Kampfsportarten üben nach wie vor eine große Faszination auf uns aus, beinhalten sie doch nicht nur praktische Techniken, sondern zumeist auch eine ganze Philosophie der Lebensführung. Dieser ganzheitliche Ansatz, Körper sowie auch Geist zu trainieren und zu beherrschen, macht Karate so attraktiv für Kinder, Jugendliche und natürlich auch für Erwachsene.
Auch Wolf-Dieter Wichmann ist von Karate begeistert. Der 71-Jährige wurde in Marktredwitz geboren – sein Herz schlage aber für die Küste, wie er uns erzählt, da seine Eltern aus Danzig und Emden stammen. Nach 18 Monaten bei der Marine zog Wolf-Dieter 1977 von Köln, wo er studiert hat, nach Bremen. Hier wurde er Teilhaber einer Kampfsportschule, die er seit 1980 in eigener Regie weiterführt. Da er nicht nur die Ausbildung zum Diplom-Sportlehrer abgeschlossen und ein weltweites Renommee als Lehrer hat, sondern bereits seit 1968 als Karatetrainer tätig ist, konnte er darauf eine Existenz gründen.
In seiner Kampfschule wird Karate, Kendo, Judo und Iaido unterrichtet. In den besten Zeiten habe sie 350 Mitglieder gehabt, mehrere Mitarbeiter und Lehrer, weiß Wolf-Dieter zu berichten. Nun sei aber der Karate-Boom zurückgegangen und es gebe etwa 100 Mitglieder in der Schule. Daneben arbeitet er unter anderem auch erfolgreich im Einzelcoaching, z.B. in der Burnoutprophylaxe.
Ich habe 1966 in Bad Godesberg mit Karate begonnen und lehre Karate bereits seit 1968 in Städten wie Flensburg, Bad Godesberg, Köln und Bremen. Meine Meister sind Günter Sick (mein erster Lehrer in Bad Godesberg), Kanazawa, Ochi, Nakayama und Kase, bei denen ich gelernt und meine Meisterprüfungen abgelegt habe. Erfahrungen habe ich unter anderem in den USA, Japan und Europa gesammelt.
Kara-Te (die Lehre von der „Leeren Hand“) ist eine Mischung aus chinesischen Kung-Fu-Techniken und den Selbstverteidigungstechniken (mit Leerer Hand), die auf Okinawa existierten. Verschiedene Lehrer haben dort unterschiedliche Karate-Stile je nach ihren eigenen Vorstellungen und Vorlieben entwickelt. Einer der dortigen Lehrer war Gichin Funakoshi, der seinen Stil nach Japan einführte, der dort später mit Shotokan benannt wurde.
Shotokan zeichnet sich durch klare, körperlich sehr anfordernde Bewegungen (z.B. tiefe Stellungen) aus. Der Stil wird als „härter“ als andere, weichere Stile empfunden. Seine Vorteile liegen in sehr klaren Bewegungsbildern und -anforderungen. Sein Nachteil, allerdings nur, wenn man seinen Körper nicht funktionsgerecht einsetzt, können Gelenkschäden durch die Explosivität seiner Techniken sein. Dies weiß ein guter Lehrer zu vermeiden.
Wie der Name „Kara-Te“ sagt, benutzt man normalerweise keinerlei Waffen im Shotokan. Es gibt zwar auch Waffentechniken (z.B. mit dem Bo (Stock) oder Sai (kleine Gabelspieße)), aber diese Techniken gehören nicht in das normale Trainings- und Prüfungsprogramm.
Ein (japanischer) Grundsatz im Shotokan-Karate ist „Karate Ni Sente Nashi“ – übersetzt mit: Es gibt keinen Angriff im Karate. Gemeint ist, dass ein guter Karateka ein Verteidiger, kein Angreifer ist. Natürlich müssen im Training Angriffe geübt (und perfektioniert) werden. Sonst könnte der Verteidiger ja seine Verteidigung nicht trainieren und perfektionieren. Aber der echte Karategeist ist defensiv!
Der Mitgliedsbeitrag ist gestaffelt: 24 €/Monat für Kinder, 30 € für Schüler und 36 € für Erwachsene.
Das Training findet an unterschiedlichen Orten in Bremen statt, die man jeweils unserer Homepage www.budo-club.de entnehmen kann.
Kinder können im Budo-Club ab 6 Jahren beim Judo und ab etwa 14 Jahren mit Karate oder Kendo beginnen.
Wolf-Dieter und sein Team sehen sich vor allem als Kampf-Kunst-Schule. Daher wird sehr viel Wert auf traditionelle Trainingsformen gelegt. Wer sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden will, ist hier genau richtig. Karate ist defensiv, deshalb lernen die Schüler primär Angriffe abzuwehren und nicht als Aggressor aufzutreten.
Der Wert liegt vor allem in der Einheit von Geist und Körper, was sich unter anderem in der Achtung vor dem Trainingspartner ausdrückt.