Tanzen ist wie ein Gespräch zwischen zwei Körpern, die sich annähern und kennenlernen. Insbesondere Tango hat daher viel mit uns, unserem Leben und unseren Beziehungen zu tun. Wie drücke ich mich aus? Wie präsentiere ich mich vor anderen Menschen? Beim Tanzen kann man hierfür eine eigene Körpersprache entwickeln und Emotionen auf einer anderen Ebene ausdrücken.
Auch Ute Brand hat im Tanz, genauer gesagt im Tango eine wahre Leidenschaft entdeckt: Die 56-Jährige wurde in Aschaffenburg geboren und ist ganz in ihre drei Katzen vernarrt, die sie aus dem Tierheim geholt hat und von denen sie sogar noch etwas über Entspannung, Dehnen und Genießen lernen kann. Schon in ihrer Kindheit und als Jugendliche fing Ute mit Leistungssport an, später kam Leichtathletik und danach Karate bis zum Braungurt hinzu sowie Yoga, Pilates, Feldenkrais, kaschmirisches Yoga und Cantienica. Mit der Zeit wurde ihr auch bewusst, wie wichtig richtige Bewegung ist.
Ute ist gelernte Bankkauffrau und studierte Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Management and Finance. Tango ist für sie ein Nebenberuf, wofür sie 2015/16 die Ausbildung zur Tangolehrerin in Berlin absolvierte. Neben ihren Aktivitäten als selbstständige Tangolehrerin ist sie auch Vorstandsmitglied des Vereins ABailar! Tango Argentino in Aschaffenburg e.V., der Ende 2011 gegründet worden ist. Hier finden sich tanzbegeisterte Frauen und Männer ein, die Tango im Aschaffenburger Raum verbreiten und populär machen wollen. Das tolle Team, das sich gemeinschaftlich um den vergleichsweise jungen Verein kümmert und sich beim Tanzen bis hin zur Musik individuell einbringt, hält dabei alles am Laufen.
Ich tanze seit Anfang 2003 argentinischen Tango. Die Faszination, die Tango für mich ausmacht, ist der Dialog des Tanzpaares. Da sprechen zwei tanzende Körper miteinander. Mit den Jahren verschwimmt die Klarheit, wer Führender und wer Folgender ist. Es entsteht eine Einheit, die sich aus zwei selbständigen Personen zusammensetzt. Die Musik hüllt beide perfekt ein, ist wie ein Band um sie.
Ich bin Schatzmeisterin, also Teil des Vereinsvorstands und als Tangolehrerin aktiv.
Auch als Anfänger kann man jederzeit Mitglied unseres Vereins werden. Wir freuen uns sehr, wenn neue Mitglieder zu uns stoßen und mit Elan und Begeisterung dabei sind.
Für den regelmäßigen Tangokurs ist es gut, wenn man einen Tanzpartner oder eine Tanzpartnerin hat. – In der Tangoszene ist das eher seltener gleichzeitig der Lebenspartner. Wenn man einen Tanzpartner sucht, kann man sich aber gut an die veröffentlichten Tangolehrer wenden. An Übungs- und Technikstunden ist es oft möglich ohne Partner teilzunehmen.
Für alle Niveaus geeignet, ist der Übungsabend am zweiten Samstag im Monat. Dort kann man als Anfänger üben, ohne Mitglied zu sein, und andere Tänzer kennenlernen.
Auf den Milongas, sprich Tanzabenden, können selbstverständlich auch Anfänger kommen. Es ist allerdings herausfordernd, mit wenig Tanzerfahrung dort zu tanzen.
Der Verein selbst bietet bisher keine regelmäßigen Tanzkurse an. Die Aktivitäten des Vereins verstehen sich als Ergänzung zu einem wöchentlichen Unterricht, sei es bei mir oder bei einem der Tangolehrer in Aschaffenburg und Umgebung. Auf der Internetseite stehen alle notwendigen Informationen!
Das Wichtigste, um Tango zu tanzen, sind Schuhe mit Leder- oder Wildledersohle. Es muss möglich sein, Drehungen damit zu tanzen. Zu meiner persönlichen Grundausstattung gehört außerdem luftige Kleidung, da es doch beim Tanzen sehr schnell warm wird. Die Hauptsache beim Tango ist das gemeinsame Gehen zur Musik, die Schönheit in dieser Einfachheit zu entdecken. Das lege ich Anfängern nahe. Das bringt Entspannung – und auch diese gilt es zu finden.
Tangostunden beginnen mit dem Eintanzen, jeder so wie es für ihn passt. Danach gibt es einen Input für die aktuelle Stunde. Das wird von allen probiert und die Lehrer gehen herum und geben Tipps. Oft werden diese Tipps auch noch einmal an die Gesamtgruppe gegeben, weil es für die meisten interessant ist. Außer zum direkten Thema werden auch die Basics eingebracht: sprich die Umarmung, die Haltung, das Gehen. Das Erlernte wird vertieft, indem man die Tanzpartner wechselt und damit Erfahrungen macht. Am Ende der Stunde erfolgt wieder ein Austanzen.
Neben den beiden bereits genannten Veranstaltungen gibt es einen Open-Air-Tangoabend im Juli und im Herbst einen Ball mit Livemusik. Außerdem gibt es eine Plattform für Tangostunden und -workshops.
Ute liebt ihre Tätigkeit im Verein ABailar! – ein perfekter Ausgleich zu ihrem Beruf. Als Tangolehrerin kann sie den Tanzenden hilfreiche Tipps geben und gezielt anleiten, damit auch ein stimmiger Dialog zwischen den Partnern entstehen kann. Im Verein sind aber nicht nur Geübte, sondern auch Anfänger, die neuen Elan mitbringen, besonders willkommen. Für alle Niveaus geeignet sind überdies die Übungsabende am zweiten Samstag im Monat, wo man trainieren und andere Tanzlehrer kennenlernen kann.