielen Menschen teilen möchte. Es macht ihm viel Freude, Gruppen zu unterrichten und seine Begeisterung weiterzugeben. Darüber hinaus ist Karate ein Helfer in allen Lebenslagen und ein Weg sowohl der persönlichen Entwicklung als auch der Gesundheitspflege.
Bezogen auf die Tätigkeit als Karatelehrer machte er folgende Ausbildungen: Fachübungsleiter Karate (Deutscher und Bayerischer Karateverband), Fachübungsleiter Kickboxen (WAKO und BAKU – Bayerische Amateurkickbox-Union), Kickbox- und Tae Bo-Instructor.
Für seine Tätigkeit als Qi Gong und Taiji-Lehrer machte er jeweils Lehrerausbildungen im Shaolin-Stil (medizinisches Shaolin Qi Gong und Shaolin-Taiji Quan) sowie Qi-Gong-Lehrer im stillen Qi Gong nach Meister Li (Qi Gong-Zentrum München). Darüber hinaus ist er Heilpraktiker mit Schwerpunkt Akupunktur und Sportheilkunde.
Die Sportschule und Akademie MiChi wurde vor gut 35 Jahren gegründet. MiChi ist ein japanischer Begriff und bedeutet „Der Weg“. Das Logo symbolisiert die harmonische Einheit von Körper, Seele und Geist. Karate ist nicht nur Sport, sondern eine ganzheitliche Methode der Charakterentwicklung über die Körperarbeit. Daher bietet MiChi auch Yoga und Qi Gong an, um den inneren Weg zu sich selbst zu finden.
Die Sportschule Akademie MiChi wird von seiner Karatelehrerin und Großmeisterin (8. Dan) Hildegard Pfaff geleitet. Die Karateabteilung führt er seit 1995. Mehrere Karatelehrer (alle mindestens mit dem 1. Dan) halten die verschiedensten Trainingseinheiten ab. Yoga und Qi Gong stehen ebenfalls auf dem Plan.
Ich trainiere Karate und Kickboxen, Langstock (Bo) und Selbstverteidigung mit dem Kurzstock (Hanbo) sowie die inneren Kampfkünste Qi Gong und Taiji.
Ich bin Lehrer für alle Gruppen, bis auf die Gruppe 50+. Zur Rolle der Kampfkunst in meinem Leben siehe oben.
Karate unterrichten derzeit fünf Lehrer; dazu kommen noch gut vier Danträger, die aushilfsweise das Training übernehmen. Frau Pfaff leitet die Yogastunden, Elvira und Volker Daiminger sind für den Qi Gong Unterricht zuständig.
Für die Trainertätigkeit ist der erste schwarze Gürtel (1. Dan) und eine Trainerausbildung beim Fachverband (Bayerischer/Deutscher Karateverband) Voraussetzung.
Karate ist für jedes Lebensalter eine Bereicherung. Der Deutsche Karateverband hat in einer Studie nachgewiesen, was wir schon seit Langem erfahren konnten: Durch regelmäßiges Karatetraining kann man auch im höheren Lebensalter seine Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit verbessern. Zusätzlich kann Karate in diesem Alter auch ein Weg der charakterlichen und spirituellen Entwicklung sein; es ist Meditation in Bewegung, da der Fokus nicht mehr auf einem wettkampfmäßigen Training liegt. Dennoch legen wir Wert darauf, ein realistisches und praxistaugliches Training anzubieten, denn Karate beinhaltet die Selbstverteidigung.
Im Karatetraining trägt man einen weißen, funktionellen Anzug aus Baumwolle (Karate-Gi). Die Gürtelfarben symbolisieren den Fortschritt im Training und sind bei uns folgendermaßen abgestuft: weiß-weiß/gelb-gelb-orange-grün-blau-braun-schwarz. Die Schwarzen Gürtel wiederum werden als Dan-Grade bezeichnet und von eins beginnend hochgezählt. Der höchste Dangrad ist der 10. Dan.
Kickboxen entstand in den 1980er-Jahren aus den klassischen Kampfkünsten und wurde früher Sport- bzw. Kontakt-Karate genannt. Es ist mittlerweile eine eigene Sportart, in der sich Kampfkünstler der verschiedensten Arten (Karate, Tae Kwon Do, Kung Fu, Boxen usw.) unter einem einheitlichen Regelwerk sportlich vergleichen können. Es gibt die Ausprägungen in Pointfighting, Leicht- und Vollkontakt.
Zu den Karate-Stilrichtung des Okinawa-Karate gehört auch das Kobudo, d. h. das Waffentraining. Wir bieten daher regelmäßig Wochenendseminare für den Langstock (Bo), Kurzstock (Hanbo) und neuerdings auch die Tonfa an.
Qi Gong und Taiji gehören zu den inneren Kampfkünsten, da hier die Kraft und Aufmerksamkeit nicht in die äußeren, sondern die inneren Bewegungen gelenkt wird.
Ein Stück Lebensweg gehen und zu sich selbst finden – das ist gemeinsam mit der Sportschule MiChi möglich. Bedeutet doch MiChi „Der Weg“ im Verständnis einer stetigen Entwicklung und Reifung durch Arbeiten an sich selbst. Es soll sich ein harmonisches Ganzes ergeben, das Körper, Geist und Seele miteinbezieht. Karate ist Meditation in Bewegung und trägt unter anderem dadurch zur spirituellen Entwicklung bei. Für Volker ist Karate Lebensinhalt geworden, den er mit möglichst vielen Menschen teilen möchte. Wir danken Volker Daiminger für das interessante Gespräch und den Einblick in seinen Beruf als Karatelehrer.