Annette Gall, geboren 1965, ursprünglich aus Belgien, hat das Abitur mit den Schwerpunkten Sprachen und Sozialwissenschaften absolviert. Danach ist sie wegen ihres BWL-Studiums nach Aachen gegangen, wo sie auch geblieben ist. Rund 30 Jahre hat sie im Marketing gearbeitet. Zu ihren Aufgaben gehörte zum Beispiel große Tagungen zu organisieren sowie Texte für Broschüren und Websites zu schreiben.
Vor rund 20 Jahren hat sie zum ersten Mal gezielt Yoga ausprobiert, um besser mit Stress umzugehen. Es hat wunderbar geholfen, wie sie sagt, weshalb sie das weiterverfolgt hat. Die erste Yogalehrerausbildung hat sie vor rund zehn Jahren begonnen. Mittlerweile hat sie rund 1200 dokumentierte Ausbildungsstunden absolviert. Sie hat sich in den Bereichen Hatha-Vinyasa, Yogatherapie, Ashtanga, Inner Axis und Restorative ausbilden lassen.
Seit rund zehn Jahren unterrichtet Annette Gall Yoga. Von Beginn an hat sie vor allem interessiert, wie sich das Üben positiv auf Stress und Schmerzen auswirkt. Anfangs hat sie nur nebenberuflich unterrichtet, mittlerweile ist sie 100 Prozent selbstständig. Sie organisiert alles selbst und führt zum Beispiel auch ihre Buchhaltung selbst.
Yoga hat mir tatsächlich sehr viel Lebensqualität zurückgegeben – vielleicht sogar mehr als ich vorher hatte. Die in meinem Alter scheinbar üblichen körperlichen Beschwerden habe ich nicht. Vielleicht habe ich ja nur Glück, doch ich bin sicher, es hat mit dem Yoga zu tun. Ich bin fest davon überzeugt, dass Yoga und ähnliche Übungsformen Resilienz schaffen.
Wenn man Yoga richtig ausübt, hat es positive Auswirkungen in jeder Hinsicht: auf den gesamten Bewegungsapparat, sprich auf die Muskeln, Knochen, Bänder, Sehnen und Faszien, auf die inneren Organe und die Drüsen sowie auf das Nervensystem.
Auch die anderen Aspekte des Lebens werden positiv beeinflusst. Wir können bessere Entscheidungen treffen.
Mindestens fünf Minuten Zeit und einen Platz, an dem man üben kann. Eine Matte, eine Decke und ein Kissen sind hilfreich. Das Schöne am Yoga ist, dass man Zubehör nicht wirklich braucht.
Das Üben ist das Ziel. Ein Kopfstand ist schön, hilft mir aber nicht bei einem schwierigen Gespräch mit dem Partner oder dem Chef. Hier ist die Beruhigung meines Nervensystems viel wirkungsvoller. Wichtig bei allen Übungen – ob Kopfstand, Spagat oder Atemübung – ist, den Stress raus zu nehmen. Ich liebe die herausfordernden Asanas und die Armbalancen, aber die sollte man nicht überbewerten. Yoga ist viel mehr, zum Beispiel wenn ich in einer schwierigen Situation entspannt atmen kann und nicht verspanne.
Annette Gall hat ihr Geschäft, das Annette Gall, Entspannungscoach heißt, in Aachen. Sie unterrichtet offene Kurse, private Klassen – auch im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements – und Einzelstunden. Ihr Ziel ist es, dass ihre Schüler und Klienten in Einklang kommen mit sich und aktiv etwas für sich und ihre Gesundheit tun. Die 54-Jährige passt alle Übungen so an, dass niemand ausgegrenzt wird oder sich verletzt. Von Beginn an hat sie besonderen Wert auf eine gute Ausbildung gelegt. Einen Großteil ihrer Ausbildung hat sie in UK absolviert. Derzeit befindet sie sich in einer weiteren, mehrjährigen Yogatherapie Ausbildung sowie in der Ausbildung und Supervision für die Anleitung von TRE (Trauma and Tension Release Exercises).