Während ihres Philosophiestudiums bekam Ines Würthenberger auf dem Rheinturm in Düsseldorf einen Heiratsantrag. Für die heute 27-Jährige und ihren Bräutigam stellte sich die Frage, wie ihre Hochzeit aussehen sollte. Die strikten Vorgaben, die konfessionelle Kirchen und Standesämter machen, brachte Ines auf die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das das eine Hochzeitszeremonie individuell gestaltet.
Ines sieht die Philosophie als Pendant zu einer theologischen Trauung, die viele Vorteile bietet. Problemlos verbindet die philosophische Ausrichtung verschiedene Konfessionen, Lebenswege oder Ansichten und geht dennoch tiefgründig auf den Kern des Ganzen zu. In Deutschland gibt es kein anderes Unternehmen für freie Trauungen, in dem ausschließlich studierte Germanisten oder Philosophen beschäftigt sind.
Mit „From Philosophy with Love“ war Ines bereits in ihrer ersten „Hochzeitssaison“ komplett ausgebucht. Jedes Jahr erweitert sie ihr Team um ein bis zwei Geisteswissenschaftler, die umfassend geschult werden, bevor sie ihre erste Traurede halten. Neben der Arbeit als Unternehmerin engagiert sich Ines ehrenamtlich als Lesementorin in Düsseldorf und an dem Wissenschaftlichen Philiosophischen Institut als Berufsfeldmentorin für Philosophiestudenten
Ich finde es unglaublich schön, wie viele unterschiedliche Menschen ich kennenlernen darf. Für mich ist es eine große Ehre, dass Brautpaare mir diese sehr persönlichen Einblicke in ihr Leben, ihre Vergangenheit und damit in ihre Geschichte geben. Ich erfahre oft mehr, als die beiden voneinander wissen, bzw. oft auch mehr, als so mancher Freund oder Familienmitglied weiß. Dies führt zusammen mit der hohen Erwartungshaltung an den Hochzeitstag zu einer großen Verantwortung. Jedes Paar ist unterschiedlich, jede Trauzeremonie wird daher auch komplett neu gestaltet. Es ist eine schöne Aufgabe, genau den richtigen Ton in der Traurede für die jeweiligen Persönlichkeiten „einzufangen“. Mein Ziel ist es, dass jeder der anwesenden Gäste von der Traurede gefesselt wird – seien es die besten Freunde des Paares oder auch entfernte Bekannte. Es soll für alle Anwesenden ein Erlebnis werden, eine Trauzeremonie, in der sich das Paar eins zu eins wiederfindet, und wir alle gemeinsam auf einer Reise durch die Geschichte fokussiert mitfühlen und uns darüber freuen können.
Durch das Konzept der freien Trauung ist man in der Tat sehr „frei“. Einige Paare sind durch die großen Variationsmöglichkeiten der Gestaltung regelrecht „über“-fordert. Daher steht eine intensive Beratung für mich bzw. für uns an oberster Stelle. Wir sind nicht nur an der Seite des Paares, auch ihre Hochzeitsgäste, Freunde, Trauzeugen und Familienangehörigen können sich an uns wenden. So erhalten wir gleichzeitig viele unterschiedliche Perspektiven von unserem Brautpaar. Schreibberatung gehört genauso zu unserem Dienstleistungsangebot wie eine kreative Ausarbeitung der Trauzeremonie. Wenn es gewünscht wird, kreieren wir für jedes Paar ein passendes „Ritual“, das authentisch in die Trauzeremonie passt, und das man in dieser Art und Weise auch auf keiner anderen Hochzeit sehen wird.
Das Brautpaar erhält die Traurede nicht im Vorfeld. Durch eine detaillierte Ablaufbesprechung und eine „kleine Probe in der Hochzeitslocation“, die einige Wochen vor dem großen Tag stattfindet, sind sie jedoch umfassend über das Geschehen informiert. Dadurch können sie mit einem guten Gefühl in den Hochzeitstag starten. Die Trauzeugen erhalten auf Wunsch das Redeskript von uns und können uns dazu ein Feedback geben.
Die traditionelle kirchliche Hochzeit folgt, besonders in der katholischen Kirche, einem festen Schema, das man vielleicht auch als ein wenig starr bezeichnen kann. Platz für individuelle Wünsche gibt es darin kaum. Oft sind Musikstücke auf Kirchenlieder begrenzt und der Einzug des Brautpaares oder der Braut ist festgelegt. Die Pfarrer bzw. Priester nehmen sich in den meisten Fällen kaum Zeit, das Paar wirklich kennenzulernen. Glauben Sie mir, 30 Minuten reichen dafür auf keinen Fall aus. Oft wird ein Text aus der Bibel rezitiert, der eventuell kaum etwas mit dem Paar und dessen Lebensweg zu tun hat.
Die freie Trauung ist auf eine persönliche Aufarbeitung der Geschichte des Paares konzentriert. Aber auch hier gibt es in der Herangehensweise(n) der TraurednerInnen große Unterschiede. Wir haben schon KollegInnen kennengelernt, die mit Freude zum x-ten Mal den „kleinen Prinzen“ rezitierten. Dies ist für uns keine persönliche Traurede! Unser Team nutzt weder feste Schemata, noch befeuern wir ein „Schubladendenken“. Wir schreiben jeden Satz gezielt nur für das jeweilige Paar.
Eine freie Trauung mit einer kreativen, ganz individuell auf das Brautpaar abgestimmten Zeremonie und einer ebenso einmaligen Hochzeitsrede – diesen Service bietet Ines Würthenberger zusammen mit ihrem Team. Damit Ines sich auf die persönliche Aufarbeitung der Geschichte des Paares konzentrieren kann, nimmt sich die Düsseldorferin viel Zeit, um nicht nur das Brautpaar selbst, sondern auch dessen Freunde und Familienangehörige kennenzulernen.