Verstorbene Haustiere finden oft am eigenen Grundstück ihre letzte, friedliche Ruhestätte. Leider verfügt jedoch nicht jeder über die Möglichkeit, seinen Liebling selbst zu beerdigen. Nach dem Tierkörperbeseitigungsrecht müssen diese dann gemeinsam mit Wildtieren oder Nutzvieh, dass krankheitsbedingt geschlachtet werden musste, entsorgt und sterilisiert werden. – Kein Wunder also, dass sich viele Tierhalter eine schönere Alternative wünschen.
Genau dies möchte Thomas Heisrath ermöglichen: Der 58-Jährige stammt aus Köln und besitzt ein Unternehmen für Tierbestattungen. Unterstützt wird er dabei von seiner Familie und einer Teilzeitkraft. Bei ihm werden verschiedene Dienstleistungen, insbesondere Einäscherungen, angeboten: In den angenehmen Räumlichkeiten bei Rhein-Erft Tierbestattung kann man nach einer Terminvereinbarung persönlich beraten werden. Zudem ist es möglich, das verstorbene Tier selbst zu transportieren und im Abschiedszimmer die letzten gemeinsamen Momente ganz in Ruhe zu verbringen.
Wie uns Thomas erklärt, hat er nicht immer in dieser Branche gearbeitet. So folgte nach einem Lehramtsstudium die Tätigkeit in einem großen Warenhauskonzern, wo er etwa 10 Jahre lang angestellt und 5 Jahre davon für Mitarbeiterschulungen zuständig war. Zuvor hatte er einen Bahnhofskiosk sowie eine Werbeagentur geleitet. Wie Thomas aber nun zu seinem heutigen Arbeitsfeld gefunden hat, wird er uns im folgenden Interview noch etwas genauer erzählen.
Ich hatte eigentlich immer die Gelegenheit, früher meine Tiere im eigenen Garten der Eltern zu bestatten. Als diese irgendwann das Haus aus Altersgründen verkauften, wurde auf dem Grundstück, wo meine ganzen Tiere begraben wurden, ein Haus gebaut. Da habe mir gedacht, da muss es was anderes geben: Ich bin dann in Paris auf einem Tierfriedhof gewesen, was übrigens wirklich einen Besuch wert ist, und mir wurde klar, dass so etwas in Deutschland einfach fehlt. Man musste sich aber nun vor Augen führen, was ein Genehmigungsverfahren bedeutet, nämlich endlose Marathons der Bürokratie und auch sehr hohe Kosten. Das ist eine Investition, die sich so im sechsstelligen Bereich bewegt. Sie müssen ein Grundstück und eine Bewässerung haben. Das waren für mir zu hohe Investitionskosten.
Da hatte ich irgendwann die Idee, dass es auch Einäscherungen gibt. Durch Bekannte bin ich außerdem aufmerksam gemacht worden, dass es Anbieter und Franchisesysteme gibt, die bundesweit arbeiten und denen man sich anschließen kann. Da ich es aber lieber selbst machen wollte, bin ich dann irgendwann selbstständig geworden. Seitdem biete ich den Tierhaltern diese Art der Bestattung an, die dies auch sehr zu schätzen wissen.
Wir bieten überwiegend Einzeleinäscherungen an: Jedes Tier wird im Kleintierkrematorium individuell eingeäschert und die Asche anschließend vollständig an den Halter übergeben.
Alternativ gibt es die Sammeleinäscherung: Ihr Tier wird im Kleintierkrematorium gemeinsam mit anderen Haustieren eingeäschert. Die Asche ist daher nicht mehr nach einzelnen Tieren zu trennen. Die gesammelte Asche wird anschließend im Tierkrematorium auf einem Streubeet bestattet.
Die Asche bei Sammeleinäscherungen wird in der Nähe des Krematoriums bestattet. Bei den individuellen Einzeleinäscherung bekommt der Kunde die Möglichkeit, die Asche zu Hause in einer Schmuckurne aufzubewahren. Alternativ kann man die Asche auch verstreuen oder bestatten. Das kann der Kunde frei entscheiden, da es für die Tierasche keine besonderen Vorschriften gibt.
Einzeleinäscherungen kosten bei uns je nach Gewicht des Tieres zwischen 90 und 310 Euro. Bei Sammeleinäscherungen betragen die Kosten etwa zwischen 50 und 200 Euro, was ebenfalls vom Gewicht des Tieres abhängt. Bringung, Abholungen beim Tierarzt oder im Einzugsgebiet werden bei beiden Formen der Einäscherung ab zirka 10 Euro getätigt.
Thomas hat es geschafft, mit seinem Unternehmen würdevolle Tiernotdienste wie Bestattungen auch in Deutschland zu ermöglichen. Mit seinem umfangreichen Angebot an Dienstleistungen wird den Haltern der Abschied von ihren Lieblingen so gut wie möglich erleichtert. So können verstorbene Tiere auch beim Tierarzt oder im Einzugsgebiet des Bestatters vom Team abgeholt werden. Anschließend wird die Asche entweder in der Nähe des Krematoriums verstreut oder die Kunden können bei Einzeleinäscherungen die Überreste mit nach Hause nehmen und in einer Urne aufbewahren.