In der heutigen Welt erfährt man nicht nur Stress von außen durch die Arbeit oder private Herausforderungen. Auch von innen belasten uns eigene Erwartungen an uns selbst, denen wird gerecht werden wollen. Durch diese ständigen Stressoren gelingt es uns kaum, zu entspannen und uns für einen kurzen Moment von unseren Sorgen zu distanzieren. Doch wird brauchen Momente der Ruhe, um nicht krank zu werden und langfristig funktionsfähig zu bleiben. Inzwischen gibt es von Yoga über Autogenes Training bis zur Meditation unzählige Angebote, wie man zu innerer Ausgeglichenheit und Entspannung finden kann. Erfahrene und ausgebildete Trainer können dabei unterstützen, damit man lernt, wie man diese Methoden anwendet.
Die 30-jährige Jule Wandel, aufgewachsen bei Reutlingen, lebte die letzten Jahre in Freiburg, wo sie vor drei Jahren begann sich selbstständig zu machen. Seit Ende 2018 lebt sie in Hamburg und baut dort ihre Selbstständigkeit weiter aus. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Gesundheitspädagogik in Freiburg machte sie Zusatzausbildungen im Bereich der Entspannungspädagogik. Ihre Schwerpunkte lagen dabei auf dem Stressmanagement, Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung und Achtsamkeit. Aktuell befindet sie sich in der Ausbildung zur Yogalehrerin (AYA-200), welche sie im Oktober 2019 abschließt.
Das Studium in Gesundheitspädagogik machte ihr Spaß, dennoch war die Studienzeit auch stark geprägt von ihrer Arbeit in der Gastronomie. Dort lernte sie Verantwortung in Projekten zu übernehmen und eignete sie sich viele Kompetenzen an, aufgrund derer sie sich vermutlich in die Selbstständigkeit wagte. Auch nach ihrem Studium blieb die Liebe zur Gastronomie und es verschlug sie zunächst hauptberuflich in die Cocktailkunst und damit in verschiedene Freiburger Bars. Auch wenn Gesundheit zu dieser Zeit in ihrem Beruf keine Rolle spielte, war diese dennoch immer präsent. Sie begann, regelmäßig Yoga zu praktizieren und machte ihre Zusatzausbildung zur Entspannungspädagogin.
Nach der Zeit in der Gastronomie, in der es auch eine Option gewesen wäre, sich langfristig der Barwelt hinzugeben, entschied sie erstmals, im Bereich ihres Studiums arbeiten zu wollen. Sehr schnell machte sie es sich zum Ziel, im Bereich eines betrieblichen Gesundheitsmanagements für die innerbetriebliche Gesundheit in einem Unternehmen angestellt zu werden. Sie wollte Menschen Gesundheit im Arbeitsalltag näher bringen, denn schließlich verbringen wir dort so viel Zeit.
Da sie zu diesem Zeitpunkt intensiven Kontakt zur Freiburger Gründerszene hatte, entwickelte sich langsam die Idee einer Selbstständigkeit. Nach einem Praktikum bei einer Freundin aus ihrem Studium war die Idee von „Gesundheit im Wandel“ geboren und sie beschloss, sich neben ihrer gastronomischen Tätigkeit selbstständig zu machen. Ab diesem Zeitpunkt bot sie Unternehmen verschiedene Gesundheitsmaßnahmen in den Bereichen Bewegung, Ernährung, sowie Entspannung und Stressmanagement an. Nach einem Jahr in der Selbstständigkeit begann sie zusätzlich, Entspannungsmethoden für Privatpersonen zu unterrichten – darunter Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training.
Die laute bunte Welt, in der wir heute leben, fordert wahnsinnig viel Aufmerksamkeit von uns – viele Eindrücke, jede Menge Anforderungen und Aufgaben. Zudem stellen wir oft sehr hohe Ansprüche und Erwartungen an uns selbst. Das schafft bei den meisten von uns einen Alltag, der uns wie in einem Hamsterrad laufen lässt. Dass automatisch mal eine Pause oder Ruhe entsteht passiert eher selten. Für mich bedeutet Entspannung ganz bewusst Momente im Alltag entstehen zu lassen, in denen das Rad mal stillsteht. Yoga, Meditation und kurze Entspannungsübungen helfen mir täglich dabei, mich geplant oder spontan mit mir selbst zu verbinden. Ich möchte mit meinen Kursen anderen Menschen Methoden an die Hand geben, die ihnen mehr Ruhemomente im Alltag schenken, denn viele von uns rennen einfach viel zu schnell im eigenen Rad.
Zu fast jeder Krankheit lässt sich inzwischen ein Zusammenhang mit unserem alltäglichen Stress nachweisen. Ich glaube, das größte Problem ist, dass, wenn wir ohne Pause in unserem Hamsterrad laufen, wir die Verbindung zu uns selbst verlieren. Wir spüren also nicht mehr, was unser Körper braucht oder nicht braucht, welche Bedürfnisse gerade dringend befriedigt werden möchten. Die logische Konsequenz davon ist, dass wir Tag für Tag über unsere Grenzen hinausgehen, unseren Körper zu wenig „pflegen und nähren“ und irgendwann Gesundheitsprobleme und Krankheiten entstehen.
Mit Entspannungsübungen steigen wir bewusst aus diesem Tunnel aus und lenken den Fokus nach innen, lernen überhaupt mal wieder, dass es nicht nur ein Außen gibt. Dabei zapfen wir unsere eigene innere Intelligenz an, die uns mit etwas Übung auch im stressigen Alltag Ruhe und Vertrauen schenken kann.
Und ich möchte hier noch weiterspinnen: wenn wir uns immer wieder mit uns selbst connecten, dann ist es uns möglich, unser eigenes Potenzial besser wahrzunehmen. Und nur wer sein Potenzial kennt, kann es leben und so mehr Glück und Freude im Alltäglichen schaffen.
Das können wir natürlich nicht alles sofort und mit einer kleinen Entspannungsübung erreichen, aber es sind viele kleine Schritte, die uns letztendlich weite Wege gehen lassen. Ich befinde mich selbst auf diesem Weg und erinnere mich täglich daran, wenn ich mich mal wieder im Hamsterrad erwische.
Ich glaube, es ist Typsache, mit welcher Art von Entspannung ein Einstieg klappt. Ich zum Beispiel lernte Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung gemeinsam im Studium kennen und entdeckte sie in meinem Praktikum wieder. Zu Beginn hat mich die Progressive Muskelentspannung mehr angesprochen, da sie wie wenige Entspannungsmethoden auch mit den körperlichen Aspekten von An- und Entspannung arbeitet und dadurch etwas handfester ist. Das ist vielleicht auch der Grund, warum körperliches Yoga aktuell so en voge ist – zu den körperbezogenen Methoden haben wir häufig einen einfacheren Zugang.
Inzwischen aber hat es mir der mentale Aspekt von Entspannungsverfahren sehr angetan. Neben meiner Yoga-Praxis meditiere ich sehr gerne, baue dabei aber auch immer wieder Teile verschiedener Entspannungsmethoden mit ein.
Ich denke, jede*r Interessierte sollte verschiedene Methoden ausprobieren und bei der Wahl auf das eigene Gefühl hören. Denn ähnlich wie beim Sport ist es auch hier wichtig, seinen Körper zu trainieren, um nach und nach tiefere Entspannungserlebnisse zu erfahren. Wir können ja schließlich auch nicht aus dem Stehgreif einen Marathon laufen.
In meinen Entspannungskursen lernen die Teilnehmer die Grundlagen einer Entspannungsmethode wie Autogenes Training oder Progressiver Muskelentspannung. Wir beschäftigen uns mit dem Thema Stress, reflektieren unsere eigenen Auslöser und besprechen verschiedene Wege, unser Stresspensum zu reduzieren. In jeder Woche üben wir die einzelnen Übungen der Entspannungstechnik, reflektieren und tauschen uns aus. In der Zeit zwischen den Einheiten üben die Teilnehmer selbstständig die jeweilige Übung zuhause – mit Hilfe meiner Audio-Anleitungen. So können sie Schritt für Schritt die Methode in ihren Alltag integrieren und für sich eine passende Entspannungspraxis entwickeln und natürlich ihren Muskel trainieren. Die Inhalte bauen aufeinander auf, deswegen ist der Kurs ein Blockangebot von 8 Einheiten á 90 Minuten. Der Kurs kostet 145€ und 125€ für Frühbucher und kann bei den Krankenkassen eingereicht werden. Je nach Krankenkasse wird bis zu 100% der Kosten zurückerstattet.
Ziel ist es, dass die Teilnehmer nach dem Kurs eigenständig Ruhemomente mit der jeweiligen Methode schaffen können, um regelmäßig aus ihrem Hamsterrad auszusteigen.
Re-connecte dich immer wieder mit dir selbst, denn hier liegt der Schlüssel zu allem!
Entspannung ist ein Konzept, das heute einigen unbekannt ist. Wir verlieren das Gespür dafür zu erkennen, was unser Körper braucht und treiben ihn jeden Tag zu Höchstleistungen an. Am Abend kreisen dann die Gedanken die uns nur schlecht einschlafen lassen. Denn unser Körper kann ohne einen ruhigen Geist nicht entspannen. Yoga oder Progressive Muskelentspannung bringen uns dazu, unseren Körper besser wahrzunehmen und ihm zu ermöglichen, wieder in Entspannung zu finden. Genauso lassen Autogenes Training oder Meditation unsere Gedanken zur Ruhe kommen und uns unsere Sorgen und Ängste für einen Moment vergessen. Wenn man diese Methoden regelmäßig anwendet, erlernt Körper und Geist und findet zu mehr Gelassenheit und Kraft für den stressigen Alltag.