Gesunder Schlaf ist wichtig, das Immunsystem wird gestärkt, der Gedächtnisspeicher angeregt und Wachstumshormone gebildet. Leidet man nun an Schlafstörungen, kann das zu einer Infektanfälligkeit führen und Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.
In bestimmten Arztpraxen wird der Schlaf untersucht und Schlafstörungen auf den Grund gegangen. Dr. Antje Haas, 47 Jahre, ist Leiterin eines Schlaflabors im Krankenhaus und Teil der Gemeinschaftspraxis “Arztpraxis Haas” in Harztor.
Die Arztpraxis besteht seit 1996 und wurde 2006 von ihrem Mann übernommen. Seit 2018 arbeitet sie, neben der Leitung des Schlaflabors im Krankenhaus, auch in der Praxis mit.
Neben dem Studium der Medizin hat Dr. Antje Haas, auch einen Facharzt für Innere Medizin mit Spezialausbildung Palliativmedizin und Schlafmedizin (Somnologie) absolviert.
Schlafstörungen können viele Ursachen haben. Häufige organische Ursachen sind Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen. Aber auch Stress, Depression oder falsche Schlafgewohnheiten und Ungleichgewichte in der Lebensführung können den Schlaf stören. Die detektivische Arbeit herauszufinden, wo das Problem beim Patienten liegt, ist sehr abwechslungsreich und bereitet mir viel Freude.
Circa 30 % der Bevölkerung in Deutschland leiden unter Schlafstörungen. Die Folgen sind Leistungsschwäche, Konzentrationsstörungen und eine erhöhte Unfallgefährdung durch Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit. Obwohl der Mensch über ein Drittel seiner Lebenszeit im Schlaf verbringt, ist mir während meiner Arbeit als Leiterin eines Schlaflabors aufgefallen, dass sich um die Schlafprobleme der Patienten nur unzureichend gekümmert wird. Die leichtfertige Verordnung von Schlafmitteln verschärft die Problematik für die Patienten regelhaft. Daher haben wir uns in unserer Praxis darauf spezialisiert, Patienten mit Schlafproblemen und Müdigkeit zu untersuchen und zu behandeln. Bei uns können die Patienten wieder natürlich schlafen lernen.
Sollte eine Versorgung mit einer nächtlichen Beatmung (CPAP) notwendig werden, entscheidet die Krankenkasse aufgrund von Versorgungsverträgen über die Geräte. Im Schlaflabor wird unsererseits vorab eine Polysomnographie durchgeführt. Bei dieser Untersuchung werden viele Schlafparameter wie Hirnströme, Sauerstoffgehalt des Blutes,
Atembewegungen, Schnarchen, Atemfluss, Körperlage etc. aufgezeichnet. Als Ergebnis passen wir dabei die Beatmungsmaske an und stellen den Beatmungsdruck ein.
Als Erstes erfolgt ein ausführliches Gespräch über Schlafgewohnheiten, Vorerkrankungen, Medikamente sowie bestehende Symptome wie z.B. Müdigkeit oder Einschlafneigung. Anschließend erfolgt eine allgemeine körperliche Untersuchung. Gegebenenfalls sind Laboruntersuchungen notwendig. Besteht der Verdacht auf ein Schnarchen oder Atemaussetzer, wird eine Polygraphie zuhause durchgeführt. Bei Ein- oder Durchschlafstörung (Insomnie) führt der Patient ein Schlafprotokoll über mind. 14 Tage. Als Beratung bekommt der Patient in unserer Praxis eine Schulung über allgemeine schlafhygienische Maßnahmen sowie im Verlauf ggf. ein kognitives Verhaltenstraining (Inhalte: Stimuluskontrolle, Schlafrestriktion, Entspannungsverfahren, Stressmanagement).
Laut Dr. Antje Haas, Leiterin eines Schlaflabors, ist es wichtig herauszufinden, warum der Patient an Schlafstörungen leidet, das ist oft mit detektivischer Arbeit vergleichbar. Dreißig Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an Schlafstörungen. Leichtfertige Verordnung oder Einnahme von Schlafmedikamenten ist jedoch nicht das Mittel zum Zweck. In Schlaflabors wird der Schlaf des Patienten untersucht und somit notwendige Maßnahmen ergriffen werden.