Eine logopädische Behandlung widmet sich in erster Linie der Heilung von Störungen in den Bereichen der Sprache, des Schluckens, der Stimme und des Sprechens. Das Interesse der Logopädie ist auf das konkrete Handeln (Vorbeugung, Beratung, Erfassung, Behandlung) gerichtet. Die Klientel umfasst alle Altersgruppen. Im frühkindlichen Bereich überwiegen die Behandlungen von Störungen der Sprachentwicklung.
Die 42-jährige Nicole Homm ist Mutter von zwei kleinen Kindern. Beide Berufe füllt sie mit Hingabe aus. Geboren wurde Nicole in Duisburg, aufgewachsen ist sie im schwarzwald. Heute ist ihre Wahlheimat München. Im Anschluss an eine Anstellung als Rechtsanwaltsfachangestellte hat Nicole ihren so gewonnenen finanziellen Freiraum genutzt, um mit Ende 20 eine Ausbildung als Logopädin zu machen.
In der Gründungsphase der Praxis arbeitete Nicole Homm noch mit einer Freundin zusammen. Nachdem diese aus gesundheitlichen Gründen nach Stuttgart zu ihren Eltern gezogen war, hat Nicole die Praxis allein weiter geführt. Neben den expressiven Auffälligkeiten werden insbesondere auch Störungen des Sprachverständnisses behandelt. Auch Stottern und myofunktionelles Muskelungleichgewicht fallen in Nicole Behandlungsspektrum.
Ich habe die Ausbildung in einer Berufsfachschule für Logopädie in München absolviert.
Mein Arbeitstag beginnt, nachdem ich meine beiden Kinder in den Kindergarten gebracht habe ab etwa 9 Uhr in der Praxis. Es kommen Menschen jeglichen Alters in meine Praxis. Vormittags sind das meist sehr kleine Kinder, die noch nicht in einen Kindergarten gehen oder Erwachsene, die ihre Arbeitszeit flexibel gestalten können. Ich besuche ältere Menschen zu Hause und therapiere sie dort, wenn sie nicht mehr so mobil sind oder aufgrund ihrer Erkrankung einen Hausbesuch benötigen. Zudem bin ich in an zwei Vormittagen in zwei Kindergärten tätig und therapiere die Kinder einzeln und nacheinander dort in einem gesonderten Raum.
Mittags hole ich meine eigenen Kinder vom Kindergarten ab und bin für den Rest des Tages hauptsächlich Mutter.
Bis zu einem gewissen Alter sind Artikulationsstörungen bei Kindern altersgemäss. Zwischen 4 und 5 Jahren sind zumeist die sog. Zischlaute davon betroffen, wie beispielsweise das „S“ oder das „SCH“. Zunächst muss ein Hörtest gemacht werden, um auszuschließen, dass das Kind an einer Hörstörung leidet und die betroffenen Laute evtl. gar nicht richtig hören kann. Die Therapie ist in der Regel so aufgebaut, dass zunächst die Hörwahrnehmung verbessert werden muss. Wie hört sich der Laut an, so wie ich ihn spreche und wie klingt er korrekt und sauber? Das Kind muss den betroffenen Laut von einer Fehlbildung unterscheiden und von ähnlich klingenden Lauten differenzieren können.
Parallel wird die Mundmotorik verbessert und durch gezielte Übungen die Bewegungsfähigkeit der Zunge und der Lippen trainiert. Erst wenn der Laut isoliert korrekt gebildet werden kann, wird an Worten, Sätzen und zum Schluss an der Spontansprache gearbeitet. Ein gutes sprachliches Vorbild (aber unbedingt natürlich und ohne Drill) und eine Kommunikation durch ausreichenden Blickkontakt können helfen, die Sprachentwicklung des Kindes zu unterstützen. Durch meine eigenen Kinder habe ich bezogen auf die Sprachentwicklung viel Neues lernen dürfen.
Wenn ich diese Frage auf alle meine Patienten beziehe, dann benötige ich unbedingt mein eigenes Sprechwerkzeug, meinen Mund. Ansonsten benötige ich jede Menge Spiele, Papier und Stifte, Spiegel und Texte.
Sprach- Sprech- Stimm- und Schluckstörungen werden anhand von geeigneten, zumeist speziell darauf zugeschnittenen Diagnostikmaterialien ermittelt. Artikulationsstörungen beispielsweise werden durch einen Lautbefund überprüft. Hier werden dem Patienten Bilder gezeigt, bei denen gezielt spezielle Laute und Lautverbindungen vorkommen und überprüft, ob die betroffenen Laute konstant falsch gebildet werden. Eine logopädische Therapie findet in der Regel 1-2 mal wöchentlich statt. Zusätzlich kann die Therapie durch Übungen zuhause unterstützt werden.
Probleme bei der Artikulation und der Bildung bestimmter Laute können einem Menschen sowohl privat als auch beruflich ziemliche Probleme bereiten. Eine klare, gut verständliche Sprache ist eine Voraussetzung für selbstbewusstes Auftreten in Verhandlungen, Meetings und vor allem bei Vorträgen. Zum Glück bietet die Logopädie eine ganze Reihe von Hilfen an, mit denen auch für Erwachsene und sogar Menschen im fortgeschrittenen Alter derartige Probleme aus der Welt geschafft oder wenigstens deutlich gemildert werden können.