Je früher Kinder an das Element Wasser herangeführt werden, desto besser. Kinder, die schon sehr früh lernen können, sich im Wasser wohl zu fühlen, lernen wesentliche leichter schwimmen und das kann unter Umständen mal ihr Leben retten. Zudem bietet Babyschwimmen eine tolle Möglichkeit, die Bindung zu den Eltern zu stärken, da das gemeinsame Erleben die Nähe und das Vertrauen fördert.
Um mehr zu erfahren, haben wir mit dem Mutter-Tochter-Team, der 58-jährigen Deva Doege und der 34-jährigen Mona Doege aus München gesprochen. Deva Doege ist Geburtsvorbereiterin, Heilpraktikerin, Yogalehrerin und Übungsleiterin für Baby- und Kinderschwimmen, Mona Doege ist medizinische Fachangestellte und ebenfalls Übungsleiterin für Baby- und Kinderschwimmen
Deva Doege kam als ausgebildete Geburtsvorbereiterin und Heilpraktikerin zunächst zur Wasserarbeit mit Schwangeren. Um Familien noch umfassender im Wasser begleiten zu können, hat sie dann die Ausbildung zur Übungsleiterin für Baby- und Kinderschwimmen gemacht und im Laufe der Jahre ein eigenes pädagogisches Konzept entwickelt, welches sie bundesweit an Fachberufe unterrichtet (DelphisART AquaAkademie)
Mona Doege hat während ihres Studiums die Ausbildung zur Übungsleiterin für Baby- und Kinderschwimmen gemacht, um im Betrieb ihrer Mutter mitzuarbeiten. Seit 2018 leite sie das kindermeer zusammen mit ihrer Mutter.
Ihr Konzept beruht auf einem pädagogischen Ansatz nach Maria Montessori, nach dem Babys und Kinder in ihrer Eigenkompetenz angeregt und unterstützt werden. Sie wollen dem Baby einen Erlebnisraum schaffen, den es in seinem eigenen Tempo und nach seinen eigenen Neigungen erfahren kann. Das bedeutet, dass sie Eltern und Kind nicht mit Gesang oder Ähnlichem unterhalten, sondern Eltern zunächst die physiologisch richtigen Griffe und altersgerechten Übungen zeigen, damit sie sich wohl und sicher mit ihrem Baby im Wasser aufgehoben fühlen. Dem Baby wollen sie dabei ein Spielfeld zeigen. Es soll zu seinen eigenen Bewegungsabläufen anregen, ohne es von vorneherein in bestimmte Richtungen zu drängen. Dies regt die Babys oft schon zu einer sehr frühen eigenständigen Fortbewegung im Wasser an und gibt den Eltern viel Sicherheit im Umgang mit ihren Kindern im Wasser.
Unser Anliegen ist es Eltern & Kinder mit sinnvollen und die kindliche Entwicklung fördernden Angeboten zu begleiten. Wir sind geprägt von der Pädagogik Maria Montessoris‘ („Hilf mir es selbst zu tun“. Das Baby erfährt sich und seine Möglichkeiten im Wasser von Anfang als eigenkompetent. Eltern erhalten auf diese Weise die Sicherheit, auf die individuellen Signale und Bedürfnisse ihres Kindes zu antworten. Dies fördert die Kommunikation und stärkt die Eltern-Kind-Bindung durch die gemeinsame Interaktion in besonderem Maße.
Die meisten Kurskonzepte Babyschwimmen legen ihren Schwerpunkt darauf, im Wasser Singspiele zu veranstalten. Von den eigenen Erfahrungen als Montessorischülerin und durch verschiedene Ausbildungen angeregt, haben wir daher ein pädagogisches Konzept entwickelt, welches sich an dem Grundgedanken Montessoris anlehnt, dass jedes Kind in seiner Eigenkompetenz wahrnimmt und hierin unterstützt, sich von Anfang an im Wasser eigenständig entwickeln zu dürfen.
Wir bieten nach unserem Konzept (DelphisART) Babyschwimmkurse, Eltern-Kind-Schwimmkurse, Geschwisterkurse und Kinderschwimmkurse an. Ebenso haben wir ein Kursprogramm für Erwachsene (AquaFit, AquaYoga®, Schwangerenschwimmen). Ein besonderes Highlight sind unsere verschiedenen Kombikurse: Babymassage & Babyschwimmen, AquaFit & Baby etc. Für Eltern, die bei der Kursauswahl unsicher sind, bieten wir telefonische Beratung und Emailberatung an.
Wir verwenden, nach Alter gestuft, Schwimmnudeln, Schwimmbretter und später Schwimmreifen. Schwimmflügel oder Schwimmscheiben, also Auftriebsmittel an den Armen, verwenden wir nicht. Diese sind unserer Meinung nach unphysiologisch und behindern die Kinder in ihrer Bewegungsfreiheit und balancierten Haltung zum Wasser.
Beim Babyschwimmen sind selbstverständlich die Eltern anwesend und halten das Kind im Wasser. Auch bei den Eltern-Kind-Schwimmkursen sind, wie es der Name schon sagt, die Eltern dabei.
Es ist leider immer noch ein Vorurteil, dass Babyschwimmen nur ein Freizeitspaß, ohne besonderen Wert ist. Das ist wirklich schade, denn es ist so viel mehr und sowohl für die Kinder wie auch für die Eltern, oder auch Großeltern oder Geschwister unbeschreiblich wertvoll. Wichtig ist aber eine fachkundige und altersgerechte Anleitung. Vielen Dank an Deva und Mona Doege für dieses Gespräch und die Informationen über ihre Arbeit.