Kerri Cummings sagt von sich selbst, dass sie gerade ihr „zweites Leben“ lebt. In ihrem ersten Leben war sie Management-Beraterin. Heute, nach einem weiteren Studium und vielen Fortbildungen, ist sie Psychologin, Coach und Achtsamkeitstrainerin in Düsseldorf. Ihre Entscheidung, ihrem Leben neue Impulse zu geben, hat die dreifache Mutter nie bereut. Und die große Nachfrage nach ihrem Angebot zeigt, wie gut sie darin ist, anderen Menschen zu mehr Konzentration und zum Innehalten zu verhelfen – ganz ohne Esoterik.
Geboren wurde Kerri vor 47 Jahren in Delaware/USA. Ihre Familie zog wegen des Berufs ihres Vaters etwa alle zwei Jahre innerhalb der USA um. Für Kerri und ihre ältere Schwester war das nicht ganz einfach. Nach der Schule entschied sich Kerri für ein Auslandssemester in Heidelberg. Sie blieb in Deutschland, erwarb Bachelorabschlüsse in Germanistik und Politikwissenschaft sowie einen Master in Business Administration (MBA). Heute arbeitet sie in einem Zentrum für Psychotraumatologie, wo sie Trauma-Patienten therapiert und zwei Therapiegruppen leitet.
In ihrer eigenen Praxis Mindbar stemmt Kerri alles allein: MBSR- und Meditationskurse, Achtsamkeitstraining für Kinder und Jugendliche und verschiedene Veranstaltungen, dazu Coachings, Workshops und Motivational Speaking für Unternehmen. Die erfolgreiche Powerfrau hat zwei tolle Lehrerinnen, die bei ihr auch Kurse anbieten. Inzwischen überlegt Kerri, sich eine Assistentin zu suchen, da ihre Arbeit immer umfangreicher wird.
Ich habe damals mit Yoga angefangen. Das heißt, ich habe Yoga zum ersten Mal ausprobiert, ganz zufällig war es Kundalini-Yoga. Das hat mich sehr fasziniert. Ich habe dadurch Meditation gelernt. Gleichzeitig bin ich durch meine Forschungen als Psychologin, angefangen bei wissenschaftlichen Studien zum Thema Meditation – zum Beispiel zur Wirksamkeit von Meditation, Veränderungen in der Gehirnstruktur durch Meditation, der Anwendung von Achtsamkeitstraining bei bestimmten psychologischen Erkrankungen und so weiter – mehr und mehr in die Meditation reingekommen. Ich habe dann meine eigene Meditationspraxis aufgebaut und weiterentwickelt. Irgendwann wusste ich, dass ich eine Mindbar haben wollte, einen Ort, an dem man sich verbessern kann, an dem man glücklicher, effektiver, klarer, fokussierter werden kann. Und zwar ohne zu viel Esoterik. In der Mindbar sollen sich alle wohl fühlen. Mit „alle“ meine ich den CEO eines Unternehmens, der unbedingt ruhiger im Berufsalltag werden oder einen Burn-out vermeiden will, ebenso wie den sogenannten Esoterikfan, der seine Praxis vertiefen will. Für mich sind Meditation und Achtsamkeitstraining nicht unbedingt spirituell. Diese Methoden können uns generell helfen, im Alltag klarer und gelassener zu sein und einfach bessere Entscheidungen sowohl im Beruf als in privaten Beziehungen zu treffen. Meine Mission mit der Mindbar ist das Thema Achtsamkeit und Meditation für uns alle zugänglich zu machen. Auch für diejenigen, die damit „nichts am Hut“ haben. Ich weiß, dass es für das Gehirn gut ist, für unsere Gesundheit gut ist, und dass es uns hilft, einfach glücklicher und gelassener zu sein und bessere Beziehungen zu führen. Ob zu Hause oder im Job.
Als Mindcoach biete ich Einzel-, Paar- und/oder Gruppencoaching an. Das verläuft jeweils sehr individuell. In den ersten Sitzungen geht es darum, uns kennenzulernen und vor allem das Problem und das Coaching-Ziel bzw. die -Ziele zu identifizieren. Dann stellen wir gemeinsam einen Plan auf. Das ist eine Mischung aus klassischen Coaching-Methoden, psychologischen Beratungsmethoden und Achtsamkeitsübungen. Wenn es sinnvoll ist, gebe ich auch gerne Hausaufgaben für zu Hause. Ich bin kein Fan davon, Menschen Fragebögen in die Hand zu drücken. Für mich muss ein Coaching sehr persönlich sein. Das heißt aber nicht, dass wir wie bei einer Psychotherapie in die Kindheit zurückgehen. Gerade weil ich Achtsamkeitslehrerin und -praktizierende bin, weiß ich, dass alles miteinander verbunden ist. Wenn man Probleme mit dem eigenen Zeitmanagement hat, steckt sicherlich irgendwas dahinter. „Aufschieberitis“ hat seine Gründe. Oft steckt beispielsweise Perfektionismus dahinter.
An erster Stelle stehen die Gespräche, wie bei einer Beratung oder Therapie. Dazu gehören auch Empathie, Respekt und Vertrauen. Außerdem nutze ich Fragebögen, aber nur dann, wenn es wirklich sinnvoll ist. Coaching- und Achtsamkeitsübungen gehören natürlich auch zu meinen Methoden. Ich greife auch gerne auf verschiedene Tools und Methoden aus den kognitiv-behavioralen und den systemischen Verfahren zurück. Verzichten würde ich auf keinen Fall auf die Gespräche. Zur Grundausstattung für meine Kurse gehören: Meditationskissen, Decken, Meditations-Futons, andere Kissen, Flipchart und Klangschale.
Die Mindkurse sind separat zum MBSR-Kurs zu sehen. Der MBSR-Kurs ist ein intensiver 8-Wochen-Kurs; dazu gehört wirklich viel Engagement. Die Mindkurse sind reine Meditationskurse, die man ohne hohe Kosten oder große Anmeldung besuchen kann. Sie sind dafür gedacht, in der Mittagspause, zum Beispiel vor dem Mittagessen, kurz aufzutanken und zu sich zu kommen. Eine Auszeit, durch die man sogar ohne „Nachmittagstief“ durch den restlichen Nachmittag kommt. Oder zu denen man früh am Morgen gehen kann, noch vor der Arbeit. Für mich sind die Mindkurse wie kleine, simple Oasen der Zentrierung im Alltag. Ich finde das gerade heutzutage super wichtig, vor allem im Hinblick darauf, wie sich Meditation auf das Gehirn auswirkt. Es verbessert das Gedächtnis, die Konzentration und das Fokussieren, hilft einem dabei, gelassener in stressigen Situationen zu sein und bewirkt noch vieles mehr. Wir sind heutzutage geplagt von Multitasking. Es ist wichtig, sich hin und wieder zu zentrieren und innezuhalten.
Empathie, Respekt und Vertrauen. Das sind Eigenschaften, die die Arbeitsweise von Psychologin und Achtsamkeitstrainerin Kerri Cummings auszeichnen. Gespräche sind der 47-Jährigen besonders am wichtigsten. Fragebögen kommen bei ihr nur zum Einsatz, wenn sie deren Einsatz als wirklich sinnvoll erachtet. Für die gebürtige Amerikanerin sind Meditation und Achtsamkeitstraining nicht unbedingt spirituell. In ihrer Mindbar sollen sich alle Menschen wohlfühlen – der CEO eines Unternehmens, der unbedingt ruhiger im Berufsalltag werden oder Burnout vermeiden will, ebenso wie der sogenannte Esoterikfan, der seine Praxis vertiefen will.