Wasserschäden – auf welche Art sie auch immer entstanden sind – sind natürlich nie eine angenehme Sache. Vor allem wenn man damit keine Erfahrung hat und nicht weiß, wie groß das Ausmaß ist und wie man das Problem angehen soll. Glücklicherweise gibt es aber auf diesem Gebiet bereits viele Spezialisten, die für jede Herausforderung gewappnet sind.
Rene Domani wurde in Sachsen geboren und ist gelernter Elektroanlagenmonteur. Der 30-Jährige macht außerdem derzeit eine Ausbildung zum Meister im Elektrohandwerk. Der Schwerpunkt liegt hierbei in Energie und Gebäudetechnik. Parallel hat er sich überdies mit der Bautrocknung beschäftigt und im vergangenen Jahr ein solches Unternehmen für Vermietungen eröffnet.
Neben einigen Handwerksdienstleistungen vermiete Rene also Geräte und Zubehör für die Bautrocknung. Stetig ist er darauf bedacht, sein Sortiment zu erweitern, um den Kunden immer wieder neue und bestens geeignete Geräte anbieten zu können. In diesem Bereich arbeitet Rene zwar die meiste Zeit alleine, werde aber auch von seiner Familie tatkräftig unterstützt.
Bautrockner kommen überall dort zum Einsatz, wo ungewünschte Feuchtigkeit in Bauten reduziert oder entfernt werden soll. Dabei wird in zwei Bereiche unterschieden: die Trocknung im Rahmen von Baumaßnahmen und die Trocknung nach einem schädigenden Ereignis (Wasserschaden).
Trocknung im Rahmen von Baumaßnahmen: Dies ist hauptsächlich dann der Fall, wenn Baumaßnahmen zu einer Feuchtigkeitsansammlung in der Bausubstanz führen, z.B. nach der Estrichverlegung bzw. nach dem Verputzen oder Streichen von Wänden. Hier muss die Feuchtigkeit, die beim Bauprozess eingebracht wurde, wieder aus dem Material entfernt werden, bevor Folgemaßnahmen wie die Fußbodenverlegung oder das Tapezieren durchgeführt werden können.
Trocknung nach einem Wasserschaden: Hier hat ein schädigendes Ereignis dazu geführt, dass Wasser ungewollt in die Bausubstanz eingedrungen ist. Häufige Fälle sind Rohrbrüche, Undichtigkeiten an sanitären Anlagen, Undichtigkeiten am Dach oder Wassereinbrüche im Keller oder Erdgeschoss. Auch dazu gezählt werden können Schäden durch falsches Lüften und dadurch Schimmelbildung am Mauerwerk.
Bautrockner und Luftentfeuchter sind weitestgehend das gleiche. Luftentfeuchter ist ein großer Oberbegriff für Geräte, die zur Trocknung von Umgebungsluft verwendet werden. Bautrockner sind so gesehen eine Unterkategorie von Luftentfeuchtern, nämlich solche, die zur Trocknung im Baugewerbe zum Einsatz kommen. Bautrockner zeichnen sich durch eine schlichte, aber robuste Bauweise aus, sind meist auf Rädern und besitzen eine hohe Leistungsfähigkeit. Gängige Gerätegrößen für den mobilen Einsatz sind 50 bis 160 Liter pro Tag. Geräte über diese Größe hinaus sind meist sehr schwer und nur mit maschineller Hilfe zu transportieren. Darunter fallen zum Beispiel große Industriegeräte, die mehrere 10.000 Euro in der Anschaffung kosten. Geräte ab der 50-Liter-Klasse gibt es bereits für etwa 300 Euro, Geräte der 160-Liter-Klasse ab zirka 800 Euro.
Des Weiteren muss man bei Bautrocknern zwischen Kondensationstrocknern und Adsorptionstrocknern unterscheiden. Kondensationstrockner sind die meist verbreiteten Geräte in der Bautrocknung. Sie arbeiten nach dem Kühlschrankprinzip, bei dem die feuchte Luft durch Kühllamellen geführt wird. Dabei wird die angesaugte Luft so stark abgekühlt, dass sie die enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr halten kann. Diese kondensiert dann und wird in einem Sammelbehälter aufgefangen. Adsorptionstrocknern benutzen ein spezielles Trockenmittel. Diese Geräte sind meist sehr teuer und eher in der Industrie zu finden. Sie kommen insbesondere dort zum Einsatz, wo eine sehr kalte Umgebungsluft vorherrscht oder wo bis auf etwa 5 % Luftfeuchtigkeit getrocknet werden soll.
Ich habe keine bestimmte Marke, auf die ich setze. Als noch junger Unternehmer probiere ich Geräte unterschiedlicher Hersteller durch, immer bedacht auf Haltbarkeit, Leistungsfähigkeit und Handhabung. Geräte der Hersteller STAHLMANN und BAUTEC haben sich als gut erwiesen. Marken wie VidaXL oder Kopien von Drittherstellern haben sich qualitativ nicht bewährt und können von mir nicht empfohlen werden.
Wer eine Bautrocknung auf eigene Faust durchführt, sollte sich zuvor ausreichend mit der Materie befasst haben. Im Zweifelsfall sollte ein Fachmann konsultiert werden. Die Folgen einer falschen oder unzureichenden Trocknung können weitreichend sein und die Bausubstanz kurz- und langfristig schädigen.
Grobe Schätzungen über Bedarf der Anzahl von Geräten, dem notwendigem Zubehör und der geschätzten Einsatzdauer werden dem Kunden von mir mit an die Hand gegeben. Eine konkrete Aussage bedarf aber immer einer Einzelfallbewertung. Dies kommt aber sehr selten vor, da die meisten Kunden die Geräte lediglich mieten und keine Begehung der Örtlichkeit wünschen.
Die Stromkosten der Geräte sind vergleichsweise gering. So hat ein Gerät der 60-Liter-Klasse etwa 800 Watt Leistung. Das bedeutet einen täglichen Stromverbrauch von zirka 20 Kwh (etwa 6 Euro). Leistungsstärkere Geräte der 160-Liter-Klasse haben bis 2000 Watt Leistung, was täglich etwa 48 Kwh Strombedarf bedeutet (etwa 15 Euro).
Rene hat sich als junger Unternehmer einen Betrieb aufgebaut, der sich erfolgreich auf die Vermietung von Bautrocknern spezialisiert hat. Wie er uns im Interview erklärt hat, können diese Geräte entweder bei Feuchtigkeit im Zuge von Bauarbeiten oder bei Wasserschäden eingesetzt werden. Natürlich gibt es hier die verschiedensten Modelle und je nach Bedarf bewegt sich die Leistung zwischen 50 und 160 Liter pro Tag. Verwendet werden meist Kondensationstrockner, die im Gegensatz zu Adsorptionstrocknern kostengünstiger in der Anschaffung sind.