In der heutigen Zeit ist der Umweltschutz ein Thema geworden, das für jeden relevant ist und zu dem jeder seinen Beitrag leisten kann. Die meisten Menschen begnügen sich damit, in ihrem Alltag darauf zu achten, nachhaltig zu handeln. Man fährt mit dem Fahrrad, anstatt das Auto zu nehmen oder konzentriert sich beim Einkaufen darauf, regionale Produkte zu kaufen. Allein diese Kleinigkeiten sind schon wertvoll und können auf lange Sicht etwas verändern. Doch manchen Menschen reicht dies nicht – sie wollen sich beruflich für den Umweltschutz einsetzen und Techniken entwickeln, die Großes bewirken können.
Andreas Arnold wurde 1982 in Würzburg geboren und bietet mit seiner Fachschule für Umweltschutztechnik Interessierten die Möglichkeit, sich in diesem Bereich qualifiziert ausbilden zu lassen. Nach seinem Hauptschulabschluss absolvierte er die Berufsausbildung zum Elektroinstallateur in Schweinfurt. Er wurde einige Monate in der Bundeswehr für die Instandsetzung der Funk- und Fernmeldegeräte in Dornstadt eingesetzt und erlangte danach die allgemeine Hochschulreife an der Friedrich-Fischer-Schule in Schweinfurt. Es folgte der Abschluss des Ersten Staatsexamen für Lehramt an beruflichen Schulen, sowie der Abschluss als Diplom-Berufspädagoge für Elektrotechnik und Physik an der Technischen Universität München. Nach dem Zweiten Staatsexamen und dem Referendariat 2013 begann sein Engagement als Lehrer an der Berufsschule für elektrische Anlagen- und Gebäudetechnik. Sein Unterrichtseinsatz war im Berufsvorbereitungsjahr Elektrotechnik, sowie im Ersten und Zweiten Ausbildungsjahr der Berufsschule.
Seit 2017 wird er auch für das Fach Elektrotechnik und Physik an der Fachschule für Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien eingesetzt. Seit 2014 ist er im Prüfungsausschuss der Innung für Elektro- und Informationstechnik und war von 2016 bis Juli 2019 als externer Mitarbeiter an der Technischen Universität München im Bereich der Fachdidaktik für Elektrotechnik tätig. Er ist Betreuungslehrkraft für das studienbegleitende Fachdidaktische Praktikum und wird nun auch in allen Fachbereichen im dritten und vierten Lehrjahr eingesetzt. Heute ist er Fachreferent für Elektrotechnik am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB) und ist verantwortlich für den Fachbereich Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien, wo er mit den schulischen und universitären Partnern kooperiert.
Die Fachschule für Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien ist der Berufsschule für elektrische Anlagen- und Gebäudetechnik in München angegliedert. Es sind zwar zwei eigenständige Schulen, haben aber mit Herr OStD Gernot Grieger einen gemeinsamen Schulleiter. Circa 20 Lehrkräfte aus drei verschiedenen Schulen sind im Einsatz. Außerdem helfen externe Experten aus der freien Wirtschaft. Sie kooperieren mit zwei anderen Schulen – der städtischen Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie-, und Drogerieberufe unter Leitung von OStDin Frau Waltraud Heimrath, sowie der Fachschule für Elektro-, Maschinenbau-, Metallbau-, Mechatronik- und Informatiktechnik unter der Leitung von Herr OStD Dr. Sigfried Hummelsberger und StDin Frau Uta Conrad. Natürlich helfen alle Kolleginnen und Kollegen für einen reibungslosen Ablauf im Unterrichtsgeschehen mit.
Als Schule bieten sie eine Weiterbildung zum staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Umweltschutztechnik mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien an. Folgende Fragen sollten die angehenden Technikerinnen und Techniker mit “Ja” beantworten können: Wollen Sie im Umweltbereich arbeiten? Wollen Sie fit sein für regenerative Energien? Wollen Sie sich in einem zukunftssicheren Bereich engagieren? Die angehenden Technikerinnen und Techniker sollten sich vor allem für regenerative Energien, Innovative Technik und Nachhaltigkeit interessieren.
Zu meinem Aufgaben gehören die aktive Unterstützung der Schulleitung bei der Planung des Lehrkräfteeinsatzes und der Unterrichtsorganisation im Fachbereich. Außerdem bin ich für die Leitung und Beratung des Fachbereichs sowie Initiierung, Neu- und Fortentwicklung
von handlungsorientierten Lernsituationen und der didaktischen Fachbetreuung verantwortlich. Ich übernehme die Organisation von schulischen Praktika und die Betreuung von Forschungsarbeiten sowie die Betreuung von Studierenden im TUM-Pädagogikum und studienbegleitendem Praktikum. Ich engagiere mich aktiv bei der schulischen QSE-Arbeit, insbesondere bei der Sicherstellung des Informationstransfers der Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Schulpraxis an die Universität bzw. ISB (Institut für Schulqualität und Bildungsforschung) und an das Kollegium.
Im Zeitalter eines ständig wachsenden Energiebedarfs bei knapp werdenden Ressourcen stehen die erneuerbaren Energien besonders im Fokus. Der Markt für erneuerbare Energien ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und von zentraler Bedeutung für die Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen. Dort sind die Fächer Regenerative Energien, Anwendung regenerative Energien und Energieversorgungskonzepte ein essentieller Bestandteil der Ausbildung. Natürlich ist auch die Ressource „Wasser“ ein wichtiges Thema. Mikroplastik und Verschmutzung in unseren Gewässern und Ozeanen geht uns alle etwas an. Dafür sind Fächer wie Umweltanalytische Methoden und Trinkwasseraufbereitung unabdingbar.
Die mit dem Abschluss staatlich geprüfter Techniker nachgewiesenen Kompetenzen qualifizieren Sie für Aufgaben im Funktions- und mittleren Führungsbereich von Unternehmen. Im Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) ist dieser Abschluss in Stufe sechs klassifiziert und steht somit auf dem gleichen Niveau wie ein Bachelorabschluss.
Die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker für Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien dauert in Vollzeit zwei Schuljahre und umfasst mindestens 2400 Stunden.
Der erfolgreiche Abschluss der Technikerschule berechtigt dazu, den Titel „staatlich geprüfter Techniker“ zu führen.
Die Absolventen der Technikerschule erhalten zusätzlich die Hochschulzugangsberechtigung.
Mit einer Zusatzprüfung in Mathematik kann die allgemeine oder fachgebundene Fachhochschulreife erlangt werden.
Darüber hinaus können folgende Zusatzqualifikationen angestrebt werden:
– Betriebswirtschaftslehre: Der Fortbildungsabschluss „Geprüfter Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HwO)“ ersetzt ab dem 01.01.2016 den Fortbildungsabschluss „Technischer Fachwirt (HWK)“ und wird als Teil III der Meisterprüfung anerkannt.
– Berufs- und Arbeitspädagogik: Der erfolgreiche Abschluss des Wahlfaches Berufs- und Arbeitspädagogik wird auf Antrag bei der Handwerkskammer als Teil IV (Ausbilderschein) der Meisterprüfung anerkannt.
Im Bereich der Chemie arbeiten unsere Schülerinnen und Schüler in hochwertigen Chemielaboren. Die Schüler müssen deshalb einmal in der Woche in die Chemieschule fahren. Somit können wir sämtliche Ausstattungsgegenstände, die im Labor vorhanden sind, den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen. Verbrauchsmaterialien wie Flaschen, Becher und Gläser, Kolben, Messzylinder, Büretten oder Kanister sind selbstverständlich. Aber auch teure Mess- und analytische Instrumente sind im Einsatz.
Im Bereich der regenerativen Energien können die Schüler auf eine hochwertige Ausstattung der Berufsschule für Elektrotechnik zurückgreifen. Oszilloskope, Messgeräte und PCs im Klassenraum gehören zur Grundausstattung. Arbeiten an echten PV-Modulen oder Funktionsanalyse einer Wärmepumpe sind essenzieller Bestandteil des Unterrichts. In Steuerungstechnik lernen die Schüler den Umgang mit Kleinsteuerungen. Der klassische Unterricht kann an interaktiven Smartboards oder an klassischen Tafeln erfolgen. Dokumentenkameras und Arbeiten am PC im Unterrichtsraum sind selbstverständlich. Außerdem haben alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu Laptops und die Möglichkeit, Konstruktionen am 3D-Drucker zu drucken.
Eine ökonomische und ökologische Energieversorgung in Deutschland ist ein wesentliches politisches Ziel und stellt eine der höchsten Prioritäten der deutschen Energiewirtschaft dar. Regenerative Energiequellen sollen künftig einen großen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs in Wohngebäuden, besonders angesichts der kommenden Energiewende, leisten. Weiterhin werden in der Industrie, in Haushalten und im Verkehr verschiedene Energieformen in vielfältiger Weise genutzt, so dass Energie für unser tägliches Leben mittlerweile ebenso wichtig ist wie Wasser. Zunehmend muss darauf geachtet werden, dass Energie nachhaltig genutzt wird, also ohne längerfristige Belastungen für die nachkommenden Generationen.
Ich habe mir deshalb ein 100% autarkes Wohnhaus angeschaut. Dieses Haus hat auf dem Dach Solar-Module, im Keller eine Brennstoffzelle und draußen 32 mannshohe Flaschen, gefüllt mit Wasserstoff. Das Prinzip ist einfach: Im Sommer gibt es Sonnenstrom im Überfluss. Was nicht gebraucht wird, wird in Wasserstoff umgewandelt. So kann man die Energie über Monate speichern – und im Winter anzapfen. Natürlich ist dieses Technologie noch nicht „serienreif“, dennoch wird der Energieträger „Wasserstoff“ in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Jeder Mensch kann heute auf sehr einfache Art und Weise zum Umweltschutz und so für eine nachhaltige Entwicklung sorgen. Jeder sollte für sich hinterfragen, ob er richtig und vernünftig handelt. Müssen es drei Kreuzfahrtausflüge am anderen Welt der Erde sein, oder
genügt eine? Muss ich jede Woche neue Klamotten kaufen oder genügt es, auch mal gebrauchte Gegenstände zu kaufen? Könnte ich mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Zug ans Ziel kommen? Da gibt es so viele kleine Dinge, die man machen könnte.
Die Fachschule für Umweltschutz und erneuerbare Energien bietet eine umfassende Ausbildung in diesem Bereich an. Neben der Bedeutung von nachhaltiger Energiegewinnung steht auch das Thema Wasser im Fokus, da Mikroplastik und die Verschmutzung der Ozeane ein globales Problem darstellen. An der Schule stehen den angehenden Technikern eine Vielzahl an Instrumenten und Materialien zur Verfügung, die den Unterricht aufwerten. So wird in voll ausgestatteten Chemielaboren oder an echten PV-Modulen gearbeitet. Auch ein 3D-Drucker steht für die Schüler bereit. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und umfasst damit mindestens 2400 Stunden. Der Abschluss steht auf demselben Niveau wie ein Bachelor und stellt gleichzeitig eine Hochschulzugangsberechtigung dar.