Obwohl heute die Smartphones mit immer besseren Features für Video und Foto ausgestattet werden , bevorzugen Veranstalter doch professionelle Fotografen für ihre Events. Das hat seinen Grund: nur ein Profi hat die Erfahrung, die Sensibilität und die Kreativität, Bilder und Videos eines Events so zu kreieren, dass der Kunde im Anschluss eine möglichst perfekt Zusammenfassung von Ereignissen, Personen und Stimmung in Empfang nehmen kann.
Der 32-jährige Thomas Mohn hat Sport und Deutsch mit dem Ziel höheres Lehramt studiert. Seine Hobbies sind Outdoorsport, er ist Pfadfinder und begeistert sich für Bullis und andere Oldtimer. Wie viele Profifotografen ist er zur Fotografie learning bei doing gekommen. Schon in seiner Schulzeit wurde Thomas über die Foto AG zu einer eigenen Dunkelkammer inspiriert. Die Reisen mit den Eltern hat er fotografisch begleitet.
Über die Erstellung einer ersten Website für Fotografie vor neun Jahren und diversen Facebook-Postings hat sich Thomas Mohn der professionellen Fotografie allmählich genähert. Seine erste Arbeit war die Hochzeitsfotografie für ein befreundetes Pärchen aus Frankreich. 2013 wurde es dann mit der ersten Gewerbeanmeldung ernst. 2016 konnte Thomas dann sein 100 qm Fotoatelier in Münster eröffnen.
Fotografien, die begeistern, verkörpern Wesen und Emotionen. Neben den technischen Aspekten der Fotografie geht es mir also darum, das „Wesen“ eines Menschen oder einer Situation zu erkennen und so in Szene zu setzen, dass es beim Betrachten Emotionen erweckt. Eine Abbildung ist immer eine Interpretation. Damit diese authentisch wirkt, ist ein intensiver Austausch sinnvoll. Ich denke, dass mir hier meine Begeisterung für Fotografie und Menschen zugute kommt – ein stimmungsvolles Gespräch vor und während des Shootings stellt die Person und nicht das Fotografieren in den Vordergrund. So lassen sich individuelles Wesen und Emotionen authentisch ablichten. Bei der gegenständlichen Fotografie geht es wiederum mehr darum, durch künstlerische Inszenierung dem Objekt Wesen und Emotion zu verleihen.
Häufig begleite ich Veranstaltungen, in denen ich nicht inszeniere, sondern dokumentiere. Bei Firmentagungen, Jubiläen o.ä. bin ich also auf leisen Sohlen unterwegs, löse die Kamera geräuschlos aus und arbeite aus der Distanz mit einem Teleobjektiv, um das Event möglichst wenig durch meine Präsenz zu beeinflussen. So lassen sich die „Momente treffen, die die ganze Geschichte erzählen“ (Alfred Eisenstaedt). Ähnliches gilt für die fotografische Begleitung einer Trauung oder von Gesprächen – Emotionen sind so „echt“, von außen unbeeinflusst, festgehalten.
Deutlich zu unterscheiden hiervon sind jedoch Gruppenbilder aus Hochzeiten und Veranstaltungen, es ist eigentlich genau das Gegenteil: Um eine Situation herzustellen, die positive Emotion trägt und vermittelt, gilt es empathisch als Entertainer in Erscheinung zu treten.
Individuell zwischen diesen beiden Extremen auszuloten sind auf Hochzeiten die Paarshootings und Business Shootings: Wie viel Anleitung oder Begleitung eine Person oder ein Paar benötigen oder haben möchten, um Emotionen und Wesen preiszugeben, ist bei jedem und in jeder Situation unterschiedlich.
Ein Gespür dafür – für mich als Fotografen und meinem Gegenüber – lässt sich in Vorgesprächen entwickeln. Ob z.B. die wertvollsten Momente wie nebenbei bei einem Spaziergang entstehen und abgelichtet werden oder mehr Input zum Ziel führt. Ob nur für ein paar Stunden im Kleinen Hochzeitspaket oder bei der Ganztages-Reportage, der permanente Wechsel zwischen stiller Interpretation (wie etwa die morgendlichen Hochzeitsvorbereitungen des Paares) und aktiver Inszenierung (Licht- und Schattensetzung im Allgemeinen, Details auf passenden Strukturen) begleitet mich dabei permanent – spannend und immer wieder neu ist dieser Job also in wirklich jedem Fall.
Da die Fotografie mein größtes Hobby ist, ist mein Equipment dementsprechend auch recht ausgedehnt. Häufig bin ich jedoch ein Fan davon, mit „einfachen“ Mitteln zu arbeiten, wie z.B. mit natürlichem Licht und Reflektor. Ansonsten ist wohl das wichtigste Mittel die Kommunikation. Wo ich niemals abspecke, ist jedoch mein Kameraequipment selbst. Auch wenn der Rucksack wirklich sehr schwer ist, habe ich immer alle Objektive für alle möglichen Situationen sowie zwei Nikon Vollformatkameras dabei – Spiegelreflex und System. So kann ich sicher gehen, dass ich alle Ideen, die häufig erst während des Shootings entstehen, auch wirklich umsetzen kann. Die zweite Kamera ist einmal Backup für Ausfälle des Primär-Equipments (wie auch das kamerainterne, redundante Datensichern auf zwei Speicherkarten). Zum Anderen ermöglicht sie, durch ein zweites bereits montiertes Objektiv zwei völlig unterschiedliche Bildwirkungen des nahezu selben Moments festhalten zu können.
Über das Touchdisplay kann ich den Autofokus kontrollieren und setzen, sodass ich nicht durch den Sucher schauen muss, zusammen mit dem elektronischen (lautlosen) Shutter macht das die Fotografie auf Veranstaltungen sehr unauffällig und unaufdringlich. Die aktuellen Nikon (und Sony) Sensoren haben einen wahnsinnigen Dynamikumfang, wodurch sich enorme Möglichkeiten der Nachbearbeitung ergeben, wie z.B. das „Zurückholen“ von Strukturen in vermeintlich komplett weißen Wolken oder tiefschwarzen Schatten. Etwa die gleiche Zeit wie die des Shootings sitze ich somit an den Bearbeitungen der Fotos, wobei ich diese nicht komplett fern der Realität mit Photoshop entfremde, sondern die wahrgenommene Wirkung und Emotion heraus stelle und verdichte.
Faszinierend ist, wie schnell die Technik im Fotografiebereich fortschreitet, so kann ich an meinen Projekten wie Greenscreen-Fotobox für Hochzeiten, Drohne, LED Lampen, Blitze, IT, Gimbal/Slider/Audio für Film etc. permanent am Ball bleiben.
In Sachen Bildqualität und notwendiger Auflösung scheint langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. Das Fotografieren mit intelligenten Modi aus der Smartphone-Fotografie ermöglicht großartige Bilder auch ohne teure Kamera – diese „smarten“ Möglichkeiten erhalten mehr und mehr Einzug bei den Systemkameras. Ich denke die Tage der umständlichen Technik von Spiegelreflexkameras sind gezählt. Interpolierte Effekte bezüglich der Schärfentiefe und des Bokehs werden immer besser und lassen mit entsprechender Postproduktionen Fotos qualitativ schon recht nah an aufwendig und mit teurem Equipment geschossene Bilder herankommen. Zudem zeichnet sich ab, dass Bewegtbilder, neben Video auch 3D-Bilder, immer mehr Aufmerksamkeit erfahren. Ich sehe das Ganze jedoch nicht als eine Bedrohung für die Zukunft der Fotografen – schließlich können smarte Funktionen zwar ein Lächeln erkennen, Emotionen aber weder erzeugen noch bewerten, natürliches Licht und Schattenbildungen nicht interpretieren und setzen.
Auch die Arbeit an der Bildaussage durch Postproduktion ist ein künstlerischer Schritt. Insofern begeistert mich das Voranschreiten der Fotografie und der Technik und ermöglicht mir, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und mich mit Neuerungen so intensiv auseinander zu setzen, dass ich sie nicht nur nutzen, sondern auch vermitteln kann. Und dass das bedeutet, dass ein Roboter irgendwann Aufträge ausschließlich mit einem Smartphone ähnlichem Gerät ausübt, glaube ich nicht. Zum einen: Die Optik und die entsprechenden physikalischen Eigenschaften wie etwa die hyperfokale Distanz, also das Größenverhältnis des Hintergrundes im Bezug auf den Vordergrund, lässt sich nicht durch Software in kleinen Geräten kompensieren. Zum Anderen geht es bei der Fotografie um Geschichten, Wesen und Emotion, nicht um Einsen und Nullen. Drohnenvideos, Fotos mit 3D Effekt, 360° Kameras usw. sind jedoch schöne Werkzeuge dafür.
Die Technik von Fotografie und Video automatisiert sich immer weiter, so dass heute Smartphones Bilder von einer Qualität produzieren können, die sich von mit aufwendigem Equipment geschaffenen nur noch geringfügig unterscheiden. Was aber nicht heißt, dass damit der Profifotograf obsolet geworden ist. Vielmehr wird er die Möglichkeiten der neuesten technischen Entwicklung nutzen, um sich voll auf den kreativen Prozess konzentrieren zu können. Seine USP besteht also darin, dass er Situationen ungleich vollkommener und vor allem berechenbarer einfangen kann als der Laie. Für Events, die auf ein in seiner Qualität berechenbares Ergebnis angewiesen sind, wird der Profifotograf wohl noch lange unverzichtbar bleiben.