Während unser Alltag immer schnelllebiger und aufmerksamkeitsheischender wird, finden „Sportarten“ wie Yoga, Qigong und Taiji in der westlichen Welt immer mehr Anhänger. Das hat sicherlich nicht nur damit zu tun, dass sie mit Meditation, Atemübungen und Bewegungsabläufen helfen, bei dem ganzen Trubel um einen herum wieder zu sich selbst zu finden.
Tatsächlich berichten viele professionelle Yoga-Trainer*innen, dass sie aufgrund ihrer Rückenschmerzen bei dieser ursprünglich indischen Lehre gelandet sind. So auch Markus Daniel, der seit 2011 in Berlin unterrichtet.
Der ehemalige Architekt, Café- und Clubbetreiber entschied sich während einer zweijährigen Auszeit zwischen 2008 und 2010 dazu, sein Interesse am Yoga auszubauen und eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer in Indien zu absolvieren. Verschiedene Weiterbildungen folgten, bis er 2013 mit seiner Lebensgefährtin im Prenzlauer Berg seine eigene Yoga- und Rückenschule eröffnete. Daneben unterrichtet er Business-Yoga in verschiedenen Berliner Unternehmen. Sein Schwerpunkt liegt natürlich in der Stärkung des Rückens. Damit wendet er sich an alle, die ihren Rücken gezielt kräftigen und aktiv und eigenverantwortlich etwas für ihr Wohlergehen tun möchten.
Da ich schon früh mit Rückenproblemen zu tun hatte und mich immer wieder „Hexenschüsse“ plagten (besonders während meiner Schul- und Studienzeit), suchte ich nach einer Methode, meinen Rücken selbstständig und nachhaltig zu kräftigen. Nach einigem Ausprobieren (Rückengymnastik, Schwimmen, Fitnessstudio etc.) wurde ich beim Yoga fündig.
Hierbei gefällt mir vor allem der ganzheitliche Ansatz, der nicht nur den Körper, sondern auch Atem, Geist und Seele miteinbezieht. Allerdings musste ich feststellen, dass Yoga, falsch praktiziert, auch schädigen kann, und habe deshalb das Rückenyoga für mich entdeckt und darin meinen eigenen Stil entwickelt. Dieser besteht aus einer „entschärften“ Form des Hatha-Yoga und bezieht Elemente und Erkenntnisse der Neuen Rückenschule und des funktionalen Trainings mit ein.
Aufgrund meiner Erfahrungen im Yoga und meiner frühen Sensibilisierung für Rückenschmerzen biete ich deshalb heute Yoga an, das speziell gelenkschonend und rückenstärkend ist.
Rückenyoga geht für mich Hand in Hand mit therapeutischem Yoga (Yoga-Chikitsa). Mit Rückenyoga und Yogatherapie biete ich ein multimodales Bewegungskonzept an, welches der Erhaltung und Förderung der Rückengesundheit dient und die Chronifizierung von Rückenschmerzen vermeiden hilft. Beim therapeutischem Yoga ist das Therapiekonzept stärker individualisiert, um bei konkreten körperlichen Beschwerden und Krankheitsbildern – vorrangig bei Problemen am Stütz- und Bewegungsapparat – den Betroffenen akut zu unterstützen und zukünftige Erkrankungen vorzubeugen. Der Schwerpunkt bei Rückenyoga und Yogatherapie liegt auf der Kräftigung der Rumpfmuskulatur und der nachhaltigen Verbesserung von Körperspannung und -haltung. Neben muskelaufbauenden und beweglichkeitsfördernden Körperübungen werden ebenso wesentliche Atemtechniken, stresslösende Entspannungsübungen, achtsamkeitsbasierte Meditationen und rückengerechte Verhaltensweisen erlernt, welche gut in den Alltag integriert werden können. Durch die Arbeit an Körper, Geist und Atmung wird es uns ermöglicht, mehr Achtsamkeit und Gelassenheit in unserem Leben zu etablieren und Raum entstehen zu lassen für das, was uns oft im Alltag verloren geht.
Es reicht eine rutschfeste Yogamatte, eine Sitzhilfe (Sitzkissen, Meditationsbänkchen oder Hocker) und bequeme Kleidung. In manchen Fällen können Korkklötze oder ein Gurt hilfreich sein.
Ich unterrichte mittlerweile sowohl in meinem eigenen als auch in anderen Studios, und bin in verschiedenen Berliner Unternehmen unterwegs.
Meine Kurse haben eine feste, stets gleiche Stundenein- und -ausleitung, um den Teilnehmer*innen am Anfang ein gutes Ankommen auf der Matte und am Ende ein gutes Zurückkehren in den Alltag zu gewährleisten, ohne über bestimmte Abläufe neu nachdenken zu müssen.
So steht am Anfang jeder Stunde eine kurze Anfangsentspannung mit bewusster Körper- und Atemwahrnehmung, einige Übungen zur Lockerung der Schulter- und Nackenmuskulatur, ein Pranayama (eine Atemübung beim Yoga) und ein speziell konzipierter und bewusst langsam ausgeführter Sonnengruß (eine Abfolge bestimmter Yogahaltungen) zum Aufwärmen.
Im Mittelteil biete ich unterschiedliche Körperübungen mit wechselndem Fokus auf verschiedene Körperbereiche an. Hierbei steht das achtsame, rücken- und gelenkgerechte Bewegen unter Einbeziehung des natürlichen Atemflusses im Vordergrund. Die Übungen betonen das Kräftigen und weniger das übertriebene Dehnen der angesprochenen Muskulatur.
Am Ende der Stunde erfolgt nochmal ein Mobilisieren und leichtes Stretchen, bevor die Teilnehmer in die Endentspannung gehen. Den Stundenausklang bildet eine Achtsamkeitsmeditation, meist mit Fokus auf einen Aspekt der Atmung, und anschließend ist jede*r, die/der möchte, dazu eingeladen, Om und Shanti mitzutönen.
Meine Kurse werden mittlerweile fast zu gleichen Teilen von Frauen und Männern besucht, was mich sehr freut, da die Männer in der Vergangenheit doch eher einen Bogen um Yoga gemacht haben.
Ähnlich dem Joggen braucht man auch fürs Yoga keine teure Ausrüstung, wobei es schon einige Unterrichtsstunden dauert, um auch effektiv alleine trainieren zu können. Dafür kann man sich auch etwas Gutes tun, wenn es draußen regnet oder die Joggingroute im Winter voller Eis ist. Meist werden fürs Yoga keine 2 m2 Platz benötigt, so dass sich auch in einer kleinen Wohnung schnell ein Eckchen dafür findet. – Aber zuerst heißt es immer, sich gründlich vom Profi einweisen zu lassen. Nur im Unterricht können falsche Haltungen korrigiert und so effizient trainiert werden, ohne sich Verletzungen durch eine falsche Ausführung zuzuziehen.