Tim Maertens hat einige Semester Kunstgeschichte und Philosophie studiert, danach eine Ausbildung zum Steinbildhauer gemacht und anschließend das Studium «Freie Kunst und Bildhauerei» an der Kunstakademie in Karlsruhe mit Diplom und Meisterschüler abgeschlossen. Seit 2002 ist er als freischaffender Künstler tätig. Als er 2010 die Möglichkeit erhielt, als Dozent für die Kunstschule der Gemeinnützigen in Lübeck zu arbeiten, willigte er sofort ein. Inzwischen hat er die Leitung der Schule übernommen.
Doch was macht die Schule genau? Wie Tim Maertens erklärt, unterrichten zurzeit 15 DozentInnen an der Schule. Das Angebot ist demnach breit und fokussiert sich auf bildende Künste für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dazu gehören Bildhauerei, Keramik, Aktmodellieren, Malerei mit allen Medien (Öl, Acryl, Aquarell, Tempera), Grafik, Zeichnen und Aktzeichnen.
Außerdem bietet die Schule ein Fortbildungsangebot für LehrerInnen und ErzieherInnen und Kurse zur Vorbereitung auf ein Gestalterisches Studium an. Das Spektrum der Arbeit, die die Schule erfüllt, umfasst darüber hinaus eine Vielfalt an Projekten, Veranstaltungen, Ausstellungen und Angebote für Kindergeburtstage.
Meine Vorgängerin hat die Schule von Anfang an vorangetrieben und sie in 16 Jahren zu einer Einrichtung mit derzeit 15 Dozenten und über 400 Schülern wachsen lassen.
Neben verschiedenen Kursen für Kinder und Erwachsene, die ich nach wie vor gebe, und der Verwaltungstätigkeit arbeite ich auch an der Entwicklung neuer Projekte und Konzepte, um die Schule auch weiterhin wachsen zu lassen. So haben wir etwa im Herbst eine neue kunstästhetische Fortbildung für Erzieher aus dem Kita- und Hortbereich gestartet, die sehr schnell ausgebucht war – was auch ein Hinweis ist auf den Bedarf beziehungsweise das Defizit im Bereich ästhetischer Bildung, die vor allem in unseren Schulen alarmierend hoch ist.
Der Dichter Friedrich Schiller sagte einst: «Die Kultur macht den Mensch erst zum Mensch». Diese Wahrheit droht leider derzeit massiv in Vergessenheit zu geraten. Eine Entwicklung, die aus meiner Sicht fatal unterschätzt wird.
Umso mehr ist es mir als Künstler und als Mensch eine Herzensangelegenheit, unsere Einrichtung – diesen Raum für die freie Entfaltung von Kreativität, den wir anbieten – für die Menschen dieser Stadt, lebendig zu halten. Denn Kreativität ist ein Grundbedürfnis und das elementarste Werkzeug menschlichen Handelns.
Bei uns kann man für Kindergeburtstage Dozenten zu den verschiedensten Themen buchen – nur an den Wochenenden, wenn keine fortlaufenden Kurse stattfinden. Hierfür muss man sich einfach rechtzeitig im Büro nach einem Termin erkundigen, denn unser Angebot ist sehr beliebt und wird oft gebucht.
Wir beziehen unser Material sowohl über verschiedene Großhändler als auch über lokale Fachgeschäfte vor Ort.
Buchen kann man immer für Samstag und Sonntag. Die Buchungszeit dauert jeweils drei Stunden, wobei man mehrere Termine zur Auswahl hat: von 11 bis 14 Uhr, von 14 bis 17 Uhr oder von 15 bis 18 Uhr.
Wunschthemen vom Geburtstagskind werden, wenn möglich, gern aufgegriffen. Aber wir haben natürlich auch unsere eigenen Vorschläge:
– Gipswerkstatt für Kinder ab sechs Jahren. Dabei entstehen spannende Skulpturen mit Gips und Farbe.
– Druckexperimente für Kinder ab acht Jahren. Erlernt werden Drucktechniken für Papier, Stoff oder T-Shirts.
– Kunstwerkstatt für Kinder ab sechs bis 14 Jahren. Hier werden alte Gemälde neu gemalt. Es entstehen Kunstwerke auf Leinwänden und Papier.
– A. Tonkids für Kinder ab fünf Jahren und B. das Keramikatelier für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren. Aus dem Material Ton werden je nach Alter Figuren oder Skulpturen, Spiele, Gefäße oder Reliefbilder geformt und mit verschiedenen Engoben, sprich Erdfarben farbig gestaltet.
– Specksteinatelier für Kinder ab acht Jahren. Der Speckstein wird geraspelt, geschmirgelt oder geschnitzt und geglättet bis Figuren, Formen oder Schmuck daraus entstanden sind.
– «Giacometti lässt grüßen» für Kinder von elf bis 15 Jahren. Stehende, liegende, hüpfende und tanzende Figuren werden aus Draht gelötet und gestaltet.
Neben der Sekretärsstelle hat die Schule, wie Tim Maertens erzählt, auch immer eine FSJ-Kultur- und eine Jahrespraktikumsstelle zu vergeben. Für diese Stellen möchte die Schule besonders Jugendliche ansprechen, die einen künstlerischen oder gestalterischen Beruf anstreben. Dieser Weg setzt in der Regel eine Hochschulreife voraus und ist mit hohen Aufnahmebedingungen verbunden. Besonders die FSJ-Kulturstelle kann als optimale Vorbereitung für ein künstlerisches Studium betrachtet werden.