Sprachen und das Sprachenlernen haben Stefanie Konetzka schon immer fasziniert. Als Studierende an der Ruhr-Universität Bochum gab sie Nachhilfeunterricht in Deutsch als Fremdsprache. Das passte perfekt zu ihrem Studium der Linguistik und der Sprachlehrforschung. Dabei wurde ihr klar, dass ihr die Sprachvermittlung mehr Freude bereitet als der theoretische Umgang mit der Sprache.
Nach insgesamt zehn Jahren in Bochum führte die Arbeit, aber auch die Liebe die gebürtige Weselerin nach Dortmund. Die Idee, eine eigene Sprachschule zu eröffnen, geisterte ihr schon lange durch den Kopf. Stefanie wollte einerseits mehr Mitbestimmung aufseiten der Lehrkräfte, andererseits den Schülerinnen und Schülern tolle Lernerfahrungen bieten. Dazu gehören bei Stefanie gemeinsame Ausflüge und Spieleabende.
Daher gründete Stefanie das Sprachinstitut Deutsch Aktiv, das Sprachunterricht in Deutsch als Fremdsprache für junge Menschen anbietet, die in Deutschland studieren wollen. Die 37-Jährige ist Einzelunternehmerin, hat jedoch derzeit ein Team von drei Lehrkräften engagiert, die sie beim Unterrichten unterstützen.
Durch mein Studium habe ich die theoretischen Grundlagen von Sprachverarbeitungs- und Sprachlernprozessen sowie die verschiedenen didaktischen Theorien kennengelernt. Aber genauso wichtig ist mit Sicherheit die Erfahrung, die man im Umgang mit Schülern sammelt. Die beste Theorie kann niemals für die zahlreichen Schülerpersönlichkeiten gelten, die man im Laufe seiner Lehrzeit trifft – ganz zu schweigen von der Heterogenität der Muttersprachen der Schülerinnen und Schüler. Hier ist es extrem wichtig, neugierig zu sein, wie andere Sprachsysteme funktionieren und welche Lernformen die Teilnehmer bevorzugen, und seinen Unterricht dementsprechend anzupassen. Flexibilität ist extrem wichtig. Auch eine gewisse Sprachlernerfahrung ist vorteilhaft. Wenn die Lehrkraft aus eigener Erfahrung weiß, dass das Sprachenlernen eine sehr große Herausforderung ist, gelingt ein authentischer Unterricht. So kann man sich besser in die Lernerinnen und Lerner hineinversetzen, sie motivieren und auch mit hin und wieder vorkommenden Frustationsphasen besser umgehen.
Jeder Bewerber auf ein Studienfach an einer deutschen Universität muss ausreichende Sprachkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen. Hier gibt es unterschiedliche Sprachprüfungen. Die bekanntesten sind die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) sowie telc und TestDaF. Diese Prüfungen haben unterschiedliche Formate, die wir mit unseren Schülerinnen und Schülern auf dem Niveau C1 besprechen. Die Prüfungen selbst finden dann extern statt. Das Wissen über die Prüfungen ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer natürlich wichtig. Aber wir verfolgen eher den Ansatz eines umfassenden Deutschunterrichts, der bis zum Schluss alle Fähigkeiten trainiert und auch das Ziel nach der Prüfung im Auge behält, an einer deutschen Universität zu studieren. Was nützt die Beherrschung eines bestimmten Prüfungsformats, wenn man nachher in einer Vorlesung komplett überfordert ist, weil man den Dozenten nicht versteht oder keine Notizen machen kann? Daher setzen wir in unseren Klassen nicht auf ein reines Prüfungstraining, sondern möchten die allgemeine Sprachfertigkeit der Schülerinnen und Schüler bestmöglich trainieren.
Momentan arbeiten wir mit den Lehrwerken „Netzwerk“ und „Aspekte neu“ aus dem Klett-Verlag. Vor allem das Lehrwerk „Aspekte neu“ bietet auch auf den höheren Niveaustufen B1, B2 und C1 abwechslungsreiche Inhalte. Viele Hörübungen und auch längere Lesetexte bereiten die Schülerinnen und Schüler auf den Studienalltag vor. Darüber hinaus nutzen wir selbst erstellte Materialien und Übungen, um Inhalte zu vertiefen und noch gezielter Lerninhalte zu vermitteln.
Wie zuvor erwähnt, kommen in einem Kurs viele verschiedene Persönlichkeiten zusammen. Auch wenn die Voraussetzungen der Grammatikinhalte und sprachlichen Fähigkeiten für jede Stufe festgelegt sind, hat jeder Lernende seine Stärken und Schwächen. Um diese Schwächen auszugleichen und ein Extratraining zu ermöglichen, bieten wir bei Interesse Spezialkurse an. Diese können jede Fertigkeit betreffen: Grammatik, Hörverstehen, Leseverstehen oder Kommunikation. Ein Beispiel: Wir haben festgestellt, dass bei vielen gerade der Übergang von der Stufe B1 zu B2 eine kritische Phase im Lernprozess darstellt. Viele zuvor behandelte Themen werden hier verknüpft und neue Grammatikthemen, die viel Übung verlangen, wie zum Beispiel das Passiv, kommen hinzu. Daher bieten wir ein spezielles B1/B2-Training an, in dem die Inhalte aus B1 wiederholt und vertieft werden.
Stefanie Konetzka liebt es, Sprache zu vermitteln. In ihrem Sprachinstitut Deutsch Aktiv setzt sie nicht auf ein reines Prüfungstraining für ausländische Studienplatzbewerber, sondern darauf, die allgemeine Sprachfertigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler durch individuell passende Lernformen bestmöglich zu trainieren. Somit möchte sie den Grundstein dafür legen, dass die angehenden Studierenden nicht nur die obligatorische deutsche Sprachprüfung ablegen können, sondern umfassend auf den anstehenden Studienalltag vorbereitet sind.