Nach Verletzungen oder Operationen steht an oberster Stellung die Heilung und die Wiederherstellung der vorherigen Funktionsfähigkeit. Dabei ist es essentiell, den Körper und die betroffenen Stellen zu bewegen und zu benutzen, damit sie nach dem Krankenhausaufenthalt wieder an Kraft und Beweglichkeit gewinnen. Der menschliche Körper ist allerdings sehr komplex und durch falsche Bewegung oder Behandlungen können Schmerzen oder Beeinträchtigungen im Heilungsprozess entstehen. Daher ist inzwischen ein Reha-Programm das Mittel der Wahl, da man von professionellen Krankengymnasten begleitet und angeleitet wird, die die Genesung an oberste Stelle setzen.
Stefan Soiron ist 52 Jahre alt und stammt aus Aachen. Nach der mittleren Reife machte er eine Schreinerausbildung. Durch einen schweren Arbeitsunfall erlitt er ein irreparables Wirbelsäulenleiden und während der anschließenden Reha-Maßnahmen lernte er den Beruf des Krankengymnasten kennen. Durch eine unumgängliche Umschulungsmaßnahme ergriff er die Möglichkeit, diesen Beruf zu erlernen, um sich selbst besser helfen zu können und anderen Patienten eine mehrjährige Fehlbehandlung – so wie er sie erlitten hatte – zu ersparen.
Es war immer sein Traum, sein eigener Chef zu sein. Die Krankengymnastik war und ist auch noch heute ein recht kostengünstiger Schritt in die Selbstständigkeit. Stefan Soiron leitet eine Praxis für Krankengymnastik/Physiotherapie mit einer Therapiefläche von 180 qm und neun Voll- beziehungsweise Teilzeitkräften.
Nach vier Jahren Fehlbehandlung habe ich als Patient durch eine sehr gute Therapeutin in der Reha meine Beschwerden auf ein Minimum – und im weiteren Verlauf auf Beschwerdefreiheit – reduzieren können. Im Zuge der notwendigen Umschulung habe ich dann diesen Beruf gewählt.
Ich persönlich halte nichts von der Umsetzung des Rehasport-Programms durch die Ärzte. Rehasport ist ein allgemeines Bewegungsprogramm und keine Behandlungsmethode oder ein Ersatz für eine Behandlung. Als solches wird es aber von zahlreichen Ärzten eingesetzt, um notwendige Verordnungen für Physiotherapie einzusparen. Rezepte fallen ins Budget, Rehasport nicht.
Das kann man pauschal nicht sagen. Im orthopädischen Bereich ist die Haltung das wichtigste. Um eine gute Körperhaltung bei den Patienten zu automatisieren, empfehle ich persönlich die Koordinationsplatten der Firma MFT. Diese Platten sind bei adäquater Einsetzung ein unverzichtbares Produkt in der Physiotherapie!
Das wichtigste an einer Behandlung ist zuerst das persönliche Gespräch mit dem Patienten inklusive Befunderhebung. Danach wird dem Patienten seine Erkrankung verständlich erklärt und die Therapie besprochen. Nur wer versteht, warum und weshalb er etwas verändern muss, wird dies auch mit der größten Wahrscheinlichkeit tun. Es ist extrem wichtig, die Ursachen der Beschwerden herauszufinden und nicht nur die Symptome zu behandeln. Dazu erfordert es intensive Gespräche und Einwirkung auf den Patienten. Dafür ist viel Erfahrung nötig und auch große Überzeugungskraft. Diese Fachkompetenz gepaart mit einer netten und freundlichen Atmosphäre ist ein Garant für zufriedene Patienten.
Fehlbehandlungen stellen ein großes Risiko im Bereich der Rehabilitation dar. Unangemessene Methoden und falsche Herangehensweisen sorgen nur dafür, dass die Schmerzen des Patienten zunehmen und eine vollständige Genesung immer unwahrscheinlicher wird. Dies mindert auch die Lebensqualität der Patienten und deren Bereitschaft, sich weiter behandeln zu lassen. Eine professionelle Rehabilitationsbehandlung beginnt damit, dass man den Patienten ausführlich über die vorliegenden Erkrankungen und Beschwerden aufklärt. Das Verständnis für die Ist-Situation wird genutzt, um den Therapieablauf genau zu besprechen. Mithilfe diese Vorgehensweise steigt der Wille des Patienten, an der eigenen Genesung zu arbeiten und die Heilung wird begünstigt. Der Therapeut steuert zudem Fachwissen, Erfahrung und Expertise bei und man kann zu zweit daran arbeiten, dass der Patient Stück für Stück an Lebensqualität zurückgewinnt.