Schon bei dem Wort Kakao läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Wir verbinden Kakao mit Genuss, herrlichen Aromen oder auch Exotik. Nicht zuletzt sind Kinder natürlich begeisterte Kakao-Fans und lieben Schokolade über alles. Woher diese Frucht stammt, wie sie verarbeitet wird und dann in unseren Geschäften landet ist aber oft unbekannt.
Eine wahre Kakao-Experten ist Susan Lesniak: Sie komme aus Karlsruhe und hat einige Jahre in Costa Rica auf einer autarken Farm verbracht. Dabei konnte sie viel über den Kakaobaum und seine Früchte lernen. Costa Rica sei ein wunderschönes Land mit freundlichen Menschen und einer faszinierenden, wilden Natur, schwärmt Susan, die vor 6 Jahren wieder nach Deutschland zurückkehrte. Jedes Jahr reist sie aber in ihre mittlerweile zweite Heimat Costa Rica, um dort Projekte zu fördern.
Die Schokowerkstatt, die Susan nach ihrem Auslandsaufenthalt gegründet hat, sowie das FairTrade-Klassenzimmer sind Teile eines Kakao-Projektes und gehören zum Verein GreenWorldVision e.V. Dabei werden sie durch Fördermitglieder, durch das Umweltamt der Stadt Karlsruhe und auch durch private Spenden unterstützt.
Die Schokowerkstatt besteht seit 2013 und war von Anfang an als Projekt und Brücke in meine alte Heimat Costa Rica geplant. Ich sehe mich als „Geschichtenerzählerin“ und möchte ein Bewusstsein für eine andere Kultur und ein liebevolles Miteinander erschaffen. Ich liebe guten Kakao und es ist eine Freude, gemeinsam daraus mit Kindern eine leckere Schokolade herzustellen, die nur aus hochwertigen Zutaten besteht. Ich sehe das Herstellen der Schokolade als ruhigen, fast meditativen Prozess, der nicht nur Kinder glücklich macht. Außerdem freut es mich, Interessantes über den Kakaobaum zu erzählen und neugierige Fragen zu beantworten. Nach einem Workshop können selbst kleine Kinder zu Hause Schokolade machen.
Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, Kindern Verantwortung zu geben. Ich leite sie in unserem Arbeitsprozess an und begleite und unterstütze sie während der Herstellung. Jedes Kind darf alleine entscheiden, wie und ob die Schokolade dekoriert wird. Es darf gekleckert werden. Das Rühren und Schöpfen ist manchmal eine kleine Herausforderung. Aber wenn am Ende alles gut geworden ist und die eigene Schokolade nicht nur schön aussieht, sondern auch noch lecker schmeckt, hat das Kind eine Erfahrung gemacht, die da heißt: “Ich kann das ganz alleine.“
Es ist mir wichtig, auf jedes Kind mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen einzugehen und es neugierig zu machen. Deshalb sind unsere Workshops an das Alter der Kinder angepasst und für Kinder ab 5 Jahren geeignet.
Es muss nicht immer wilde Action sein. Kinder erfahren durch unseren hektischen Alltag schon genug Ablenkung. Es kann ganz spannend sein, sich zu konzentrieren und dabei zu lernen. Mir selbst macht es Freude, etwas weiterzugeben und zu sehen, wie aufnahmefähig Kinder sind, wenn das Thema Spaß macht.
Die Schokowerkstatt ist Teil eines Projekts. Wir versuchen, mit Spaß ein Bewusstsein für ein Produkt und eine andere Kultur zu wecken. Zu diesem Projekt gehört auch ein FairTrade-Klassenzimmer und ein Kakao-Projekt in Costa Rica. Wir heben uns schon durch unseren Projektcharakter von anderen Veranstaltern ab. Die GreenWorldVision e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und wir engagieren uns hier in Deutschland und auch in CostaRica in verschiedenen Projekten.
Ich selbst sehe mich als Geschichtenerzählerin, die ihre Zuhörer auf eine imaginäre Reise in den Regenwald zu den alten Kakaobäumen entführt und ihnen einen Einblick in das Leben der Menschen in Costa Rica gibt.
Susans Leben hat sich in Costa Rica sehr verändert, denn durch die Beschäftigung mit Permakultur, biologischem Anbau, alternativen Möglichkeiten der Wasser- und Stromgewinnung und Ökotourismus konnte sie nicht nur viel über die Menschen hier, sondern auch über sich selbst etwas erfahren. Die Schokoladenherstellung ist für Susan fast eine meditative Beschäftigung, die sie auch gerne an Kinder weitervermittelt. – Und auch sie sind von Kakao fasziniert, freuen sich über eine gelungene Schokolade und können sich einfach einmal in Ruhe ausprobieren. Nicht zuletzt erfahren die Kinder dabei etwas Wissenswertes über eine für sie fremde Kultur, über andere Lebensweisen und alternative Landwirtschaft.